Ein letztes Mal um die Kurve, ein letztes Mal das Lenkrad umklammern und das Gaspedal durchtreten. Wir spüren jede Bodenwelle am Allerwertesten, der Audi quattro bleibt jedoch auf Kurs und mit einigen Schweißperlen aber auch einem dicken Grinsen im Gesicht rasen wir ins Finish. Leider klettern wir nach dieser Fahrt nicht aus einem echten Rallye-Auto, sondern aus einem Fliehkraftsimulator. Trotzdem sind wir ähnlich gut geschüttelt, wie die Cocktails auf dem DiRT 3-Event in Cardiff. Während abends die Profis eine Special Stage der Großbritannien-Rallye absolvierten, bat das DiRT 3-Entwickler-Team schon nachmittags zu Testfahrt und Fragestunde. Wir haben uns sowohl die Damen und Herren von Codemasters geschnappt, als auch die Rallye-Profis Ken Block und Chris Meeke ordentlich darüber ausgequetscht, wie viel Rallye denn nun wirklich in DiRT 3 steckt.
Mehr Dreck im Spiel
Wie sollte es anders sein, natürlich wird der nächste Ausflug in den Dreck (engl.: dirt) laut Codemasters »mehr, mehr, mehr!«, also vor allem größer und besser. Unser erster Eindruck: Dieses Versprechen lösen die Damen und Herren wohl ein. Mehr als 50 Rallye-Wagen querbeet durch 15 Klassen finden sich in DiRT 3. Darunter sowohl Klassiker wie der oben genannte Audi quattro oder der Mini Cooper S1275, als auch deutlich jüngere Autos aus der aktuellen und kommenden World Rally Championship-Saison. Einige Wagen gibt es aber in mehr als einer Version, beispielsweise modifiziert für den neuen Gymkhana-Modus. Noch mehr hat sich bei den Stecken getan. Gab es in DiRT 2 noch 41 Routen, stecken im dritten Teil mehr als doppelt so viele, zum Beispiel in Kenia, Monaco und den Wäldern Europas und den USA. Passend zu den Sturmböen während der Präsentation und der Rallye in Cardiff wird auch das Wetter von DiRT 3 schlechter, aber dafür umso schöner anzuschauen. Regen und Schnee sorgen für anspruchsvollere Bedingungen und tolle optische Effekte. Ebenso hübsch ist der Rest des Spiels: Spiegelungen auf den detailreichen Rallye-Wagen, malerische Lichteffekte, das ausgefeilte Schadensmodell und besonders die eigentlich zweitrangigen Details abseits der Strecke haben uns beeindruckt. Bei unseren Versuchen, die virtuellen Zeiten von Meeke und Block zu schlagen, störte uns eigentlich nur mehr das flache Gras am Straßenrand.
Weniger Fun, mehr Sport
Der Grafik-Glamour ist für wahre Rallye-Enthusiasten zwar nett, eine andere Ankündigung von Codemastes lässt aber aufhorchen. Die Kritik der Fans, DiRT 2 sei dann doch zu trendy und zu wenig am Rennsport orientiert, scheint angekommen. DiRT 3 bewegt sich wieder Richtung traditioneller Rallyedisziplinen, zwar mit Babyschritten aber immerhin. »60 % des Spiels ist Rallye«, versprechen Codemasters in Cardiff. Lange Etappen über fünf Minuten suchen wir aber nach wie vor vergebens. Das sehr gute Fahrgefühl hat sich seit DiRT 2 wenig verändert, die Autos fühlen sich nur einen Tick »schwerer« an. Nach wie vor helfen Fahrhilfen Einsteigern, Profis können die aber auch abstellen. Eventuelle Ausritte lassen sich auch wieder mit Flashbacks rückgängig machen. Das ist wieder weniger realistisch, und auch beim Tuning müssen Rennsport-Gourmets Abstriche machen. Lediglich unterschiedliche Settings (für Rallye oder andere Disziplinen) sind auswählbar. Klar: DiRT 3 soll so zugänglich wie möglich bleiben, damit sich auch Gelegenheitsspieler zurechtfinden und mit Freunden mal schnell in einen der geplanten Mehrspieler-Party-Modi springen können. Sehr löblich: Diesmal sind auch wieder Splitscreen-Rennen mit am Start.
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