Duelle und Wildwest-Feeling
Am Ende jeder Mission kommt es zu einem Showdown: Der Zwischengegner stellt sich zum finalen Duell auf Leben und Tod. Ihr steht euch also in bester John-Wayne-Manier gegenüber und betrachtet die Spielfigur aus einer leicht seitlichen Perspektive. Während ihr mit dem linken Stick eure Position verändert, bewegt ihr mit dem rechten Knüppel eure Hand zum Colt. Ertönt eine Glocke, müsst ihr schnell handeln: Ihr reißt die Knarre aus dem Halfter und lenkt ein Fadenkreuz auf euren Gegner. Wer schneller schießt und trifft, geht als Sieger vom Platz. Diese Duelle sind zu Beginn ziemlich spannend und ohne Frage ein Höhepunkt des Spiels. Nach einer Weile nutzt sich der Western-Klassiker aber etwas ab, zu sehr macht sich Routine breit.
Call of Juarez: Bound in Blood lebt neben der tollen Inszenierung (gerade die Zwischensequenzen ziehen euch richtig in das Spiel hinein) vor allem von der Abwechslung: Nicht selten kommt es vor, dass ihr während einer Mission häufig blitzschnell umdenken müsst. Erst ballert ihr euch zum Beispiel durch eine Stadt, kurz darauf folgt eine wilde Verfolgungsjagd auf einer Kutsche. An einem Flussufer wollen Schiffe mit Kanonen versenkt, stationäre MGs bedient werden. Schleicheinlagen kommen ebenfalls vor, in einer spannenden Sequenz müsst ihr durch ein Maisfeld robben, um Angreifer still und leise auszuschalten. An die dramatische Dichte eines Modern Warfare mag Bound in Blood zwar nicht herankommen, nichtsdestotrotz sind die Erzählweise und die Abwechslung für einen Ego-Shooter außergewöhnlich.
Grafik und Sound
Die Präsentation von Call of Juarez: Bound in Blood kann sich sowohl auf Xbox 360 als auch auf PlayStation 3 ebenfalls sehen lassen: Die »Chrome-Engine 4« zaubert knackscharfe Texturen, wuchtige Explosions- und realistische Lichteffekte auf den Bildschirm. Wenn zum Beispiel eine Brücke in die Luft gesprengt wird, ist die Wucht förmlich spürbar. Auch die Weitsicht begeistert: Gerade, wenn ihr auf dem Pferd unterwegs seid, und von einer Anhöhe eine komplette Stadt überblickt, ist das Western-Feeling perfekt. Allerdings sind manche Animationen eher komisch ausgefallen. Wenn Thomas oder Ray rennen, sieht das mehr nach erschrecktem Huhn aus als nach derbem Pistolero. Der Sound und auch die Abmischung gehen voll in Ordnung, uns ist nur die teils übertrieben derbe Sprachausgabe (mehr wird bestimmt nur in der Serie »Deadwood« geflucht!) und manch verschlafene Stimme einiger Charaktere negativ aufgefallen. Dass es einigen Waffen am nötigen Wumms mangelt, mag dagegen am klassischen Szenario liegen.
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