Seite 6: Die 100 besten Videospielstorys im großen GamePro-Ranking - Plätze 10-1

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar
Inhaltsverzeichnis

50 – Inscryption

Inscryption - Der Horror-Deckbuilder kommt schon bald auf die Nintendo Switch Video starten 0:52 Inscryption - Der Horror-Deckbuilder kommt schon bald auf die Nintendo Switch

  • Release: 2021
  • Plattform: PS4, PS5, Switch, PC
  • Genre: Roguelike/Deckbuilder

Dennis Michel: Warnung! Habt ihr noch nie von Inscryption gehört, wollt aber eines der kreativsten Spiele aller Zeiten selbst erleben, HÖRT AB HIER AUF ZU LESEN!!!

Gut, ich hab euch gewarnt, ab jetzt fährt der Zug ungebremst nach Spoilerhausen. Die für mich eigentliche Story ist die, wie einen Entwickler Daniel Mullins einfach das ganze Spiel über trollt und mir als ahnungslosen Roguelite-Fan, der auch ein Faible für Deckbuilder hat, einen WTF-Moment nach dem anderen an den Kopf ballert. Bereits nach der Found Footage-Passage und dem Wechsel hin zu einem ganz anderen Spielgenre dachte ich mir schon "OKAY!!!! Was passiert hier!?".

Aber Mullins treibt dieses Bäumchen-wechsel-dich-Spiel komplett auf die Spitze und krempelt nicht nur die Art Spiel immer wieder um. Spätestens als ich Gegner mit Dateien von meinem eigenen Rechner besiegen musste und aller aller spätestens, als das Spiel meine Steam-Freunde als Gegner ins Spiel hochlud und mich unter anderem Rae, Hannes, Eleen und Co. plötzlich attackierten, war's das komplett. Die einzige (rhetorische) Frage, die ich mir am Ende nur noch gestellt habe: Warum fallen mir neben The Stanley Parable und vielleicht Undertale kaum Spiele ein, die so mutig und kreativ sind wie Inscryption?

49 – Night in the Woods 

Night in the Woods - Ankündigungs-Trailer zum melancholischen 2D-Adventure Video starten 1:22 Night in the Woods - Ankündigungs-Trailer zum melancholischen 2D-Adventure

  • Release: 2017
  • Plattform: PC, PS4, Switch
  • Genre: Adventure 

Samara Summer: Die Story von Night in the Woods lebt zu einem großen Teil von ihren sympathischen und schrulligen Charakteren, insbesondere Antiheldin Mae. Die hat das College hingeschmissen, ist zurück in ihrem Heimatkaff und weiß noch nicht so richtig, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. 

Die Geschichte des Spiels hat zwar eine Mystery-Komponente, ist aber über weite Strecken ziemlich bodenständig und thematisiert den alltäglichen Wahnsinn mit Zukunftsängsten, Geldsorgen, Missbrauch, aber auch Liebe, Familie und Freundschaft. Dabei findet die Story einen herrlich charmanten Tonfall zwischen Humor und Ernsthaftigkeit und kreiert Dialoge, die mir teilweise noch lange nachgegangen sind. Night in the Woods erzählt für mich eine wichtige Geschichte mit einer bewundernswerten Leichtig- und Glaubwürdigkeit.

48 – As Dusk Falls

As Dusk Falls - Das nächste Xbox-Exclusive hat endlich einen Release-Termin Video starten 2:07 As Dusk Falls - Das nächste Xbox-Exclusive hat endlich einen Release-Termin

  • Release: 2022
  • Plattform: Xbox One, Xbox Series X/S, PC
  • Genre: Adventure

Annika Bavendiek: In As Dusk Falls treffen die Familien Holt und Walker in der Wüste Arizonas unschön aufeinander. Ein missglückter Raubüberfall der Holt-Brüder führt sogar dazu, dass die Schicksale der Familien über viele Jahre hinweg miteinander verbunden sind. Wir erleben dabei das langfristige Ausmaß der von uns getroffenen Entscheidungen. Das passiert allerdings nicht nur einseitig, sondern wir erfahren dank mehrerer Perspektivwechsel auch die Beweggründe und Gefühle beider Familien. Dabei werden auch Themen wie Suizid, psychische Probleme und Sucht thematisiert.

