Packende Atmosphäre, öde Ballereien
Technisch bietet Dead Space 3 genau das, was die Vorgänger auch boten: Die atmosphärisch-düstere Optik mit ihren ausgesprochen fein texturierten Objekten sorgt in den Raumschiffabschnitten zusammen mit dem nervenaufreibenden Sound, der den Spieler immer wieder durch wohlplatzierte, direktionale Geräusche zusammenzucken lässt, für gepflegte Gruselstimmung.
Auf der Oberfläche des Eisplaneten ist es damit natürlich Essig, denn dort pfeift vor allem der Schneesturm durch die Lautsprecher der Surroundanlage. Aber selbst hier baut sich ein beklemmendes Gefühl der Isolation auf, wenn man die Umgebung durch die weiße Wand nicht mehr erkennen kann und jederzeit ein Nekromorph aus dem Boden hervorbrechen kann. Hochspannung!
Technisch rundum gelungen, bleibt Dead Space 3 spielerisch etwas hinter seinem Potenzial zurück. Wenn nach etwa zwei Dritteln des Spiels die Schießereien überhand nehmen, fragt man sich als Fan der Serie ernsthaft, warum Electronic Arts die Reihe mit aller Gewalt auf Action trimmen will. Wer die beiden Vorgänger kennt und liebt, erwartet mehr Horror, während diejenigen, die eventuell wegen des erhöhten Actionanteils und des Koops auf den Dead Space-Zug aufspringen, von den atmosphärisch-gruseligen ersten sechs Spielstunden ziemlich enttäuscht sein dürften. Immerhin bleibt zur Freude der Fans hier aber weit mehr Grusel übrig, als etwa beim jüngsten Spross der Resident Evil-Reihe.
Die Xbox-360-Version von Dead Space 3 unterstützt übrigens auch Kinect-Sprachkommandos. So können wir ähnlich wie in The Elder Scrolls 5: Skyrimv iele Funktionen mit unserer Stimme steuern und etwa auf die Menüs zugreifen oder Werkbänke lokalisieren. Das mag noch einigermaßen sinnvoll sein, doch wir fragen uns ernsthaft, ob irgendjemand tatsächlich Kinect-Befehle wie »Waffe nachladen« oder »schnelle Heilung« benutzt, wenn dafür doch jeweils ein einziger Knopfdruck genügt.
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