Es gibt tatsächlich Spieltiefe!
Wer siegen will, muss die Schlacht richtig lesen. Er muss auf Hinterhalte und das spontane Wechseln von befreundeten Einheiten auf die Gegenseite sofort reagieren. Dazu ist es wichtig, die Minimap im Auge zu behalten, dem beständigen Geplapper der Feldherren Aufmerksamkeit zu schenken und gegnerische Krieger möglichst schnell zu besiegen. Ein guter Dynasty Warriors-Spieler hat ein gutes Zeitmanagement. Und er hat Skill. Er jongliert Gegner mühelos in der Luft, bis ihre Lebensbalken verdampft sind, er lässt Gegnern keine Chance zum Kontern, und er stattet seine Spielfiguren mit den besten Waffen und Fähigkeiten aus.
Bis jedoch ein Charakter die Maximalstufe 150 und damit praktisch Halbgottstatus erreicht, vergehen viele Stunden. Am Grinden, also dem erneuten Spielen bereits bekannter Abschnitte nur zum Erwerb von Erfahrung und Items, führt kein Weg vorbei. Das Spiel bietet uns sogar zwei Modi an, mit denen sich besonders gut grinden lässt. Im Herausforderungsmodus erledigen wir verschiedene Kampfproben, metzeln etwa auf Zeit, stoßen Gegner von Brücken oder erledigen möglichst viele Offiziere, und werden dafür mit neuen Waffen belohnt.
Im Ehrgeizmodus erfüllen wir unter Zeitdruck Mini-Missionen, deren Belohnungen üppiger ausfallen, je mehr Siege wir hintereinander einfahren. Die Kriegsbeute investieren wir in den Aufbau einer Siedlung, wo wir mit Kaserne, Schmied und Teehaus immer neue Möglichkeiten entwickeln, unsere Spielfigur aufzurüsten und aufzuwerten. Das Spiel ist ein Fass ohne Boden: Wer wirklich alle Erfolge erzielen und jeden der über 70 Kämpfer auf Maximallevel bringen will, der ist locker über 100 Stunden beschäftigt.
Für manche Spielernaturen kann das echt unterhaltsam sein. Jede gewonnene Schlacht lohnt. Immer kommen wir dem Hundertprozent-Spielstand ein wenig näher. Wer solche Mini-Erfolgserlebnisse mag und obendrein Freude am stumpfen Metzeln hat, der hat hier sein Spiel gefunden. Viele dürften jedoch die mäßige Technik, die nervöse Kamerasteuerung, die holprige englische Vertonung sowie der monotone Spielverlauf gehörig abschrecken - zu Recht. Es ist aber allemal bemerkenswert und regelrecht sympathisch, wie die Dynasty Warriors-Reihe ihren eigenen, schrulligen Weg geht und dabei konsequent alle Trends und Standards des westlichen Spielemarkts ignoriert.
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