As Dusk Falls ist also kein interaktives Drama mit einer Schwarz-Weiß-Story, sondern Tiefe, unerwarteten Folgen und glaubwürdigen Charakteren. Diese Nahbarkeit kann sich auch mal wie ein Tritt in die Magengrube anfühlen, aber genau das will ich und macht das Spiel so gut. Selten war ich so bemüht und auch nach den Credits noch so lange von der Geschichte bewegt. Nicht einmal im Koop verlor das Spiel an Wirkung.

Der künstlerische und minimalistisch animierte Look – der etwas an einen bewegten Comic erinnert – ist dabei ebenfalls klare Stärke, die dem Spiel zugutekommt. So wird beispielsweise eine unnatürliche und aufgesetzte Mimik verhindert, wodurch die Konzentration noch mehr auf den Charakteren und ihrer Geschichte liegt.

47 – Bloodborne 

Bloodborne - Story-Trailer mit vielen neuen Gameplay-Szenen Video starten 2:59 Bloodborne - Story-Trailer mit vielen neuen Gameplay-Szenen

  • Release: 2015
  • Plattform: PS4
  • Genre: Action-RPG 

Samara Summer: An der Erzählweise der FromSoftware-Spiele scheiden sich sicherlich die Geister, aber ich persönlich bin Fan des indirekten Storytellings. Dass ich mir Szenerien in der Welt anschauen, Item-Beschreibungen lesen und mir einiges selbst zusammenreimen muss, macht die Geschichten wunderbar mysteriös, sorgt aber auch dafür, dass ich mich stärker mit ihnen beschäftigen muss und tiefer eintauche. 

Bloodborne sticht für mich besonders heraus, weil das Action-RPG neben den genannten Aspekten besonders kreativ mit Lovecraft-Stoff umgeht und diesen perfekt in einer herrlich düsteren, bluttriefend viktorianischen Welt inszeniert. Bloodborne kommt nicht mit der typischen übernatürlichen Cthulhu-Detektivgeschichte um die Ecke, sondern entwirft eine komplett neue Weltordnung, die auf der Macht der Großen Alten fußt und Wahnsinn sogar als Spielelement einbaut. In der Story mischen viele tragische Figuren mit, deren Hintergrundgeschichten sich perfekt in die abgründige Welt einfügen.

46 – Danganronpa: Happy Trigger Havoc

Danganronpa: Trigger Happy Havoc - Das High-School-Adventure im Trailer Video starten 3:14 Danganronpa: Trigger Happy Havoc - Das High-School-Adventure im Trailer

  • Release: 2014
  • Plattform: PS Vita, PS4, Switch, Xbox One, PC
  • Genre: Visual Novel

Sebastian Zeitz: Bei vielen Spielen, bei denen die Story am besten gefallen, geht es vor allem um Emotionen und Melancholie. Genau das würde auch dem Bösewicht aus Danganronpa gefallen. Denn der knuddelige Bär Monokuma mag nichts lieber, als Menschen, die in Verzweiflung verfallen und sich gegenseitig umbringen. 

Bei mir hat sich der Teddy als eine der besten Figuren der Videospielgeschichte eingebrannt und neu definiert, wie ein Bösewicht sein kann. Denn trotz des Drangs nach Mord und Totschlag, ist Monokuma immer wieder zwischendurch auch gut gesinnt und hilft – zumindest hab ich das gedacht. Zum Ende zeigt sich aber, dass er dadurch noch mehr Verzweiflung auslöst und das nicht nur bei den Figuren im Spiel, sondern auch bei mir als Spieler.

Aber auch die anderen Charaktere bleiben stark im Gedächtnis, da alle irgendwo ihr Päckchen zu tragen haben und eine Motivation da ist, das Mörderspiel von Monokuma zu gewinnen. Natürlich sollte man hier ein wenig Affinität für typische Anime-Charaktere haben, aber oftmals wird mit den Klischees auch gespielt.

45 – Tell Me Why

Tell Me Why - Launch-Trailer zum neuen Dontnod-Abenteuer Video starten 2:07 Tell Me Why - Launch-Trailer zum neuen Dontnod-Abenteuer

  • Release: 2020
  • Plattform: Xbox One, Xbox Series X/S, PC
  • Genre: Adventure

Annika Bavendiek: Das Team von DontNod hat bereits mit Life is Strange bewiesen, dass es feinfühlig mit emotionalen und ernsten Themen umgehen kann. Ähnliches gelingt ihnen mit Tell Me Why, in dem sich die Zwillinge Tyler und Alyson nach vielen Jahren in Delos Crossing, einem verschlafenen Ort in Alaska, wieder treffen. Ihr Plan ist es, das Haus ihrer tragisch verstorbenen Mutter für den Verkauf vorzubereiten. Allerdings fällt den beiden das gar nicht so leicht. Denn nach all den Jahren haben sich die Zwillinge etwas entfremdet.

