Diablo 4: Always-on nervt mich so sehr, dass ich stattdessen wieder Diablo 3 installiert habe

Diablo 4 lässt sich ausschließlich mit einer Internetverbindung spielen. Das kann nicht nur zu Problemen führen, sondern ist auch unnötig, wie Eleen findet.

Der Online-Zwang von Diablo 4 nervt an vielen Stellen. Der Online-Zwang von Diablo 4 nervt an vielen Stellen.

Am vergangenen Donnerstag ist die erste Season von Diablo 4 gestartet. Pünktlich um 19 Uhr saß ich mit meiner Zocker-Freundin zusammen auf der Couch und wollte erneut Sanktuario unsicher machen. Die Ernüchterung folgte allerdings, wie vorab befürchtet, ziemlich schnell. 

Ganze 55 Minuten Wartezeit drückte uns das Spiel in der Warteschlange rein. Grund dafür war wohl der große Season-Ansturm auf die Server. Dabei brauche ich die eigentlich gar nicht. Unsere lokale Koop-Session steckt nämlich noch mitten in der Story – auf die zwingend enthaltenen Online-Features wie die Shared World, Emotes oder Weltevents könnte ich hier komplett verzichten.

Nur dass Diablo 4 das eben nicht zulässt. Stattdessen bin ich gezwungen, jederzeit online zu sein – eine unnötige Einschränkung, von der ich gar nichts habe.

Die Kampagne hat wenig vom Online-Zwang

Statt für die nächste Stunde Däumchen zu drehen, haben wir am Donnerstag dann kurzerhand die Diablo 3-Disk aus dem Regal gekramt. Zumindest auf Konsole ist hier das Online-Spiel nämlich optional.

Will ich mich einfach nur durch die Kampagne schnetzeln, bin ich nicht auf eine stabile Internetverbindung oder Online-Server angewiesen. Für mich ist das ein riesiger Vorteil gegenüber Diablo 4. Schließlich behindert mich der Online-Zwang dort im schlimmsten Fall sogar.

Fällt mein Internet aus oder es gibt Server-Probleme wie zuletzt am Donnerstag, stehe ich sonst nämlich dumm da – und kann ein Spiel nicht spielen, das ich gekauft habe und eigentlich nur offline zocken will.

Eleen Reinke
Eleen Reinke

Eleen ist bei Diablo eher Casual-Fan und hat am meisten Spaß dabei, die Kampagne und Nebenmissionen gemütlich mit Freund*innen auf der Couch zu zocken. PvP, der Grind von Endgame-Dungeons und Co. interessieren sie eher weniger. Umso ärgerlicher ist es für sie, wenn die entspannten Couch-Runden ausfallen müssen.

Selbst die Shared World nutze ich kaum, habe sogar die Anzahl anderer Spieler*innen hier so weit es geht beschränkt. Für große Events und Weltenbosse macht das Online-Spiel dagegen natürlich Sinn – hier würde es mir aber vollkommen reichen, wenn ich bei Bedarf in den Online-Modus wechseln kann. 

Der Online-Zwang ist nicht neu

Die Kontroverse um den Always-on-Ansatz von Diablo ist dabei nicht neu. Schon bei der PC-Version von Diablo 3 und zuletzt im Mobile-Ableger Diablo Immortal hat Blizzard auf diese Einschränkung gesetzt und dabei immer wieder Kritik von Fans geerntet. Man denke nur zurück an den desaströsen Launch von Teil 3 – Server-Probleme und Fehler-Codes waren hier an der Tagesordnung.

Dabei verlief der Start von Diablo 4 im Vergleich sogar ziemlich reibungslos. Die Server hielten dem großen Ansturm diesmal stand und seither kommt es eher selten zu Problemen. Wenn alles läuft, kann ich sogar fast vergessen, dass ich hier beim Spielen die ganze Zeit online sein muss.

Brutzelt die Sommerhitze aber mal wieder meine Internetverbindung, müssen die Diablo 4-Server gewartet werden oder ist Blizzard gar von einer DDoS-Attacke mehrere Stunden lahm gelegt, wird mir wieder schmerzlich ins Gedächtnis gerufen, wie viele Nachteile mit Always-on einher gehen.

Dabei fehlt es mir im Gegenzug klar an Vorteilen, die eine Shared World eigentlich ermöglichen würde. Kollege Kevin hat in seiner Kolumne bereits zusammengetragen, warum Diablo Immortal als MMO funktioniert, wo Teil 4 scheitert:

Egal ob solche Vorteile wie ein Gruppenfinder, jederzeit startbare Weltevents oder Handel mit Verbündeten in Zukunft noch ins Spiel kommen oder nicht – letztlich wünsche ich mir einfach nur die Option, in einen Offline-Modus wechseln zu können. Denn das würde mir die Freiheit geben, zu spielen wann ich will und Zeit habe, statt auf externe Faktoren angewiesen zu sein.

Bis dahin bleibt die Diablo 3-Disk zur Sicherheit im Laufwerk meiner PS5. Steckt mich Teil 4 mal wieder in einer ewig lange Warteschlange, schmeiße ich einfach den Vorgänger an und schnetzle mich entspannt im Duo aus Dämonenjägerin und Kreuzritterin durch. Denn davon kann mich niemand abhalten.

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