Action-Adventure, Rollenspiel oder doch Jump’n’Run?
Während wir den Großteil der Zeit durch die dreidimensionale Welt rennen, Fieslinge erledigen, Maschinen in Gang bringen und die Gegend in Farbe tauchen, gibt es einige Abschnitte die wir in reinem 2D bestreiten. Und wenn wir von einem Gebiet ins nächste reisen, müssen wir durch alte Filmprojektoren hindurch. Sobald wir einen davon betreten, befinden wir uns im reinen 2D-Sidescroller-Modus. In klassischer Jump’n’Run-Manier laufen und hüpfen wir hier von links nach rechts.
Im Gegensatz zum normalen Spielgeschehen rennen Micky und Oswald aber nicht zusammen umher, sondern jeder von ihnen bahnt sich seinen eigenen Weg, um am Ende am gemeinsamen Ziel anzukommen. Diese Passagen sprühen geradezu vor Retrocharme. Denn neben dem klassischen 2D-Gefühl überzeugen sie mit liebevoll auf alt getrimmter Musik, Filmrollen-Lochstreifen an den Rändern und Szenarien, die meist aus ganz alten Disney-Zeichentricks stammen, wie zum Beispiel »Mickey's Service Station« aus dem Jahr 1935.
Das ist aber nicht die einzige Abwechslung die uns Disney Micky Epic: Die Macht der 2 vom klassischen Action-Adventure-Alltag liefert. Abgesehen von der im Genre üblichen, mittelschwierigen Rätselei, erwarten uns auch einige Rollenspielelemente. So modifizieren wir die Fähigkeiten von Maus und Hase unter anderem mit unterschiedlichen Kostümen, die wir unterwegs finden oder einfach kaufen. Mickys Outfit aus dem Märchen Das tapfere Schneiderlein sorgt beispielsweise dafür, dass wir mehr Stoffe für neue Kleidung finden, während Oswalds Tron-Anzug seine Schlagkraft verstärkt.
Außerdem gibt es im Shop gegen sogenannte E-Tickets jede Menge Verbesserungen für Lebensenergie, Mickys Zauber und vieles mehr. Diese Währung gibt’s als Belohnung, etwa für erledigte Sammelquests oder für das Durchstöbern (eigentlich eher Kaputthauen) von Truhen und ähnlichem Gedöns.
Jede Menge zu tun
Fertig ausgerüstet gehen wir den üblichen Heldenbeschäftigungen nach. Neben dem Weltenretten gehört dazu natürlich auch, verzweifelten Bürgern in Not zu helfen. Im Allgemeinen suchen wir zur Erfüllung solcher Nebenaufgaben ein paar Dinge oder Freunde, die jemand verloren hat und bringen sie ihm zurück. Zu diesen typischen Sammelquests kommt dann der Wiederaufbau der Stadt. Dazu spenden wir gefundenes Altmetall, machen Fotos von diversen Attraktionen und so weiter und so fort.
An Beschäftigung mangelt es den beiden Helden also nie. Und auch das hat Einfluss auf das Spielgeschehen. Sind wir nett und bauen die Hauptstraße wieder auf, so danken uns alle angesprochenen Bewohner. Zusätzlich passen sich durch unsere Spielweise die gegebenen Möglichkeiten an. An bestimmten Stellen stoßen wir auf Brunnen, die uns, wenn wir die Sache eher ruhig und freundlich angegangen sind, in Unsichtbarkeitstinte tauchen und uns damit an den Feinden vorbeischleichen lassen.
Haben wir bisher alles rabiat ausgelöscht, so bekommen wir eine Art gegossener Schale, die uns für einige Treffer unempfindlich macht. Super, wie unser Verhalten so spürbar das Geschehen und unsere weitere Spielweise beeinflusst.
Detailgetreu
Die Welten, durch die wir uns in Disney Micky Epic: Die Macht der 2 schlagen, basieren meist auf Disneyland-Attraktionen und Paraden. Viele Hintergrundobjekte, auf die wir im Laufe der Zeit stoßen, sind sogar mithilfe der originalen Blaupausen für Parkattraktionen entworfen worden. Dadurch glänzt die Umgebung sowohl in den zahlreichen düsteren Abschnitten, als auch in den fröhlichen und quietschbunten Bereichen mit unzähligen liebevollen Details.
Auch die Zwischensequenzen sind, wie der Rest der Welten, äußerst hübsch anzusehen. Während kurze Filmchen in der Spielgrafik gehalten sind, begeistern uns große, storyrelevante Szenen im putzigen, wenn auch einfachen Cartoon Stil. Doch nicht nur das Trickfilmflair trägt zur gelungenen Atmosphäre bei, auch die guten Sprecher und Sänger tun in Verbindung mit der stimmigen und abwechslungsreichen Hintergrundmusik ihr Übriges.
Alles, was das Gesamtbild dann doch gelegentlich stört, sind unschöne Clippingfehler und ungewollt komisch wirkende, falsche Animationen. So nervt es nicht nur optisch, wenn Oswald wieder einmal wegen eines verunglückten Sprungs in der Wand hängen bleibt und wir zurück müssen, um ihn mit einem beherzten Schlag zu befreien. Das hemmt auch jedes Mal ein wenig den Spielfluss. Und wenn Micky plötzlich anfängt zu schwimmen, obwohl weit und breit kein Wasser in Sicht ist, fragen wir uns, ob wir nun lachen oder weinen sollen. Alles in allem sind das aber selten (und zudem nicht immer reproduzierbar) auftretende Kleinigkeiten, die dem gesamten Spielspaß keinen Abbruch tun.
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