Keine große Überraschung: Auch in der Debatte um eine mögliche Gebrauchtspiel-Sperre in der nächsten Xbox-Generation bleibt der Entwickler CD Projekt Red ( The Witcher ) seiner Linie treu. So sprechen sich der Geschäftsführer Adam Badowski und der Marketing-Chef Michal Platkow-Gilewski des polnischen Studios offen gegen eine solche Einschränkung aus: »Das könnte eine schlechte Sache sein«.
CD Projekt RED glaubt nicht an Beschränkungen des Kunden und verfolgt stattdessen einen anderen Ansatz: »Wir sollten mehr Aufwand in die Verbesserung und den Feinschliff unserer Spiele stecken und die Spieler überzeugen, unsere Spiele zu behalten, uns treu zu bleiben und unsere Bedürfnisse zu verstehen – denn wir sind ein unabhängiges Studio, müssen Entlassungen verhindern, weiter wachsen und die Kraft haben neue Spiele zu machen«, erklärt Adam Badowski gegenüber der Website Eurogamer.net.
Diese »Zuckerbrot statt Peitsche«-Strategie hatte CD Projekt auch dazu bewogen, vor kurzem die eigenen Anwälte von der strafrechtlichen Verfolgung von Software-Piraten abzuziehen. Genau wie bei den Schwarzkopien ist das Problem auch bei den Gebrauchtspielen: »Wir verlieren nicht Geld weil es Software-Piraten gibt, sondern weil die Leute sich dagegen entscheiden, unser Spiel zu kaufen. (…) All diese technischen Beschränkungen helfen zwar kurzfristig – aber eine starke Kundenbindung kann die Situation dauerhaft verändern. Und das ist für uns der bessere Weg«.
Vor kurzem wurden Gerüchte laut, dass die nächste Xbox-Konsole über eine Sperre für gebrauchte Spiele verfügen soll. Dadurch soll dem florierenden Handel von Second-Hand-Spielen ein Riegel vorgeschoben werden. Diesen Schritt hatte der Entwickler Volition (Saints Row: The Third) sehr begrüßt und erklärt, dass die Einbußen durch den Gebrauchtmarkt die Branche schädigen würde.
Wie sich CD Projekt Red im Konsolenmarkt schlägt, wird sich in Kürze mit der Veröffentlichung von The Witcher 2: Assassins of Kingsfür Xbox 360 zeigen. Das bereits auf dem PC erschienene Rollenspiel wird der erste Xbox-Titel des Entwicklers. Konfliktpotenzial sehen die Macher schon jetzt auf sich zukommen: Während die PC-Version nach dem Release mit zahlreichen kostenlosen Patches und DLC-Erweiterungen versorgt wurde, untersagt der Xbox-LIVE-Betreiber Microsoft das Angebot von kostenlosen Spiel-DLCs.
Um dem entgegen zu wirken, soll zumindest die Verkaufsversion besonders umfangreich ausgestattet sein. Michal Platkow-Gilewski: »Zwei DVDs, ein gedrucktes Handbuch und eine große Landkarte. Es ist eine der dicksten Standard-Versionen die man zum normalen Preis im Laden finden kann«. The Witcher 2 soll am 17. April für Xbox 360 erscheinen.
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