Dragon Age: The Veilguard hat eine der besten Companions-Quests der Reihe, dabei hatte ich den Begleiter vorher gar nicht auf dem Schirm

Dragon Age: The Veilguard hat Samara an vielen Stellen überrascht. Zu den positiven Überraschungen gehörte auch eine Begleiter-Quest, die mit gleich zwei sehenswerten Ausgängen daherkommt.

Emmrich Volkarin gehört zur Trauerwacht, die sich um die Nekropole in Nevarra kümmert. Emmrich Volkarin gehört zur Trauerwacht, die sich um die Nekropole in Nevarra kümmert.

Vor Release habe ich mich auf viele Aspekte von The Veilguard gefreut. Mit Professor Emmrich Volkarin durch eine Nekropole  zu schlendern, gehörte da noch nicht unbedingt dazu. 

Ich hatte überhaupt keine Vorstellung davon, was ich von ihm als Charakter, seiner Fraktion, der Trauerwacht, und der nevarrischen Totenstadt, die sie pflegt, erwarten konnte. In den Spielen kamen weder Setting noch Gruppierung bisher vor.

Umso überraschter war ich, als sich Emmrichs persönliche Questreihe samt kniffliger Entscheidung und gleich zwei sehenswerten Ausgängen zum absoluten Highlight für mich mauserte. 

Wie sieht es mit Spoilern aus? Wir verraten in diesem Artikel einige Dinge über Emmrich und seine Questline, bevor wir allerdings auf große Wendungen und Entscheidungen eingehen, warnen wir noch mal im Text.

Samara Summer
Samara Summer

Samara hat die Dragon Age-Reihe erst Anfang des Jahres für sich entdeckt, ist dann aber gleich so richtig in ihr versunken. Überzeugt haben sie vor allem die authentischen und toll geschriebenen Companions. Inzwischen hat sie jeden Ableger mindestens einmal samt DLCs gezockt und auch Bücher und Comics gelesen.

Gleich nach der Rekrutierung gab’s die erste Überraschung

Kaum war Emmrich für Rooks Heldenteam rekrutiert, habe ich überrascht festgestellt, dass er eine echte Bereicherung für mich darstellt. Vorab habe ich den Nekromanten nur als einen eher untypischen Dragon Age-Companion wahrgenommen, der mit seinem akademischen Hintergrund und höheren Alter heraussticht. 

Bisher waren die Begleiter*innen in der Reihe meist deutlich jünger. Neben Sonderfällen wie Altelf Solas oder dem Geist Gerechtigkeit gab es zuvor nur die Magierin Wynne in Origins. Diese Besonderheiten fand ich schon ganz interessant, aber viel spannender war für mich die Gruppendynamik, die dank Emmrich im Team entstand.

Sein Fachgebiet, die Totenbeschwörung, stößt bei einigen Companions auf Ablehnung, was zu exakt den aufgeladenen Streitgesprächen und Sticheleien führt, die ich an der Reihe so liebe. Noch witziger wird das Ganze, weil Emmrich dabei stets höflich bleibt, auch wenn ihn andere Figuren mit Vorurteilen konfrontieren oder Taash ihn gar einen Schädelf… freund nennt.

Das Sahnehäubchen auf Emmerichs Beitritt zum Team ist außerdem sein Sidekick Manfred, den er aus einem wissbegierigen Irrlicht und Knochen zusammengebastelt hat. Wie oft ich mich im Leuchtturm zu einer Runde Schnick Schnack Schnuck habe hinreißen lassen, nur um seine süßen Animationen zu bewundern!

Mit Manfred gibts jede Menge süße Interaktionen und Szenen. Mit Manfred gibt's jede Menge süße Interaktionen und Szenen.

Damit war Emmrich für mich schon ab der ersten Minute eine willkommene Ergänzung fürs Team und ein häufiger Begleiter bei Abenteuern. Aber zum besten Companion aus The Veilguard wurde er für mich erst durch seine unglaublich tolle persönliche Questreihe.

Eine Questreihe voller Abwechslung und Überraschungen

Ein schöner Aspekt seiner Missionen ist nämlich, dass sie herrlich abwechslungsreich sind. Emotionale, langsame Abschnitte sorgen für einen willkommenen Tempowechsel neben rasanten Gefechten. So vertraut Emmrich Rook beispielsweise beim Entzünden der Kerzen auf dem Friedhof mehr über seine Vergangenheit und seine tiefsitzende Angst vor dem Tod an.

