Dragon Age: The Veilguard hätte Bioware und der Fantasy-Reihe zurück zu alter Stärke verhelfen können, die Realität ist laut EA jedoch eine andere. Trotz insgesamt positiver Reviews konnte das Action-RPG bislang nicht so viel Geld erwirtschaften, wie es sich der Publisher erhofft hat. In der Führungs-Riege hat man nun auch schon Ideen, woran es gelegen haben könnte.
Dragon Age: The Veilguard blieb hinter den Erwartungen von Electronic Arts zurück
Darum geht's: Nach vielen Jahren des Wartens kam 2024 endlich wieder ein neues Dragon Age auf den Markt. Das hatte zwar einige Startschwierigkeiten (sowohl im Spiel selbst, als auch beim Marketing), wurde insgesamt aber positiv von Fans und Kritik aufgenommen. Der ganz große Wurf war es kommerziell aber trotzdem nicht.
Electronic Arts korrigiert Finanz-Prognosen: Obwohl Dragon Age: The Veilguard immerhin 1,5 Millionen Spieler*innen bis zum Ende des vergangenen Jahres erreicht hat, war das für Electronic Arts eine Enttäuschung. Dort hatte man ungefähr mit dem Doppelten gerechnet.
Als Resultat wurden die Umsatz-Prognosen für das gesamte Finanzjahr von insgesamt 7,5 bis 7,8 Milliarden US-Dollar auf 7 bis 7,15 herunter korrigiert. Allerdings hat auch EA Sports FC 25 dazu einen großen Teil beigetragen. Dem neuen Sportspiel war nur eine eher durchwachsene Reaktion vergönnt und auch hier blieben die Zahlen hinter den Erwartungen zurück (via: GamingBolt).
Lag es an fehlenden "Shared World-Features" und zu wenig Live-Service-Elementen?
Im neuesten Finanzgespräch erklärt Electronic Arts CEO Andrew Wilson, The Veilguard habe "unterperformt" und die finanziellen Erwartungen nicht erfüllt, obwohl es ein großartiger Titel gewesen sei, der nicht nur von hoher Qualität gewesen, sondern auch auf Hochglanz poliert erschienen sei (via: TweakTown).
"Um über das Kern-Publikum hinauszukommen, müssen Spiele direkt mit den sich weiterentwickelnden Bedürfnissen von Spieler*innen in Verbindung treten, die neben hochqualitativen Narrativen immer mehr nach Shared World-Features und tieferer Bindung in dieser beliebten Kategorie suchen."
Lieber doch mit Multiplayer? Shared World und "deeper engagement" klingen für das geschulte Ohr nach Multiplayer und Live-Service. Offenbar glaubt Electronic Arts also, dass Dragon Age: The Veilguard besser gefahren und erfolgreicher geworden wäre, wenn es kein reines Singleplayer-RPG mit Story-Fokus gewesen wäre.
Das darf bezweifelt werden: Woran hat es wirklich gelegen?
Im Nachhinein lässt sich natürlich nie komplett beurteilen, wie etwas gelaufen wäre, wenn alles anders gekommen wäre. Aber angesichts der vergangenen Shared World-Experimente von Electronic Arts und Bioware mit Anthem bleibt durchaus fraglich, ob das Heil von Dragon Age wirklich in dieser Richtung gelegen hätte.
Auch viele andere, wirklich gescheiterte Multiplayer-Titel wie Suicide Squad oder Concord lassen anderes vermuten. Live-Service-Spiele können überaus erfolgreich sein. Dass ein solcher Erfolg eintritt, ist jedoch wahrlich keine Selbstverständlichkeit und das Risiko in der heutigen Zeit ein enorm großes.
War es ein so großer Misserfolg? Bei Metacritic steht The Veilguard bei 76 bis 85 Punkten, was keinesfalls schlecht ist. Wir haben Dragon Age: The Veilguard im großen GamePro-Test sogar eine absolute Traumwertung von 92 Punkten gegeben und auch die Community hat es zum liebsten Titel des Monats gewählt – trotz bombastischer Konkurrenz.
Die Probleme von Dragon Age: The Veilguard liegen laut der vielen, vielen Reviews, die das bemängeln, wohl eher darin, dass es eine kleine Ewigkeit dauert, bis die großartige Story des Spiels wirklich zum Tragen kommt. Das Kampfsystem ist gut, aber es trägt nicht für alle Fans des Franchises lange genug, um durchzuhalten, bis sich die Faszination der Geschichte und ihrer Charaktere wirklich entfalten kann. Auch der Design-Stil und der andere Fokus als bei den Vorgängern könnten zu niedrigeren Verkaufszahlen beigetragen haben.
Wie denkt ihr darüber? Glaubt ihr, The Veilguard wäre mit Shared World und Live-Service erfolgreicher gewesen?
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