Choplifter HD im Test - Mit dem Rambo-Rettungsheli auf Feindflug

Es ist wieder einmal Remake-Zeit! Kann Choplifter HD die Faszination seines klassischen Vorbilds in die HD-Ära retten, oder stürzt der Spielspaß auf halber Strecke ab?

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Choplifter HDist ein zeitgemäßes Remake des gleichnamigen Klassikers. Seit die Hubschrauber von Choplifter für Amiga-Konsolen, dem Commodore 64, dem NES oder dem Sega Master System im Rettungseinsatz sind, hat sich am gewohnten Spielprinzip wenig geändert.

Eure Aufgabe in Choplifter HD: Mit einem Rettungshelikopter düst ihr in feindliches Gebiet und rettet ihr in möglichst wenigen Anläufen möglichst viele Zivilisten, Kriegsreporter oder Soldaten vom Schlachtfeld.

Auf dem Weg zur Evakuierung schießt ihr zudem alles zu Klump, was nur irgendwie einen feindlichen Anstrich hat. Und das macht ihr Level für Level, wieder und wieder. Im Kern ist Choplifter genau das: repetitive Arbeit und das monotone Wiederholen der Rettungsflüge.

Doch ein Triumvirat aus motivierender Highscorejagd, überraschend viel Abwechlsung und einer Prise Irrsinn rettet die Rettungshelis vor dem Spielspaß-Absturz.

Zwischen euch und einer glorreichen Punktezahl stehen einige Schwierigkeiten. Bei den Rettungsflügen macht euch die Spritanzeige Druck, verletzte Personen müsst ihr schnell evakuieren bevor sie abkratzen und der Feind begrüßt euch zudem mit allerlei, für euren Hubschrauber ziemlich ungesundem, Kriegsgerät.

Dass ihr dabei nur von links nach rechts fliegt, sorgt für ein typisch hektisches Arcade-Spielgefühl. Wenn alles klappt, ihr feindliche Stellungen zu Klump schießt, punktgenau bei den Evakuierungspunkten landet und eure »Fracht« im Höchsttempo und mit rauchenden Kanonen in Sicherheit fliegt, fühlt ihr euch trotz der eingeschränkten Seitenperspektive wie ein echtes Flug-Ass.

Eure Tätigkeit als fliegender Taxifahrer wäre wohl nach zwei oder drei Missionen etwas langweilig, aber der Schwierigkeitsgrad zieht nach dem zehnten Level angenehm an und ihr müsst eure Flüge besser planen oder stärkere Helikopter freischalten. Außerdem spielt sich Choplifter trotz des eingeschränkten Prinzips recht abwechslungsreich.

Manchmal seid ihr als Rambo-Rettungsflieger in der Wüste unterwegs, dann wieder im Dschungel oder in Städten. Manchmal ist das Zeitlimit euer dringendstes Problem, dann wieder die schiere Übermacht des Feindfeuers. Und schließlich erwarten euch viele schräge Einlagen.

Lustiger als Duke Nukem Forever: Die Cameo des blonden Proleten in Choplifter HD. Lustiger als Duke Nukem Forever: Die Cameo des blonden Proleten in Choplifter HD.

Des Öfteren werdet ihr mit einer Zombieepidemie konfrontiert und müsst inmitten schlurfender Horden verzweifelte Soldaten beschützen oder Untote abschütteln, die sich an euren Hubschrauber hängen und den Copiloten anknabbern. Zusätzlich lassen eure Piloten viele lustige Sprüche vom Stapel und wer genau hinschaut oder –hört, entdeckt so manche Anspielung auf berühmte Actionfilme oder -spiele.

Doch bevor die Rettungshelis von Choplifter HD gar auf den höchsten Wertungsrängen landen, werden sie von einigen Mängeln und Designpatzern unsanft vom Himmel geholt. Die Grafik ist zwar hübsches Mittelmaß, könnte aber durchaus noch einen Tick detaillierter sein.

Besonders wenn ihr auf der Stelle schwebt, fallen euch einige schwache Texturen, klobige Menschlein und detailarme Fahrzeuge auf. Später im Spiel erreicht der Anspruch übertriebene Höhen, was den Spielfluss empfindlich ausbremst. Besonders in den so genannten »Escape Missions« ist das spürbar.

Zombie-Panik: Die Untoten hängen sich traubenweise an euren Hubschrauber. Zombie-Panik: Die Untoten hängen sich traubenweise an euren Hubschrauber.

Darin müsst ihr keine Personen retten, sondern einfach nur durch die halbe gegnerische Armee fliegen. Unfaire Gegnerplatzierung und schier unmögliches Sperrfeuer zwingen euch, sehr langsam und Stück für Stück vorzugehen und das ist meist langweilig, zäh und mühsam. Auch weil die Helikopter-Steuerung für kniffligere Manöver einen Tick zu träge geraten ist.

Manche Gegner (etwa Panzer) haben so schnelle Projektile, dass Ausweichen zum Glücksspiel wird. Außerdem verhagelt der Zufallsfaktor so manche Höchstpunktzahl, denn die Intelligenz eurer Passagiere ins spe ist bestenfalls vorhanden.

Allzu oft plättet ihr Zivilisten, weil die im letzten Moment auf euren Landeplatz latschen oder häckselt Kamerateams, weil die doofen Reporter in euren Rotor spazieren. Wer den Frust in Kauf nimmt, klassische 2D-Action mag und für einen Highscore auch mal gern etwas trainiert, kann trotz des stolzen Preises von 1.200 MS-Points getrost in die Luft gehen.

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