Shadowkeep alias Festung der Schatten ist die nächste große Erweiterung im Destiny 2-Universum. Wir haben uns auf den Mond gestürzt und dort Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Shadowkeep gefunden: Was ist neu? Worum geht es in der Story? Müssen wir grinden, und macht das Endgame Spaß? Aber der Reihe nach.
Fakten zu Shadowkeep:
- Release: 1. Oktober 2019
- Plattformen: PS4, Xbox One, (PC sowie ab November für Stadia)
- Installations-Größe: 103,9 GB
- Spielzeit der Kampagne: Netto rund 3 Stunden (kann je nach Spielstil und Erkundungsdrang aber deutlich länger dauern)
Das steckt in Festung der Schatten
Mit der Erweiterung Festung der Schatten wird Destiny 2 um folgende Inhalte erweitert.
Neue Inhalte, die Shadowkeep ins Spiel bringt:
- Eine neue Storykampagne, in der wir auf dem Mond die namensgebende Festung der Schatten erkunden
- Neue Endgame-Inhalte wie beispielsweise die sogenannten Albtraum-Jagden, kurze Missionen mit knackig-schweren Bossgegnern
- Neue Waffen und Rüstungen, die wir durch spezielle Endgame-Aufgaben oder besondere Quests (im Fall von Exotics) erhalten
- Einen neuen Raid: Garten der Erlösung
Neue Inhalte, die jetzt allen Destiny 2-Spieler offenstehen:
- Armor 2.0: ein neues Rüstungssystem, dank dem wir Ausrüstung nun umfassend anpassen können
- Saisonale Artefakte, die wir aufleveln, um so verschiedene Perks freizuschalten
- Finishing Moves für jede Klasse
- Überarbeitete Nightfall-Strikes. In Dämmerung: Die Feuerprobe spielen wir knackigere Versionen herkömmlicher Strikes auf insgesamt vier Schwierigkeitsgraden
- zwei neue Srikes: Die Scharlach-Festung" und "Der Schwärende Kern"
- drei weitere Multiplayerkarten
Was uns in der Story-Kampagne erwartet
Um was geht es in der Story von Festung der Schatten?
Schon die Einleitung ist rätselhaft: Unsere Verbündete Eris Morn entdeckt auf dem Mond schattenhafte Wesen, gleichzeitig bläst die Schar, eine altbekannte feindliche Alienrasse, dort zum Angriff.
Nach einer ersten großen Schlacht, die spielerisch und atmosphärisch gelungen ist, treffen wir auf den Schar-Bösewicht Crota. Der wurde in Destiny 1 eigentlich getötet und wird nun als "Alptraum von Crota" bezeichnet. Irgendwer oder irgendwas spielt uns hier also ziemlich böse Streiche. Mehr Inhalte der Story wollen wir aber nicht verraten.
Erzählt Bungie diesmal eine spannende Geschichte?
Nein. Als eigenständige Erzählung funktioniert die Hauptgeschichte von Festung der Schatten nur sehr bedingt, erst durch Kenntnisse der Hintergrundgeschichte kommt hier Licht ins Dunkle. Da war Bungie in Sachen Storytelling schon deutlich weiter: Forsaken zum Beispiel war mit seinem, auf den ersten Blick, simpleren Plot für alle spannender, bot für Kenner aber trotzdem genug neue "Lore".
In Festung der Schatten baut sich zwar durchaus eine Bedrohung auf, die ist ohne Hintergrundwissen aber kaum greifbar - auch nicht am Ende, das ziemlich abrupt kommt und offen gehalten ist. Das mag Methode haben, weil Bungie angekündigt hat, die Geschichte in den kommenden Monaten weiter erzählen zu wollen, wirkt aber dennoch unrund.
Wie viel Recycling steckt in Festung der Schatten?
Generell ziemlich viel. Ein Mond-Areal gab es bereits in Destiny 1 und das wurde nun zu einem großen Teil kopiert - allerdings gibt es dort auch neue Schauplätze zu sehen und Geheimnisse zu lüften. Das Wiedersehen mit Eris macht grundsätzlich Freude, dieser mysteriöse Charakter trägt viel zur düsteren Atmosphäre der Erweiterung Festung der Schatten bei.
Nicht gefallen hat uns das Recycling der Bossgegner. Crota und andere Monster aus Teil eins, sogar Bösewichte aus Teil zwei, werden aus der Konservendose geholt. Das wird zwar durch die Hintergrundgeschichte legitimiert, hinterlässt bei uns aber einen faden Beigeschmack.
