Gute Kartenqualität, kaum neue Modi
Bei der Karten- und Modiauswahl gibt es wenig Überraschungen: Zehn recht kompakte Maps gibt es im Portfolio, eine davon (Carentan, ein Nachbau einer beliebten CoD-Karte) bleibt allerdings Season-Pass-Besitzern vorbehalten. Die Auswahl der Karten macht einen ausgewogenen und abwechslungsreichen Eindruck, so kabbelt ihr euch beispielsweise in einem zerbombten Teil der Stadt Aachen, kämpft an den Londoner Docks, macht eine Wald-Map in den Ardennen unsicher oder flitzt rund um die riesige Eisenbahnkanone Gustav.
Viele Karten sind so aufgebaut, dass es einen kreisförmigen Außenbereich gibt, auf dem man schnell an alle Seiten der Maps gelangen kann, die Hotspots sind dann im zentralen Bereich verteilt. Bei den Modi werden CoD-Veteranen etliche Modi bekannt vorkommen, etwa "Abschuss bestätigt" oder das klassische "Team Deathmatch". Neu ist nur "Football", in dem ihr einen Ball in die gegnerische Basis tragen oder werfen müsst, das erinnert ein wenig an "Uplink" aus den letztjährigen CoD-Teilen. Dadurch, dass man zum Beispiel auch Gegnern den Ball zuwerfen kann und diese dann keine Waffen einsetzen können, erlaubt dieser Modus einige interessante Kniffe.
Serverprobleme
Zum Start von CoD: WW2 hatten die Server wegen des Spieleransturms teils massive Probleme. Mittlerweile hat Sledgehammer die Leaderboards abgeschaltet, um dieses Problem in den Griff zu kriegen. Unseren Einschätzungen nach sind die gröbsten Probleme mittlerweile behoben.
Krieg-Modus als Multiplayer-Highlight
Der Kniff des eigentlichen Multiplayer-Gameplays ist in diesem Jahr, dass es keine großen Kniffe gibt, denn anders als in den letzten Ablegern fallen futuristische Elemente wie Wall-Runs oder Jetpack weg. Dadurch spielt sich CoD: WW2 wieder etwas klassischer und weniger vertikal als in den letzten Jahren, das Spieltempo ist aber trotz Sprintlimitierung immer noch flott, die Killzeiten bleiben kurz, das resultierte bei unseren Test-Sessions in durchaus launige Partien.
Das echte Highlight im Multiplayer-Bereich ist aber definitiv der neue Krieg-Modus. Der erinnert ein wenig an eine eingedampfte Version der Operations aus Battlefield 1. Auf drei großen und speziell für diesen Modus gebauten Karten (6 gegen 6) muss eine Partei in einer vorgegebenen Zeit ein bestimmtes Ziel erfüllen, dann geht es weiter in einen neuen Bereich der Karte, wo das Spielchen wieder von vorne losgeht. Auf der "Operation Neptun"-Map muss das Amerikaner-Team etwa zuerst den Strand stürmen und zwei Bunker einnehmen. Ist das geschafft müssen in einem weiteren gut gesicherten Gebäude mehrere Übertragungskästen zerstört und schließlich im letzten Abschnitt zwei Kanonen zerbombt werden - das Gegnerteam, muss das jeweils verhindern.
Cool: Verteidiger können bestimmte Bereich mit Mauern verbarrikadieren, das erschwert den Angreifern beispielsweise den Zugang zu einem wichtigen Gebiet, allerdings können diese wiederum Sprengstoff einsetzen, um die Mauern zu sprengen. Beim Spielen des Krieg-Modus hatten wir einen Riesenspaß, weil es oft zu knappen und spannenden Situationen kam. Für Einzelkämpfer ist der Modus aber definitiv nichts, da hier nur eine gute Koordination und Absprachen zum Ziel führen. Die Balance auf den Karten kommt uns zwar nach wie vor etwas heikel vor, auf den öffentlichen Servern hatten wir aber trotzdem nie das Gefühl, dass eine Seite besonders bevorteilt würde - und wenn doch, lag das ausschließlich an der Spielerqualität.
Doof allerdings: Da der grundsätzliche Ablauf pro Karte stets gleichbleibt, hat man sich an den gerade mal drei Krieg-Maps recht schnell satt gespielt. Nachschub ist bereits angekündigt, allerdings kommt die erst Ende Januar in Form des Resistance-DLCs, der entweder als einzelner kostenpflichtiger Download oder für Season-Pass-Besitzer erhältlich sein wird. