Fazit der Redaktion
Henry Ernst: Itagaki reißt gern mal die Klappe auf! Schon bei Ninja Gaiden wollte der Japaner die Kameraprobleme des Action-Adventure-Genres endgültig lösen, was daraus geworden ist, wissen wir alle. Bei Devil's Third ist der Schuss noch deutlicher nach hinten losgegangen. Das Spiel wirkt wie ein Flickenteppich aus nicht zu Ende gedachten Ideen, die zudem noch absolut lieblos umgesetzt wurden. Wo andere (für westliches Empfinden) durchgeknallte Designer wie Suda 51 & Co. absurde Geschichten mit zum Teil brillantem Gameplay unterfüttern, fällt Mr. Ninja Gaiden nichts Besseres ein, als absoluten Durchschnitt abzuliefern, der meiner Meinung nach sein Geld nicht wert ist.
Zugegeben, das Ding funktioniert und spielt sich solide, die Technik geht ebenfalls in Ordnung, dennoch fehlt es dem Titel an Spannung, Charme, Eigenständigkeit und vernünftigem Pacing. Da helfen auch keine Blutfontänen oder kleinere Geschmacklosigkeiten. Bleibt zu hoffen, dass der Meister bald wieder zu alter Form zurückfindet, denn noch ein Spiel wie Devil's Third dürfte den einst strahlenden Stern Itagakis endgültig verblassen lassen.
Kai Schmidt: Es tut mir in der Seele weh, das sagen zu müssen, aber mit Devil's Third hat der von mir für seine Ninja-Gaiden-Meisterwerke verehrte Rockstar unter den japanischen Spieldesignern pures Mittelmaß geschaffen. Es spielt sich zwar ganz gut, doch fehlt mir hier komplett der Anspruch, der die Ninja-Gaiden-Spiele trotz ihrer offensichtlichen Macken noch auszeichnete.
Dieser fehlende Anspruch scheint auf die Leveldesigner abgefärbt zu haben, denn die extrem schlauchigen Abschnitte lassen jede Form von Kreativität vermissen. Lediglich bei der Story kommen Ansätze typisch japanischen Kreativ-Wahnsinns durch. Um mit seinem eigenen Studio auf dem freien Markt bestehen zu können, muss sich Itagaki deutlich mehr anstrengen, als er es bei Devil's Third getan hat. Alles andere als ein ausgemachter Verkaufsflopp würde mich bei diesem lieblosen Durchschnittsprodukt doch sehr überraschen.
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