Tyler ist eigentlich als Mädchen aufgewachsen und sucht nach einem Leben im Heim für straffällige Jugendliche noch nach dem richtigen Umgang mit sich und seiner Transidentität. Außerdem wäre da noch das Familiendrama um ihre Mutter, auf das ich jetzt bewusst nicht näher eingehe. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich eine bodenständige und gefühlvolle Geschichte erlebt habe, in der wir mit den Zwillingen ihre Erinnerungen teils sehr kreativ nacherleben.

Während wir so das Geschehene aufarbeiten und herausfinden, was wirklich passiert ist, wird man gleichzeitig für Themen wie Traumata, Transsexualität und Identitätsfindung  sensibilisiert. Dass unter anderem Berater*innen von GLAAD (Gay & Lesbian Alliance Against Defamation) in die Entwicklung mit einbezogen wurden, vermeidet zusätzlich, dass die Geschichte in klischeehafte Stereotype abdriftet.

44 – Max Payne 2: The Fall of Max Payne

Max Payne (links) trifft im zweiten Teil unter anderem auf Mona Sax (rechts). Max Payne (links) trifft im zweiten Teil unter anderem auf Mona Sax (rechts).

  • Release: 2003
  • Plattform: PC, Xbox, PS2
  • Genre: Third-Person-Shooter

Chris Werian: Was wäre eine Liste über Storys in Spielen ohne Max Payne – der Blaupause aller Crime-Spektakel. In einer Zeit, in der die Persönlichkeit von Action-Charakteren auf einen Bierdeckel passte, war es der mürrische Cop, der mich mit seiner Vielschichtigkeit, einer großartigen Synchronisation und poetischen Aussagen vollends ergriffen hat.

Ganz besonders im zweiten Teil, der den, nach dem Mord an seiner Frau und seinem Kind, psychisch gebrochenen, Ordnungshüter in ein weiteres, düsteres Film Noir-Spektakel verfrachtet, von dem ich von der ersten Sekunde an hineingesogen wurde. Wenn ein Spiel mit dem Vergleich eines Kusses und einer geladenen Waffe beginnt, dann ist das ein ganz schön krasses Statement!

Und Max Payne 2, das treffenderweise den Untertitel "The Fall of Max Payne" trägt, erfüllt dann auch genau die Erwartungen, die es anfangs aufbaut. Die Hauptfigur wird in ein mafiöses Geflecht verstrickt, in dem Auftragsmorde fast schon zum guten Ton gehören, letzten Endes wird jedoch die Liebe zur eiskalten Killerin Mona Sax zu seiner Achillesferse, die ihn immer wieder an die Schwelle des Todes bringt.

Die Komplexität der Akteure und der Handlung war seinerzeit bahnbrechend und beindruckt noch heute, für die Grafik gilt das hingegen nicht mehr, weshalb ich das angekündigte Remake des ersten und zweiten Teils mit der Technik des ebenfalls sensationellen Control kaum erwarten kann. 

43 – Nier Replicant

Nier Replicant: 10-minütiger Gameplay-Trailer entführt uns in den Ödtempel und zeigt mehr von Kaine Video starten 9:26 Nier Replicant: 10-minütiger Gameplay-Trailer entführt uns in den Ödtempel und zeigt mehr von Kaine

  • Release: 2021
  • Plattform: PS4, Xbox One, PC
  • Genre: Action-Rollenspiel

Sebastian Zeitz: In NieR: Automata ist Yoko Taro für die meisten das erste Mal wirklich in Erscheinung getreten, aber bereits der Vorgänger stand vor allem aufgrund der Story in Fankreisen hoch im Kurs. Mit Replicant wurde nicht nur das Gameplay deutlich verbessert, sondern es kamen auch neue Story-Quests und ein weiteres Ending hinzu. 

Bereits 2010 hat Taro hier philosophische Fragen aufgestellt und mich immer wieder grübeln lassen, auf wessen Seite ich denn jetzt eigentlich stehe. Denn im ersten Durchlauf wird noch klar ersichtlich, dass die Schattenwesen einfach nur böse sind und ich sie besiegen muss, um meine kranke Tochter zu retten. Mit jedem weiteren Ending, das ich erspiele, werden aber die Hintergründe der Gegner eingespielt, die tragische Ereignisse zeigen, die dazu geführt haben, dass diese Schattenwesen so sind, wie sie sind. Meistens steckt dahinter ein persönliches Schicksal, genauso wie bei meinem Protagonisten. 

