Seite 2: Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes im Test - Teurer Spaß

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Superhelden-Potpourri

Im Spiel hat sich im Gegensatz zum Vorgänger viel getan. Die Steuerung der Charaktere ist präziser geworden und bei allen Figuren gerade ähnlich genug, dass man ohne Probleme zwischen den Helden hin- und herwechseln kann - unterscheidet sich aber doch so stark, dass wir die verschiedenen Kampfstile der Charaktere bemerken. So ist Black Widow zwar wendig und schnell, kann aber im Gegensatz zu den zäheren Thor oder Iron Man nicht fliegen. Während wir mit dem Donnergott also ohne Probleme quer durch ein Meer aus Gegnern pflügen können, weichen wir mit Black Widow lieber ein bisschen öfter aus und traktieren unsere Gegner mit Schüssen.

Die Superhelden haben Skill-Bäume, in denen wir bei jedem Level-Aufstieg neue Fähigkeiten freischalten können. Jede der Marvel-Figuren verfügt zum Beispiel über eine Spezialfähigkeit: Star-Lord stellt ein Plasmageschütz auf, Black Widow macht sich unsichtbar und Thor beschwört einen mächtigen Blitz. Passive Fähigkeiten wie Gesundheits-Boosts oder erhöhter Schaden sind ebenfalls erhältlich. Zusätzlich wurde das Maximallevel der Charaktere von 15 auf 20 erhöht, wodurch auch die »alten« Helden des ersten Teils noch einiges dazulernen können.

Wie in Disney Infinity 1 erhalten wir unsere Erfahrung durch das erfolgreiche Abschließen von Herausforderungen und Missionen, die überall in der Welt verteilt sind. Natürlich treffen wir auch auf andere Charaktere aus den Marvel-Universen. Unsere Aufträge erhalten wir im Avengers-Set beispielsweise von Nick Fury; im Laufe der Zeit treffen wir unter anderem auch auf Sif, Wasp und Miss Marvel persönlich. Durch das Sammeln von Charaktermünzen können Figuren wie Iron Man oder Nova sogar zwischen den Welten wechseln, und so im jeweils anderen Playset auftauchen.

Allerdings sind auch hier Grenzen gesetzt: Tony Stark ist bis jetzt der einzige, der zwischen allen Welten hin- und herwechseln kann. Rocket kann bislang zusätzlich nur im Avengers-Universum auftauchen, während der Hulk und Nova ihre Auftritte auf das Avengers- und Spiderman-Universum beschränken. Das ist eindeutig eine vertane Chance, zumal universell einsetzbare Helden wie Thor oder Gamorra in jeder der Welten klarkommen könnten.

Bedienerfreundlich, Geldbeutelfeindlich

Auch die technischen Mängel, die im Vorgänger noch stark störten, sind in Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes nicht mehr zu bemerken. Die Sichtweite ist größer geworden, spätes Nachladen von Texturen haben wir nur selten gesehen, Ruckler sowie die nervigen Bugs aus Teil 1 traten während unseres Tests nicht auf.

Der Spielwelt-Editor Toybox - der neben den Playsets wichtigste Part der Disney Infinity-Reihe - wurde ebenfalls generalüberholt. In Infinity 2.0 starten wir mit einer Vorlage, die es vor allem jüngeren Spielern einfacher machen soll, eigene Welten oder Spiele zu erschaffen. Ein Tutorial und eine auf Knopfdruck prozedural generierte Welt erleichtern den Einstieg zusätzlich. Besonders gut gefallen haben uns der Challenge- und der Game Maker, mit deren Hilfe wir jetzt viel einfacher Minispiele wie Rennen oder Kampfarenen gestalten können.

Zusätzlich dazu gibt es im Handel erhältliche »Game Discs«, die bereits vorgebaut Spiele mit Dungeon-Crawler- oder Tower Defense-Elemente beinhalten. Auch wenn das Herumbasteln wirklich Spaß macht: Sämtliche Spielzeuge, Charaktere und andere Elemente müssen wir uns erst im Laufe des Spiels freischalten. Und das dauert. Lange.

Das Guardians of the Galaxy Set umfasst fünf Figuren, die alle einzeln gekauft werden müssen. Nur Star Lord und Gamorra gibt's in einer Box. Das Guardians of the Galaxy Set umfasst fünf Figuren, die alle einzeln gekauft werden müssen. Nur Star Lord und Gamorra gibt's in einer Box.

Insgesamt ist Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes eine gelungene Verbesserung seines Vorgängers. Viele Probleme aus Disney Infinity wurden ausgemerzt. Eines hat sich aber nicht geändert: Der enorme finanzielle Aufwand. Das Starterset mit drei Figuren und einer Welt ist für 75 Euro zu haben. Ein Playset für Spider-Man inklusive Spidey, Nova, und dem Spider-Man-Manhattan kostet dreißig Euro. Einzelfiguren liegen bei circa zwölf Euro. Wollen wir also zum Beispiel das komplette Avengers-Set inklusive Hawkeye, Captain America und dem Hulk, müssen wir mindestens 111 Euro auf den Tisch legen.

Hinzu kommt, dass viele Bonusmissionen, Ausrüstungsgegenstände oder Fahrzeuge nicht freischaltbar sondern nur im Handel erhältlich sind. Wir sind das zwar schon von den Skylanders-Teilen gewohnt, trotzdem treffen die Preise der Einzelfiguren nicht nur unser Sammlerherz, sondern auch unseren Geldbeutel. Verglichen mit Spielen wie Lego City Undercover, bei dem wir eine Unzahl an Charakteren kostenlos freischalten können, hat die ganze Superhelden-Nostalgie so einen faden Beigeschmack.

Quengelnde Kinder und seufzende Eltern sind so vorprogrammiert. Aller Überteuerung zum Trotz ist die Disney Infinity 2.0: Marvel Super Heroes ein tolles Action-Adventure, an dem sowohl Kinder als auch Erwachsene Spaß haben können.

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