Mit Magie ist alles besser
Die interessanteste Story bringt aber natürlich nichts, wenn die Spielmechanik Schrott ist. Wie schlägt sich also Gabriel Belmont unterwegs? Ganz beachtlich! Das grundlegende Kampfsystem orientiert sich deutlich am Vorgänger, der selbst ordentlich bei Sonys Kriegsgott abkupferte. Aber das ist ja nicht schlimm - warum sollte man etwas ändern, wenn es bereits hervorragend funktioniert?
So schnetzelt und peitscht sich Dracula also mit leichten und starken Hieben durch Monsterhorden, setzt zu Kombos an und kontert gegnerische Angriffe. Gabriels Standardwaffe ist die Peitsche, die er ganz wie Kratos nichtnur für gezielte Hiebe einsetzt, sondern auch umherwirbeln kann,damit mehrere Gegner gleichzeitig ihr Fett abkriegen. Mit einem speziellen Angriff peitscht er die Monster gern auch in die Höhe,springt hinterher und bearbeitet sie mit Luftkombos.
Unser untoter Held vertraut aber gelegentlich auch auf mystische Kräfte, um der Dämonen Herr zu werden. Wie im ersten Teil gibt es wieder zwei Arten von Zaubern: Leere-Magie für das Leere-Schwert und Chaos-Magie für die Chaos-Krallen. Das Leere-Schwert ist nicht nur eine schneidige Klinge, sondern versorgt seinen Benutzer im Kampf mit frischer Lebensenergie.
Mit jedem gelandeten Hieb füllt sich Draculas Gesundheitsleiste ein kleines Stückchen. Außerdem kann das Schwert ein Eisprojektil abfeuern, mit dem wir zum Beispiel Wasserfälle einfrieren, um daran hochzuklettern, oder brennende Gasleitungen verschließen. Die Chaos-Krallen sind in erster Linie dazu gedacht, Schilde und Panzerungen zu zerstören; immer wieder tauchen Gegner auf, die Draculas Hiebe unbeeindruckt abblocken.
Da hilft nur der magische Vorschlaghammer, der die Schilde der Feinde zuerst rot glühen und schließlich zerbersten lässt - und dann gucken die Gegner dumm aus der Wäsche, statt sich ins Fäustchen zu lachen! Als Zweitfunktion verschießen die Chaos-Krallen einen Feuerball, mit dem wir bestimmte Objekte zur Explosion bringen und etwa Plattformen herunterfallen lassen.
Mit den Schultertasten schalten wir blitzschnell zwischen den Waffen hin und her, um für jede Situation gerüstet zu sein. Die beiden magischen Waffen sind (wie übrigens die Peitsche auch) im Tausch gegen Erfahrungspunkte mit neuen Kombos und Spezialangriffen aufrüstbar.
Abschaltbare Quicktime-Events
Natürlich wollen magische Waffen auch ständig mit ausreichend Magie versorgt werden - andernfalls versagen sie einfach denDienst. Beim magischen Futter handelt es sich in Castlevania: Lords of Shadow 2 wie so oft in Prügel- und Schnetzelspielen um Orbs, also schwebende Energiekugeln.
Um an die Dinger zu kommen, müssen wir aber zunächst etwas Arbeit investieren: Mit unseren Kombos füllen wir eine Energieleiste, die sich jedoch sofort entleert, wenn wir von einem Gegner erwischt werden. Ist die Komboleiste aber erst einmal gefüllt, hinterlassen Feinde nach jedem unserer Hiebe besagte Orbs, die wir durch Druck auf den linken oder rechten Analogstick in Leere-, beziehungsweise Chaos-Energie umwandeln und einsaugen.
Im späteren Spielverlauf zwingt uns das immer wiederdazu, schwächere Feinde taktisch klug von der Gruppe wegzu-locken und gefahrlos plattzumachen, um unsere magischen Kräfte aufzufrischen. Alternativ gibt es einige Tränke, die wir uns hinter die Binde kippen können, um die Magieleisten aufzufüllen oder auch unsere Lebensenergie aufzufrischen.
Besonders im Kampf mit den riesigen Bossgegnern sollte Draculaimmer einen Vorrat an magischen Tränken im Gepäck haben, denn die Biester hauen schon auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad ordentlich zu. Bis zum Beispiel die dreiköpfige Medusa besiegt ist, vergießt unser vampirischer Held einiges an Lebenssaft, den er irgendwie wieder reinholen muss.
Und hier heißt es dann abwägen: Setzen wir unser Leere-Schwert ein, um durch erfolgreich gelandete Treffer zu genesen, oder sparen wir uns die magische Energie auf und stürzen schnell einen Trank hinunter? Die Magie des Schwerts brauchen wir nämlich an Schlüsselstellen des Kampfes, um die Pranke des Mons-ters am Boden festzufrieren, seinen Arm hinaufzuklettern und ineinem Quicktime-Event einen der hässlichen Köpfe abzuschlagen.
Ah! Das böse Wort: Quicktime-Event. Schon der Vorgänger machte regen Gebrauch von den bei Spielern oft verhassten Reaktionstests, und auch Lords of Shadow 2 streut die Knöpfchendrückereien fleißig in den Spielablauf ein. So müssen wir bei Finishern an geschwächten Monstern nur um des Quicktime-Events Willen im richtigen Moment eine beliebige Taste drücken.
Zudem dürfen wir in geskripteten Kampfszenen durch Tastenhämmern mit dem Gegner ringen oder Bosse während furios inszenierter Zwischensequenzen besiegen - von denen wir nichts mitkriegen, weil wir uns darauf konzentrieren, rechtzeitig aufs Knöpfchen zu drücken. Das nervt gewaltig! Dachte sich wohl auch Konami, denn im Optionsmenü findet ihr die Möglichkeit, komplett ohne Reaktionstests zu spielen.
Die geskripteten Szenen und Zwischensequenzen gibt es dann immer noch - aber wir müssen nichts tun, um sie zu gewinnen, sondern können die Wucht des Moments genießen, wenn Dracula im Kampf mit einem Monster durchdie Luft saust, sein Schwert zücktund es von oben nach unten aufschlitzt. Wer den Vorgänger mitsamt seiner penetranten Quicktime-Events gespielt hat, weiß: Hier hat Konami vollkommen richtig entschieden.
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