Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes im Test - Teurer Spaß

Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes will vieles besser machen als der Vorgänger. Im Test gelingt das. Ein zentrales Problem behebt Disney aber nicht. Aus gutem Grund.

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Als der Animationsfilm Toy Story 1995 in die Kinos kam, haben wir - wie vermutlich jedes Kind - gehofft, dass unsere Spielzeuge auch irgendwann lebendig werden. Bislang eine Utopie. Was allerdings geht, ist Comic-Helden mit der Disney-Infinity-Reihe auf unserer Heimkonsole zum Leben zu erwecken - mit Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes jetzt schon zum zweiten Mal und erstmals mit der Marvel-Heldenriege inklusive der beliebten Guardians of the Galaxy.

Das Grundprinzip kennen wir nicht nur vom Vorgänger Disney Infinity (2012), sondern auch von Activisions Konkurrenzprodukt Skylanders. Auch Nintendo hat mit seinen Amiibos ein ähnliches Konzept im Sinn: Mit einer speziellen NFC-Plattform (Near Field Communication) übertragen wir Sammelfigur-Charaktere in ein Videospiel, um dort mit ihnen zu interagieren. Zusätzlich gibt es verschiedene Welten und Items, die wir aber auch erst im Spielzeugladen kaufen müssen, bevor wir sie ins Spiel übertragen können. Ein einfaches Konzept, das Kinderträume wahr werden - und Publisher-Kassen klingeln lässt.

Dem neuen Disney Infinity stellt Entwickler Disney Interactive eine 2.0 hintenan. Es soll also nicht nur eine Fortsetzung sondern gleich eine deutliche Verbesserung sein, sozusagen ein Upgrade. Das geht schon mit der NFC-Plattform los. Da brauchen wir nämlich das neue Modell, die des Vorgängers ist mit Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes nicht kompatibel. Dessen Starterpaket enthält neben der Plattform und dem Spiel dieses Mal immerhin gleich drei Figuren - Iron Man, Thor und Black Widow - und die Avengers-Welt, auf der wir dann direkt loslegen können.

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Bunte Missionsvielfalt

Jede der »Playsets« genannten Spielwelten hat eine andere Rahmenhandlung. Im mitgelieferten Avengers-Playset hat Avengers-Bösewicht Loki New York City in eine Eiswüste verwandelt, um mit Hilfe der Eisriesen die Kontrolle an sich zu reißen. Außerdem erhältlich sind derzeit ein Spider-Man- und ein Guardians-of-the-Galaxy-Playset. Spider-Man muss Mysterio und den grünen Goblin davon abhalten, S.H.I.E.L.D. zu zerstören; Star-Lord und sein Team bringen mit einen Infinity-Stein in die Raumstation Knowhere. Und mit dem jede Menge Ärger.

Abgesehen vom Oscorp-Tower ähneln sich die Playsets der Avengers und des Spinnenmannes stark. Kein Wunder, schließlich spielen beide Serien in New York City. Das Missionsdesign allerdings hat einen völlig anderen Fokus. Während die Helden der Avengers viel durch die Gegend fliegen und durch ihre Superkräfte Passanten retten, ist Spider-Mans Manhattan eher auf ausgiebiges Herumschwingen ausgerichtet. Die Raumstation der Guardians hingegen ist weitaus weniger offen, mit dichterer Missionsstruktur. Zwar gibt es auch hier Nebenaufgaben, die eigentlichen Missionen sind aber viel enger mit der Story verknüpft als bei Spidey und den Avengers.

Im Avengers-Playset müssen wir beispielsweise diverse kleinere Krisenherde bewältigen, bevor die übergeordnete Story weitergehen kann. Wir evakuieren unschuldige Passanten, den Bürgermeister und eine Gruppe UN-Botschafter, indem wir sie zunächst in eine sichere Zone tragen und dann dem Sicherheitsfahrzeug den durch Monster und Eisberge verbauten Weg freischießen. Um die Eisriesen zu schwächen, bauen wir im ganzen Gebiet Heizöfen auf, die das tiefgefrorene Manhattan wieder auftauen sollen.

Da aber auch die Öfen eine Zeit zum Warmlaufen brauchen, müssen wir sie gegen Welle um Welle der kalten Fieslinge verteidigen. Von Escort-Missionen bis Tower-Defense ist also beinahe alles vertreten. Erst, wenn Nick Furys (der tatsächlich von Samuel L. Jackson, beziehungsweise seinem Synchronsprecher vertont wird) Nebenmissionen komplett sind, erhalten wir die Nachricht, dass ein weiterer Held aus dem Avengers-Universum in Not ist, und die Geschichte geht weiter.

Die Missionen der Guardians hingegen sind hingegen komplett anders aufgebaut. Cosmo, russischer Raumhund und Vermittler für allerhand Rettungsmissionen, sorgt dafür, dass man auf Knowhere allerhand zu tun hat. Seine Aufgaben führen uns linear durch die Story. So müssen wir zuerst Teile der Raumstation wieder aufbauen, die dank des durch uns provozierten Angriffs zerstört worden sind. Haben wir alle Energiezellen wieder eingesetzt und die Abwehrgeschosse repariert, schwingen wir uns selbst auf den Geschossturm, mischen die angreifenden Kampfschiffe ordentlich auf und schmieden währenddessen Pläne, wie wir den Infinity-Stein und die damit verbundene Gefahr am besten von Knowhere fortbringen können.

Rocket Raccoon und Groot funktionieren vor allem im Koop wunderbar zusammen: die beiden haben besondere Gemeinschaftsattacken. Rocket Raccoon und Groot funktionieren vor allem im Koop wunderbar zusammen: die beiden haben besondere Gemeinschaftsattacken.

Autor der Playsets ist übrigens Brian Michael Bendis, der derzeitige Autor der Avengers-Comics. Bendis schrieb auch für Ultimate Fantastic Four, Ultimate Spider-Man und Ultimate X-Men und hatte auch bei Batman Chronicles von DC und Halo: Der Aufstand aus dem Hause Panini seine Finger im Spiel. Die Stories der Playsets sind familientauglich und animieren stetig zum Weiterspielen animiert. Tony Starks sympathische Arroganz ist ähnlich gut eingefangen wie Guardian Drax' Unvermögen, Wortspiele als solche zu erkennen. Spitzfindigkeiten und bissige Kommentare unter den Charakteren sorgen für viele Lacher.

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