Mächtig böse
In der Rolle des Killers spielt sich Dead by Daylight wesentlich entspannter, schließlich sind wir diesmal der übermächtige Jäger. So streifen wir mit gespitzen Ohren über die Karte und suchen in der Nähe der Generatoren nach Opfern.
Im Gegensatz zu den Überlebenden, die Dead by Daylight aus der Schulterperspektive spielen, sehen wir die Welt aber durch die Augen unseres Serienmörders, wodurch die Übersicht flöten geht. Dafür reicht schon ein Schlag mit unserer Waffe, um einen Überlebenden schwer zu verwunden. Ein weiterer Hieb und wir können unsere Beute schultern und auf den nächstbesten Fleischerhaken spießen, wo ein fieser Tentakeldämon unser Opfer endgültig ins Jenseits befördert.
Solange das Opfer am Haken zappelt und sich durch eifriges Hämmern der Leertaste gegen die tödlichen Tentakel wehrt, können andere Spieler ihm noch zu Hilfe eilen. Der Killer sollte also noch ein wachsames Auge auf seine Beute haben. Richtiges Hook-Camping, bei dem wir so lange neben dem Haken stehenbleiben, bis das Opfer endgültig erledigt ist, ist in der Community allerdings verpöhnt, da es dem Überlebenden jegliche Chance auf Rettung verwehrt.
Bei der Jagd haben wir (fast) alle Trumpfkarten auf der Hand. Wir sind schneller, unverwundbar und haben zudem Spezialfähigkeiten. Je nachdem, welchen von drei Killern wir zu Partiebeginn wählen, können wir Fallen legen, eine besonders starke Kettensäge anwerfen oder uns sogar unsichtbar machen. Nur wenn wir durch Fenster klettern oder über Hindernisse kraxeln, sind wir extrem langsam. Das können die Überlebenden nutzen, indem sie uns etwa Bretter in den Weg werfen und so einen ordentlichen Vorsprung herausholen.
Von Rankings und Taschenlampen
Ein paar Asse haben die Überlebenden aber ebenfalls im Ärmel. Jeder der vier Charaktere hat besondere Stärken, Meg ist etwa besonders flink, der bullige Jake kann dagegen Schmerzensschreie unterdrücken und Fallen sabotieren. Außerdem können wir in einer Partie oder über das Upgrade-System, das sogenannte Bloodweb, nützliche Items finden. Zum Beispiel eine Taschenlampe, mit der wir den Killer kurzzeitig blenden.
Durch das so umfangreiche wie unübersichtliche Bloodweb und ein Ranglisten-System möchte Dead by Daylight langfristig motivieren, trotzdem ist die fehlende Abwechslung das größte Problem des spielgewordenen B-Movies. Gerade als Überlebender ähnelt eine Runde schnell der anderen, da wir in unseren Aktionsmöglichkeiten auf Verstecken, Weglaufen und hin und wieder Heilen und Reparieren beschränkt sind.
Da hilft es nicht, dass Dead by Daylight aktuell nur den einen von uns beschriebenen Spielmodus bietet. Die Maps werden zwar prozedural generiert, bieten dafür aber auch keine Highlights oder Überraschungen, sondern stets die gleichen Hindernisse und Gebäude in anderer Anordnung. Die drei Grafiksets werden zudem schnell langweilig. Nach einigen Runden geht dem anfangs extrem spannenden Multiplayer-Horror deshalb die Puste aus. Für 20 Euro können Horrorfans trotzdem mit dem Kauf liebäugeln, zumal die Entwickler für die Zukunft bereits kostenlose und kostenpflichtige Update wie neue Killer, Überlebende und Karten angekündigt haben.
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