Derrick the Deathfin im Test - Origami unter Wasser

Ein Hai auf Rachefeldzug: Derrick »die Todesflosse« ist mächtig sauer und mampft in seinem PSN-Indie-Titel die Weltmeere leer. Ob's Spaß macht, klärt unser Test.

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Hinter Derrick the Deathfinsteckt eine hübsche Idee: Das Indie-Team Different Tuna hat eine kunterbunte Unterwasserwelt gebastelt, und das so ziemlich im Wortsinne. Die fischigen Protagonisten und Objekte des PSN-Titels sind nämlich allesamt kunterbunte Papier-Modelle. Dadurch sieht die Welt von Derrick dem Hai aus, wie eine putzige Karton-Unterwasserwelt und hebt sich so zumindest optisch von anderen Downloadtiteln ab. Leider säuft das Spielprinzip an manchen Stellen ab.

Derrick the Deathfin - Teaser-Trailer ansehen Video starten 1:10 Derrick the Deathfin - Teaser-Trailer ansehen

Ein Hai unter Stress

Derrick the Deathfin lässt sich als eine Art Joe Danger unter Wasser beschreiben. Anstatt mit einem Stuntfahrer seid ihr unterm Meeresspiegel aber mit Derrick dem Hai unterwegs. Dessen Familie wurde von der bösen M.E.A.N. Corporation zu Dosenfisch verarbeitet, weshalb der wackere Meeresräuber prompt Rache schwört. Die gute alte Rachekiste kennen Zocker schon in- und auswendig, doch weil der Protagonist diesmal ein etwas verschlafen dreinblickender Hai ist, verzeihen wir den Entwicklern die platte Story gerne.

Kunterbunt und fröhlich: Der Kartonagen-Stil ist mal was anderes. Kunterbunt und fröhlich: Der Kartonagen-Stil ist mal was anderes.

Und der Rachefeldzug sieht so aus, dass ihr mit Derrick so schnell wie es die Flossen hergeben von links nach rechts flitzen müsst, durch kleine Labyrinthe, über Rampen, durch Reifen und vorbei an vielen Hindernissen. Euer Ziel: eine möglichst gute Zeit. Auf dem Weg dorthin mampft ihr jede Menge Meeresfrüchte und Fische – aber nicht aus reiner Bosheit, sondern weil Derricks Hunger konstant steigt und wenn der Lebens-Balken dadurch auf null sinkt, heißt es Game Over.

Die Hindernisse sind an sich schon fordernd genug, der Anspruch kommt in Derrick the Deathfin aber durch eben jene Fresssucht des kleinen Hais. Der Lebensbalken sinkt ziemlich schnell – also müsst ihr alle paar Sekunden was verputzen, damit ihr den nächsten Sprung schafft oder bis zur Ziellinie flitzen könnt.

Charmant, aber deutlich am Hit vorbei

Wie es die Genre-Regeln verlangen sind natürlich auch der eine oder andere Bosskampf und einige Zeitrennen mit von der Partie. Abwechslung bringen die jedoch nicht ins Spiel. Doch: An sich ist Derrick the Deathfin eine ganz launiges Geschicklichkeitsspielchen für zwischendurch. Es ist schnell erlernt, denn die Steuerung oder das Prinzip sind rasch kapiert – aber (relativ) schwer zu meistern.

Das werdet ihr häufig sehen: Derricks Hunger steigt und die Zeit wird knapp. Das werdet ihr häufig sehen: Derricks Hunger steigt und die Zeit wird knapp.

Ihr habt den Titel locker an einem Nachmittag durch und euch die Jagd nach perfekten Level-Zeiten nicht sonderlich reizt, bleibt danach kaum Wiederspielwert übrig. Besagte Hunger-Leiste ist auch nicht ganz unproblematisch für’s Spielgefühl, denn durch Derricks Dauerappetit habt ihr kaum Zeit, euch die hübschen Levels genauer anzusehen. Entdeckerdrang ist bei dem Spiel definitiv fehl am Platz.

Stattdessen setzt Derrick the Deathfin auf Level-Lernen und Trial-and-Error. Das ist motivierend, solange man sich mit anderen Spielern messen kann. In Derrick the Deathfin fehlen aber die Online-Leaderboards. Ihr spielt lediglich gegen euch selbst und das ist auf Dauer dann doch zu wenig. Wer trotzdem Bock auf ein optisch ungewöhnliches und kurzweiliges Geschicklichkeitsspielchen hat, der sollte Derrick eine Chance geben – wer nicht, der sollte trotzdem auf die offizielle Homepagesurfen. Dort gibt es nämlich Schablonen für einen Karton-Derrick und andere Meeresbewohner zum Selberbasteln und die Papier-Fische sehen am Schreibtisch einfach knuffig aus.

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