Kart-Rennspiele haben es verdammt schwer. Seit Jahrzehnten hat Mario Kart auf der Strecke die Pole Position abonniert, und kein Konkurrent kommt auch nur annähernd an das Nintendo-Goldstück heran. Crash Team Racing Nitro-Fueled hat allerdings zwei entscheidende Vorteile.
Nicht nur, dass das Remake des PS1-Originals einen Großteil der Inhalte der drei Crash-Bandicoot-Rennspiele aus den vergangenen 20 Jahren in sich vereint, es fährt auch auf allen drei Current-Gen-Konsolen an den Start und hat damit automatisch ein größeres potenzielles Publikum auf seiner Seite.
Wettrennen der Fun-Racer
Aktuell wetteifern mit Mario Kart 8 Deluxe, Team Sonic Racing und Crash Team Racing Nitro-Fueled gleich drei Fun-Racer um eure Gunst. Mario Kart 8 Deluxe zieht den anderen beiden trotz eines fehlenden klassischen Einzelspieler-Modus wegen der mit Abstand besten Spielbarkeit und hervorragendem Leveldesign davon.
Team Sonic Racing und Crash-Team Racing sehen wir in vielen Punkten gleichauf, zum Beispiel bei den Charakteren und der Streckenvariation. Dass Crash Team Racing am Ende allerdings zwei Punkte schlechter abschneidet, liegt an den eklatanteren Kritikpunkten wie dem harten Ingame-Grund und den schlecht abgestuften Schwierigkeitsgraden. Schlecht ist keiner der drei Fun-Racer, im Gegenteil: Wer auf diese Art von Spielen steht, wird mit jedem davon seinen Spaß haben.
Herzstück der Neuauflage ist genau wie damals der Abenteuer-Modus, in dem die unterschiedlichen Renntypen vor einer mehr als dünnen Story-Kulisse um den Alien-Raser Nitros Oxide stattfinden. Die Suche nach dem schnellsten Kartfahrer der Erde ist nur Mittel zum Zweck, um euch in fünf eher tristen und leeren Hub-Welten von Achterrennen zu Achterrennen zu scheuchen, bis ihr im Duell gegen den jeweiligen Boss des Hubs und zuletzt gegen Oxide selbst antreten dürft.
Obwohl diese speziellen Kontrahenten wie der schwertschwingende Waran Komodo Joe oder das Gangster-Kaninchenkänguru Pinstripe komplett vertont sind, machen die ziemlich grottigen deutschen Sprecher die ansonsten nett inszenierten Zwischensequenzen eher zur Qual.
Die Haarnadelkurve der Schwierigkeitsgrade
Allerdings sollte man einen Kart-Racer natürlich nicht zu sehr nach seiner Story beurteilen, sondern nach den inneren Qualitäten wie dem Fahrgefühl, den Power-ups und natürlich auch der KI der computergesteuerten Fahrer. Bei letzterer langt Entwickler Beenox zu großen Teilen ordentlich daneben.
Denn wer den Abenteuer-Modus in der neuen Nitro-Fueled-Variante spielt, kann dort nicht nur vor den Rennen andere Charaktere mit jeweils unterschiedlichen Werten in den Kategorien Geschwindigkeit, Beschleunigung und Wendigkeit auswählen, sondern auch zu Beginn der Kampagne einen von drei Schwierigkeitsgraden einstellen.
Diese müssten aber dringend besser ausbalanciert werden. Geht ihr auf "Leicht" aus jedem Rennen als Sieger hervor, selbst wenn ihr dauernd gegen Wände donnert und von den Raketen eurer Gegner getroffen werdet, müsst ihr auf "Mittel" bereits alle Register ziehen, um mit einer halben Sekunde Vorsprung durchs Ziel zu schießen.
Dazu gehören sowohl der Einsatz der durchaus kreativen Power-ups, zu denen rollende Bomben, Schutzschilde oder TNT-Kisten gehören, als auch die Boost-Mechanik. Während ihr auf den äußerst lebendigen und abwechslungsreichen Strecken durch Unterwasserröhren, Alien-Raumschiffe und Diamantminen düst, könnt ihr eurem Kart nämlich nicht nur durch die überall verstreuten Boostpads einen kurzzeitigen Turbo verpassen: Auch wenn ihr über Rampen oder Bodenwellen springt, erhält euer Fahrzeug je nach Sprunghöhe einen Geschwindigkeitsschub. Die Kür in Sachen Turboboost ist allerdings das Powersliden.
