Trend 9: Survival
Auf der E3 ist Überlebenskampf angesagt. Das wissen nicht nur schwitzende Journalisten, die durstig durch Messehallen stapfen, während ihnen von links und rechts höllenlaute Brüllwürfel das Trommelfell ins Kleinhirn blasen. Das wissen auch aufmerksame Trendforscher. Denn auf der E3 2015 zeigt sich eine gewisse Branchenneigung zum Survival - und nein, damit meinen wir nicht den gleichnamigen Koop-Modus von Star Wars: Battlefront, sondern eben den Überlebenskampf in einer feindseligen Umgebung.
Gut, dass Survival boomt, offenbart schon ein kurzer Blick in den Early-Access-Bereich von Steam (und wohl bald auch den der Xbox One). Der E3-Fackelträger dieser Gattung ist jedoch Sonys beeindruckendes Robosaurier-Epos Horizon: Zero Dawn, außerdem wollen die Japaner ihren DayZ-Klon H1Z1 auch für die PS4 veröffentlichen.
Microsoft kontert mit dem Original und kündigt DayZ für die Xbox One an, außerdem zeigt man das Survival-Spiel The Flame in the Flood und lässt den DayZ-Schöpfer Dean Hall verkünden dass er sein neues Spiel Ion für Xbox und PC entwickelt. Und, oh Wunder, Ion dreht sich ums »Überleben im Weltraum«. Natürlich verkünden auch viele Indie-Studios Neuigkeiten zu ihren Survival-Projekten, beispielsweise gibt's einen neuen Trailer zu Adrift, Bohemia simuliert in Take On Mars das Überleben auf dem roten Planeten. Und Lara Croft muss sich in Rise of the Tomb Raider wieder mit Pfeil und Bogen in der Wildnis durchschlagen.
Trend 10: Aufgebrochene Traditionen
Sogar Call of Duty tut es, und das will etwas heißen. Die E3 2015 hat gezeigt, dass sich immer mehr Entwickler bemühen, etablierte Spielmechanik aufzubrechen, um mit Abwechslung zu überraschen. Call of Duty: Black Ops 3 etwa bereichert seine Kampagne um einen Vierer-Koop, einen anpassbaren, männlichen oder weiblichen Helden und sogar - Man höre und staune! - offenere Levels. Nach den Kampagnen-Entscheidungen von Black Ops 2 hat man Treyarch offensichtlich weitere Experimente gestattet, der festgefahrenen Shooter-Serie kann's nur gut tun.
Meisterdieb Drake wiederum darf in Uncharted 4 nicht nur Schleichen und Klettern, sondern auch Autofahren. Hitman erscheint erstmals episodisch und mit Live-Events, Ghost Recon wird zum Koop-Giganten umgemodelt, Fallout 4 erlaubt den Bau eigener Siedlungen, Doom sogar den kompletter Solo-Kampagnen. Und hey, in FIFA 16 kicken nun die Frauen mit! Natürlich erscheinen auch viele Fortsetzungen ohne nennenswerte Konzeptwechsel, was nicht schlecht sein muss. Für Dark Souls 3 etwa kaufen wir trotzdem schon mal vorfreudig 20 Ersatz-Gamepads zum An-die-Wand-Schmettern.
Aber gerade altgedienten Serien kann die Frischzellenkur gut tun. Denn auch deren Fans wollen nicht immer wieder dasselbe spielen. Wobei das natürlich auch schiefgehen kann, nach der elendigen Quicktimerei von Need for Speed: The Run musste Electronic Arts ja auch wieder zurückrudern.
Trend 11: Einstürzende Levels
Ein kleiner Trend, der sich auf der E3 2015 dennoch bemerkbar macht: Levels müssen kaputt gehen, am besten, während der Spiele gerade hindurch läuft. Das plakativste Beispiel ist die Atomexplosion von Fallout 4, aber gut, die passiert ja in weiter Ferne. Mittendrin im Zusammenbruch stecken etwa Lara Croft, der in Rise of the Tomb Raider ein Gletscher unterm Eispickel wegbrckelt, und das Fireteam Osiris aus Halo 5, das durch eine zusammenbrechende Festung hetzt.
Apropos zusammenbrechende Festung: die gibt's auch in Gears of War 4. Und der Just Cause 3-Held Rico Rodriguez jagt im E3-Trailer mal eben ganze Brücken, Bohrinseln, Tankstellen und Militärbasen in die Luft. Die meisten Zerstörungsszenen basieren freilich auf automatisch ablaufenden Skriptsequenzen, dynamisch zerstörbares Terrain à la Battlefield 4 wird es in den meisten Spielen nicht geben. Aber das heißt ja nicht, dass nichts kaputtgehen darf.
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