Auf dem Friedhof lernt Rook Emmrich besser kennen und verstehen. Auf dem Friedhof lernt Rook Emmrich besser kennen und verstehen.

Andere Missionen beinhalten abgedrehte, actionreiche Szenen, die bei der Inszenierung definitiv klotzen statt kleckern: Hier jagen wir Emmrichs frühere Kollegin, die exzentrische Johanna Hezenkoss, um zu verhindern, dass sie Leuten die Seelen aussaugt. 

Die Szenen in ihrer Schauervilla liefern dabei Gothic-Bildgewalt pur. Außerdem bietet die Mission, bei der wir Johannas Party infiltrieren, die perfekte Bühne für Manfred. Den schleusen Rook und Emmrich nämlich beim knochigen Service-Portal ein, wo er endlich mal ausgiebig beweisen kann, was eigentlich in ihm steckt. Darüber wächst er für mich noch mal über das drollige Kerlchen hinaus.

Spoilerwarnung: Der nächste Abschnitt enthält große Spoiler zu den Wendepunkten in Emmrichs Quest.

Bei der Party von Johanna Hezenkoss ist wirklich was los! Bei der Party von Johanna Hezenkoss ist wirklich was los!

Und dann wäre da noch Emmrichs geheimer Wunsch

Was Emmrichs Questreihe aber unvergesslich für mich macht, ist eine völlig unerwartete Wendung, die zu einer der härtesten Entscheidungen der ganzen Reihe führt!

Früh in seiner Questreihe eröffnet Emmrich Rook nämlich seinen sehnlichsten Wunsch: Er will ein Lich werden - ein skelettierter Untoter, der bis ans Ende aller Tage existiert und sein volles Bewusstsein behält. 

Falls die morbide Übergangsprozedur scheitert, stirbt Emmrich dabei. Als ich davon erfahren habe, war ich erst mal völlig baff, gerade da meine Rook eine Beziehung mit Emmrich eingegangen war. Mit so einer drastischen Entwicklung hatte ich dabei nicht gerechnet. Immerhin bedeutete das, dass Rook künftig ein unsterbliches Skelett daten könnte.

Aber im Verlauf des Finales von Emmrichs Questreihe wird die Entscheidung, ob er den Schritt zu Emmr-Lich wagen soll, noch so viel kniffliger. Manfred übernimmt nämlich eine entscheidende Schlüsselrolle in einem Kampf und stirbt dabei. 

Emmrich kann ihn zwar zurückbringen, muss dafür aber auf das Lichtum verzichten. Als ich die Entscheidung treffen sollte, habe ich erst mal geschluckt und den Controller weggelegt.

Es gibt keine "richtige" Entscheidung

Die besten Entscheidungen in Videospielen zeichnen sich für mich dadurch aus, dass es keine klare "richtige" Lösung gibt, die zum guten Ausgang führt, und da reiht sich diese Situation definitiv ein.

Auf der einen Seite steht: Emmrich hat sein ganzes Leben auf das Lichtum hingearbeitet, weil er damit die Möglichkeit hätte, unendlich Wissen anzusammeln und der guten Sache zu dienen. Auf der anderen Seite ist da Manfred: Er ist nicht nur ein treuer Freund, sondern Emmrichs größter Stolz, der ihn als Sterblichen überdauern wird. Manfred, auf den Emmrich so stolz ist und der auch mir über viele Spielstunden hinweg ans Herz gewachsen ist.

Die Wahl, welches Opfer ich bringen soll, war für mich so knifflig, dass ich den Controller tatsächlich einen ganzen Nachmittag über nicht mehr in die Hand genommen habe. Letztendlich habe ich mir beide möglichen Ausgänge angesehen, die mich endgültig davon überzeugt haben, dass Emmrichs Questline eine der besten, wenn nicht gar die beste, der Reihe ist.

Das Spiel respektiert nämlich beide Wahlmöglichkeiten und findet für jede einen zufriedenstellenden Ausgang, der je mit herzerwärmenden sowie urkomischen Szenen daherkommt. Ich bekomme also in jedem Fall den Eindruck, dass der Ausgang das Opfer wert war und gebraucht hat. 

Und genau das ist es, was RPG-Quests für mich lange nachhallen lässt: harte Entscheidungen, die zu stimmigen Auflösungen führen. Damit werden Emmrich und Manfred für mich ohnehin unsterblich.

Welche ist für euch die beste Companion-Questreihe aus The Veilguard?

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