Rasante Rutschpartie
Slides leitet ihr mit der rechten oder linken Schultertaste bei gleichzeitigem Lenken ein. Drückt ihr dann zum richtigen Zeitpunkt die jeweils andere Schultertaste, aktiviert ihr einen Turbo, den ihr durch direkt anschließende Slides bis zu drei Mal hintereinander zünden könnt. Was erstmal kompliziert scheint, geht dank der recht präzisen Steuerung schnell in Fleisch und Blut über.
Das ist auch nötig, denn Übungsrennen oder echte Tutorials gibt es in Crash Team Racing Nitro-Fueled nicht. Wenn es auf späteren Strecken mit Hindernissen wie riesigen rollenden Fässern, Eisflächen oder feuerspeienden Statuen etwas chaotischer wird, kommt euch das fleißige Üben definitiv zu Gute.
Sobald ihr den Abenteuer-Modus abgeschlossen habt, seid ihr entsprechend fit für die anderen, erstaunlich zahlreichen Spielmodi. Neben Cup-Rennen, die jeweils vier Strecken gruppieren und wie im Vorbild Mario Kart funktionieren, bietet das Spiel beispielsweise auch die Klassiker Time Trial und Einzelrennen mit konfigurierbaren Parametern wie Runden- und Gegnerzahl an. Ist der Abenteuer-Modus bis auf die Charaktere und Karts noch eine Kopie von Crash Team Racing, dürft ihr an dieser Stelle auch Strecken aus Crash Nitro Kart befahren, die noch ein Stück abgefahrener und detailreicher als in der PS2-Vorlage aussehen.
Mehr Spieler, mehr Spaß
Zu den interessanteren Spielvarianten gehören die CTR-Rennen, in denen ihr ähnlich wie bei den S.K.A.T.E.-Herausforderungen von Tony Hawk's Pro Skater die Buchstaben C, T und R im Level finden müsst, und die Kampf-Modi, die in gesonderten Arenen stattfinden. Auch hier gibt es klassische Modi wie Last Kart Standing oder Capture The Flag, die vor allem mit menschlichen Mitspielern einen Heidenspaß machen.
Die Funktionalität der Online-Lobby war zum Zeitpunkt unseres Tests noch eingeschränkt, weswegen wir dazu keine detaillierten Aussagen treffen können. Prinzipiell hatten wir in den Testrennen allerdings keine größeren Probleme.
Solltet ihr auf der Suche nach mehr optischer Abwechslung sein, empfiehlt sich ein Besuch im Boxenstopp-Menü. Dort lassen sich gegen Ingame-Währung, die (allerdings ziemlich zäh) durch Rennen verdient wird, zusätzliche kosmetische Gegenstände wie Sticker, Karosserien sowie neue Charaktere freischalten. Gerade letztere sind ein definitives Highlight von Crash Team Racing Nitro-Fueled.
Ob Crash Bandicoot und seine Marotten, der böse Tüftler N. Gin oder der ausdrucksstarke Pantomime Small Norm: In die Gestaltung und Animation der Spielfiguren dürfte sehr viel Zeit geflossen sein, was man ihnen genau wie den mit Liebe fürs Detail aufgehübschten und modernisierten Strecken durchaus anmerkt. Dennoch: Trotz seiner Fülle an Modi, hübscher Charaktere und interessanten Mechaniken schafft es auch das Remake der Crash-Bandicoot-Rennspielreihe nicht, Mario Kart ernsthaft Konkurrenz zu machen. Einen soliden Platz auf dem Treppchen hat sich die tierische Raserei trotzdem verdient.
Wettrennen der Fun-Racer
Aktuell wetteifern mit Mario Kart 8 Deluxe, Team Sonic Racing und Crash Team Racing Nitro-Fueled gleich drei Fun-Racer um eure Gunst. Mario Kart 8 Deluxe zieht den anderen beiden trotz eines fehlenden klassischen Einzelspieler-Modus wegen der mit Abstand besten Spielbarkeit und dem hervorragendem Streckendesign davon.
Team Sonic Racing und Crash-Team Racing sehen wir in vielen Punkten gleichauf, zum Beispiel bei den Charakteren und der Streckenvariation. Dass Crash Team Racing am Ende allerdings zwei Punkte schlechter abschneidet, liegt an den eklatanteren Kritikpunkten wie dem harten Ingame-Grind und den schlecht abgestuften Schwierigkeitsgraden.
Ganz wichtig: Schlecht ist keiner der drei Fun-Racer, im Gegenteil: Wer auf diese Art von Spielen steht, wird mit jedem davon seinen Spaß haben.
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