Müssen wir in der Story-Kampagne grinden?
Durchaus. Zu Beginn geht das auch in Ordnung, um den Schauplatz zu etablieren - so mancher Destiny-2-Hüter hat den Vorgänger ja nicht gespielt. Für viele dürfte es daher ein guter Einstieg sein, erst mal ein wenig auf dem Mond umher zu streifen und ein paar Albtraum-Oger zu erlegen.
Dass wir im Verlauf der Kampagne aber mehrfach dazu gezwungen werden, ist überflüssig. Sogar recht kurz vor dem Finale stellen wir uns Aufgaben der Marke "Töte 100 Gefallene auf dem Mond" ... Hier hätten sich die Autoren und Entwickler in den ersten Spielstunden lieber stärker auf die Story konzentrieren sollen.
Was uns im Endgame erwartet
Motivieren die neuen "Endgame"-Inhalte?
Da müssen wir zunächst kurz "Motivation" im Zusammenhang mit Destiny 2 definieren. Das Spiel möchte zwar Abwechslung bieten, besteht aber doch aus Wiederholungen und langwierigen Aufgaben. Wem das allerdings nicht fremd ist, weil das viele Online-Spiele so machen, der kann mit Destiny 2 im Allgemeinen und Festung der Schatten im Speziellen seinen Spaß haben.
Wobei wir den Motivationsfaktor für Destiny-Verhältnisse eher mittelmäßig finden, weil es relativ wenig Neuerungen gibt. Die Standardwaffen zum Beispiel, die wir durch die "Suche X" oder "Besiege Y"-Aufgaben auf dem Mond ergattern, sind im Grunde nur leicht veränderte Kopien bereits bekannter Waffen. Beispielsweise ähnelt die neue Handfeuerwaffe "klangvolles Wiegenlied" stark den älteren Modellen Duke Typ 44 oder Pribina-D.
Warum es trotzdem motivieren kann, alle Waffen einzusammeln? Weil die Shootermechanik in Destiny 2 generell sehr gut funktioniert und insbesondere das Gunplay, also Zielen, Abfeuern, Rückstoß "fühlen" und Trefferfeedback bekommen, herausragend ist. Bei dieser fein austarierten Mechanik kann schon eine leicht veränderte Waffe größere Unterschiede machen. Und dann warten im Endgame ja noch die exotischen Waffen wie der Raketenwerfer "Todbringer". Definitiv ein Schmankerl.
Wie spielt sich der Raid?
Der findet diesmal im Garten der Erlösung statt. Auch ein bereits bekannter Schauplatz, aber bei einem Raid finden wir das in Ordnung - zumal die Rückkehr in den Garten auch mit der Hauptgeschichte verbunden ist. Insgesamt stellt Bungie wieder schwere Aufgaben für die Sechs-Spieler-Trupps.
Wie bei Destiny-Raids typisch werden zuerst gemeinsam die Mechaniken der jeweiligen Abschnitte aufgedröselt. Viele Teams schauen sich erfahrungsgemäß die Lösungen auch vorher an, weil die anschließende Ausführung schon knifflig genug ist. Dann bekommt jeder Spieler Aufgaben und es folgen intensive und fordernde Koop-Stunden.
Von bisherigen Destiny-2-Raids unterscheidet sich der neue schon dadurch, dass diesmal die Vex unsere Gegner sind. Wenn diese Maschinenwesen Mechanismen mit Energiestrahlen austüfteln oder sich durch die Areale teleportieren wirkt das, für Destiny-Verhältnisse, sehr glaubhaft und bietet noch dazu eine gute Herausforderung. Als Belohnung für einen erfolgreichen Raid winken wie immer schicke thematisch inspirierte Waffen und Rüstungen.
Generell gilt: Wer regelmäßig einen Sechs-Spieler-Trupp zusammen bekommt, für den ist der Raid ein wichtiger Kaufgrund.
Wie gut funktioniert das neue Rüstungssystem "Armor 2.0"?
Wir halten dieses System für die beste Neuerung in Destiny 2 seit langer Zeit. Zur Erklärung: Früher bekamen wir als Beute Rüstungsteile mit festen Bonuseigenschaften ("Perks"), zum Beispiel "Lade Waffentyp X schneller nach". Das Ergattern der richtigen Kombination konnte sich dabei extrem in die Länge ziehen.
