Seite 2: El Shaddai: Ascension of the Metatron im Test - Mit Waffengewalt auf Engeljagd

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Wie in alten Zeiten

Die zweidimensionalen Hüpfabschnitte passen stilistisch hervorragend zum Rest des Spiels. Die zweidimensionalen Hüpfabschnitte passen stilistisch hervorragend zum Rest des Spiels.

Kämpfen ist aber nicht alles. Enoch springt auch über schwebende Plattformen. Leider versagt die ansonsten flüssige Steuerung hier und ist deutlich zu unpräzise. Zudem sind die Abstände oft schwer einzuschätzen und Enoch landet mal um mal im Abgrund. Anders ist das in den zweidimensionalen Abschnitten. Mitunter wechselt die Perspektive nämlich in die Seitenansicht und Enoch rennt und springt durch klassische Jump’n Run-Levels. Diese Sequenzen versprühen reichlich Retro-Charme, fügen sich aber gleichzeitig gut in den Stil des Spiels ein ohne aufgesetzt zu wirken.

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Surreale Welten in bizarrer Optik

Der Arch sieht zwar aus wie ein Bogen, wird aber als Klinge benutzt. Der Arch sieht zwar aus wie ein Bogen, wird aber als Klinge benutzt.

Damit ihr die optische Opulenz von El Shaddai richtig genießen könnt, verzichtet das Spiel komplett auf Bildschirmanzeigen. Einen Energiebalken gibt es also nicht. Stattdessen verliert Enoch nach und nach seine Rüstung, bis er schließlich halb nackt da steht -- das erinnert ein wenig an Ghosts ’n Goblins. Den Gesundheitszustand der Gegner lest ihr ebenfalls an deren Bekleidung ab. Geht Enoch mal zu Boden, ist das Spiel deswegen noch lange nicht vorbei. Während sich seine Augen und damit der Bildschirm langsam schließen, hämmert ihr wild auf die Tasten. Enoch wird dadurch auferweckt und steht wieder in voller Montur bereit. Seid ihr nicht schnell genug, ist das auch nicht schlimm, denn die Checkpoints sind großzügig verteilt. Fallt ihr wegen einem verpatzten Sprung mal ins Bodenlose, erscheint Enoch ebenfalls fast unmittelbar an der Absturzstelle wieder. Sterben kann der Held also eigentlich gar nicht. Das macht aber nichts, den El Shaddai möchte keine Herausforderung sein, sondern den Spieler mit auf eine Reise nehmen. Der Titel entführt euch in fantastische Welten jenseits aller Vorstellungskraft. Nie wisst ihr, was euch als nächstes erwartet. Jeder Abschnitt überrascht mit neuen, noch nie gesehenen Bildern in minimalistischem aber gerade deswegen traumhaften Stil. Eben noch rast ihr auf einer riesigen Steinhand vom Himmel zur Erde, dann durchquert ihr eine schwarzweiße Ebene, hüpft durch eine blaue Felslandschaft über einem bodenlosen Abgrund, lauft durch einen feurigen Tunnel und erklimmt eine schemenhafte Treppe ins Nirgendwo, nur um dahinter noch mehr, noch merkwürdigere Bereiche zu entdecken. Dabei lauscht ihr den Monologen der Erzengel, die in ausgezeichneter englischer Sprachausgabe Hintergrundinformationen zur Geschichte erzählen.

Glaubensfrage

Der minimalistische Grafikstil ist sicher nicht Jedermanns Geschmack. Der minimalistische Grafikstil ist sicher nicht Jedermanns Geschmack.

El Shaddai ist ein Spiel, an dem sich die Geister scheiden. Die einen jubeln angesichts der abstrakten Grafik, freuen sich über die ätherische Story und genießen die flotten Kämpfe, die anderen meckern über die schwache Technik, schütteln ob der anfangs verwirrenden Handlung den Kopf und stören sich an der simplen Spielmechanik. Auf jeden Fall wird es der Titel im Handel nicht leicht haben und könnte leicht zwischen all den Kriegs-Shootern und Fantasy-Rollenspielen untergehen. Das wäre aber äußerst Schade, denn wenn man sich erst mal darauf einlässt, fasziniert El Shaddai wie lange kein Spiel mehr und lässt einen so schnell nicht wieder los. Gebt dieser Perle eine Chance!

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