Der eigentliche Star von Replicant ist aber die melancholische Stimmung und Atmosphäre, die unter anderem durch die Erzählung erzeugt wird. Immer wieder bin ich in der Zwickmühle und muss mich selbst komplett hinterfragen, ob ich gerade überhaupt noch das Richtige tue. Eine Wahl habe ich aber nicht, denn es gibt nur das eine lineare Ziel, meine Schwester zu retten, koste es, was es wolle. Und am Ende – wie so oft in der Philosophie – gibt es kein Schwarz oder Weiß.

42 – Uncharted 4: A Thief's End

Uncharted 4: A Thiefs End - Test-Video zum PS4-Abenteuer Video starten 7:00 Uncharted 4: A Thief's End - Test-Video zum PS4-Abenteuer

  • Release: 2016
  • Plattform: PS4
  • Genre: Action-Adventure

Kai Schmidt: Nathan Drakes viertes Abenteuer ist erzählerisch wohl das gelungenste der Reihe. Der eigentlich mit Ehefrau Elena im Ruhestand lebende Schatzsucher wird eines Tages von seinem totgeglaubten Bruder konfrontiert, der auf der Suche nach dem legendären Schatz des Piraten Henry Avery ist. Und zwar nicht für sich selbst, sondern für einen Drogenboss, dem Sam in der Gefängniszelle davon erzählt hatte – andernfalls … na ja, ihr wisst schon, wie das in solchen Kreisen läuft. Nate kommt das gerade recht, da er sich im Ruhestand ohnehin zu Tode langweilt. Und so stolpern die beiden über den halben Erdball, durch eine vergessene Piratenstadt und über das morsche Deck eines antiken, mit Gold gefüllten Schiffes.

Darüber, welcher Teil der Uncharted-Reihe der beste ist, lässt sich vortrefflich streiten. Ich bin zum Beispiel felsenfest davon überzeugt, dass das der zweite Teil ist. Nicht jedoch darüber, dass der vorläufige Abschluss der Saga die wohl beste Story erzählt und einfach fantastisch inszeniert ist. Die Mischung aus der im Vergleich zu den Vorgängern etwas geerdeteren Geschichte und dem familiären Drama macht Uncharted 4 zu einem spielbaren Hollywood-Abenteuerfilm wie ihn Steven Spielberg nicht besser hätte inszenieren können. Und einem Hauch von "Die Goonies".

41 – Bioshock

Bioshock: The Collection - Mehr Grafik-Details im Vergleichs-Trailer Video starten 1:51 Bioshock: The Collection - Mehr Grafik-Details im Vergleichs-Trailer

  • Release: 2007
  • Plattformen: PS3, Xbox 360, PC
  • Genre: Action-Adventure/Shooter

Tobias Veltin: Als ich im Jahr 2007 mit Hauptcharakter Jack zum ersten Mal in die Unterwasserstadt Rapture abtauchte, war ich völlig hin und weg. Und das lag natürlich hauptsächlich an der unheimlich einnehmenden Atmosphäre, den das Spiel zu einem sehr großen Teil aus seinem ungewöhnlichen Setting zieht. Denn die im wahrsten Sinne des Wortes fantastische und gleichermaßen auch furchterregende Stadt zu erkunden und ihrem Geheimnis auf den Grund zu gehen, ist für mich auch heute noch der größte Spielreiz von Bioshock. Die Story hat es da dann vergleichsweise einfach zu glänzen, macht sie sich die Vorlage doch zunutze, um mir anhand verschiedener Fragen immer wieder neue Brotkrumen hinzuwerfen. Denn was ist Adam? Was hat es mit den Big Daddies auf sich? Und wie zum Teufel kommt man aus dieser verdammten Stadt wieder heraus?

Das Ganze ist zudem garniert mit vielen interessanten Charakteren wie Dr. Tenenbaum und mündet letztendlich in einem Finale, mit dessen Enthüllung bzw. Wendepunkt ich nicht unbedingt gerechnet hatte und das eine vertraute Person letztendlich zum Antagonisten macht. Ein würdiges Ende für ein großartiges Spiel.

6 von 10

nächste Seite


zu den Kommentaren (269)

Kommentare(235)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.