Jetzt looten wir neue Rüstungsteile, die freie Slots für Perks haben. Letztere wiederum spielen wir separat frei und komplettieren so einen Baukasten, aus dem wir uns eine Rüstung nach Maß basteln können. Und das erhöht den Rollenspielanteil von Destiny 2 spürbar. Als Bonus gibt es zudem mehr optische Vielfalt: Gefällt uns der Look eines Rüstungsteils nicht, können wir das Aussehen durch freigespielte oder gekaufte Skins ändern.
Und was hat es mit dem Artefakt auf sich?
Das neue kreierte Artefakt ist das Sahnehäubchen. Es verfeinert vor allem das Rüstungssystem, weil wir damit beim Sammeln von Erfahrungspunkten zusätzliche Perks freischalten. Außerdem steigert das Artefakt unser Powerlevel, also den Zahlenwert, der die Gesamtstärke des Charakters darstellt - dafür müssen wir ebenfalls Erfahrungspunkte anhäufen, was bei Destiny 2 quer durch alle Spielmodi möglich ist.
Eine Obergrenze für die Powerlevel-Boni des Artefakts gibt es nicht, jede Spielsitzung bringt also Fortschritte, zumindest kleine.
Das Artefakt ist aber an die jeweils aktuelle Season gekoppelt, die bei Destiny 2 im Normalfall rund drei Monate lang ist. Startet dann eine neue Season, gibt es ein frisches Artefakt und die Boni werden wieder auf Null gesetzt
Lohnt sich der Kauf des Season Pass?
Welche Inhalte bietet der Season Pass?
Eins vorab: Jeder Käufer von Festung der Schatten bekommt den ersten Season Pass gratis. Wir können uns also bequem ein Bild davon machen, ob wir Geld in die folgenden drei Season Passes investieren möchten, die einzeln jeweils zehn Euro kosten sollen. Der erste Season Pass ist bis Mitte Dezember gültig und bietet Folgendes:
- Die Vex-Offensive, ein Modus für sechs Spieler (inklusive Matchmaking), der mit der Hauptstory verknüpft ist und spielerisch ein paar nette Mechaniken bietet.
- Eine neue Quest für die exotische Waffe "Leviathan-Hauch" (ein Bogen), die ab dem 22. Oktober verfügbar ist
- Eine Fortsetzung der Vex-Offensive namens "Letzter Angriff", die am 19. November erscheinen soll.
- Zusätzliche Boni und Boosts beim neuen Season-Rang-System
Wie funktioniert das neue Rang-System?
Ähnlich wie ein "Battlepass", zum Beispiel aus Fortnite: Durch das Sammeln von Erfahrungspunkten steigen wir in Destiny 2 nun Ränge auf, insgesamt gibt es 100 pro Season.
Dargestellt wird das als horizontale Leiste, auf der es zwei Ebenen gibt: Bei der oberen winken Belohnungen für alle Spieler, die aber insgesamt spärlicher ausfallen. Auf der unteren Ebene warten dann die Boni für Season-Pass-Besitzer, die mehr Beute bieten oder manches schneller in unser Inventar wandern lassen.
Steckt im Season Pass Pay-to-win?
Käufer des Passes bekommen zum Beispiel auf Stufe eins einen Erfahrungspunkte-Boost von 20 Prozent, später kommen weitere Boni dazu. So steigt man schneller die Ränge auf und levelt zudem sein Artefakt flotter, was wiederum das Powerlevel steigert.
Gerade im Multiplayer-Bereich spielt das aber eine untergeordnete Rolle, weil das Powerlevel in vielen Modi, in denen man gegen menschliche Spieler antritt, deaktiviert ist.
Wie sieht die Zukunft von Destiny 2 aus?
Dass Bungie in den kommenden Monaten mehr Story-Inhalte als früher liefern möchte haben wir bereits erwähnt - mal abwarten, was da kommt und ob das Storytelling dabei besser funktioniert oder Stückwerk bleibt.
Hoffnung macht uns die Ankündigung des neuen Dungeons für Festung der Schatten. Ansonsten stehen die üblichen Aktivitäten wie die Jagd auf neue exotische Waffen oder die alljährlichen Events an, als nächstes das Festival der Verlorenen, Destinys Pendant zu Halloween.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.