Mehr Spieler, mehr Spaß?
Der von Tomonobu Itagaki als »Herzstück« des Spiels bezeichnete Multiplayermodus ist nett gemeint, aber er hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Im Hauptteil, dem Siege-Match (Siege: Belagerung), bauen wir Basen auf und verteidigen sie zusammen mit unseren Clanmitgliedern oder Einzelkämpfern (im Spiel-Jargon Söldner) gegen Angreifer.
Die Frage, ob wir in Clans kämpfen oder als Einzelkämpfer durch die Matches tingeln, stellt sich, sobald wir auf die Siege-Matches zugreifen können. Jeder Spieler kann Basen für Ingame-Währung kaufen, die wir durch Teilnahme an Matches verdienen. Die Bollwerke schützen wir dann mit Selbstschussanlagen, Minenfeldern und anderem Schnickschnack gegen Eindringlinge.
Kommt es zum Angriff, kämpfen zwei Teams darum, zentrale Stellen der Basis zu zerstören beziehungsweise zu beschützen. Klingt nach bekannten Spaßmustern. Um überhaupt auf die Siege-Matches zugreifen zu dürfen, müssen wir unsere im relativ kargen Editor erstellte Spielfigur erst einmal bis auf Charakterlevel 5 bringen.
Das tun wir im Drill-Modus, wo uns Deathmatch, Team-Deathmatch und exotischere Spielvarianten erwarten, in denen wir um Hühner kämpfen oder Früchte in gigantische Mixer werfen, um Obstsalat herzustellen.
Level 5 haben wir im Test nach etwa einem halben Tag erreicht, da wir zumindest im Jeder-gegen-Jeden-Modus immer genügend Mitspieler finden (auch wenn die Maximalzahl der Spieler nur selten erreicht wird). Bei den übrigen Varianten sieht die Beteiligung weniger rosig aus.
Keine Spieler, kein Spaß!
Erste Testläufe mit dem Siege-Match enden jedoch in Ernüchterung, da wir schlicht keine Mitspieler finden. Daran ändert sich bis zum Ende der Testperiode nichts. Schade, denn die Basis-Verteidigung macht durchaus Spaß, wohingegen die Deathmatches schnell an Reiz verlieren.
Die gewöhnungsbedürftige Spielmechanik von Devil's Third wurde nämlich auch in den Multiplayer übernommen: Beim Zielen mit der Schusswaffe schaltet das Spiel von der Third- in die viel trägere First-Person-Perspektive und wirft den Spieler aus dem Flow. Letztlich sind wir vom Multiplayer-Modus noch enttäuschter als von der Solokampagne.
Und offenbar geht's nicht nur uns so, die geringe Spieleranzahl spricht eine deutliche Sprache. Eine echte Frechheit finden wir übrigens die Mikrotransaktionen, über die wir gegen Echtgeld goldene Eier kaufen können. Das ist eine zweite Ingame-Währung, die wir für zusätzliche Uniformen, Frisuren und anderen Schnickschnack brauchen, der sich im Spiel auf unsere Statuswerte auswirkt.
Eier erhalten wir zwar auch in begrenzter Zahl zur Belohnung für bestimmte Errungenschaften, doch Nintendo bietet sie auch gegen Bezahlung an. Für knapp 20 Euro erhalten wir 100 Eier, was zunächst nach viel aussieht, sich aber als Halsabschneiderei entpuppt, wenn wir uns die Preise für Zusatzausrüstung einmal genauer ansehen.
Allein ein Kleidungsstück (Ober- oder Unterteil), eine Tarnfarbe oder ein Gesicht kann bis zu 61 Eier kosten. Klar, solche Zahlungen sind im Hinblick auf die Free2Play-PC-Version unvermeidbar, doch finden wir dieses System in der Konsolenversion, die immerhin mit etwa 50 Euro zu Buche schlägt, ein Unding. Fairerweise müssen wir allerdings erwähnen, dass wird die Teile ab bestimmten Charakterleveln auch kostenlos freischalten.
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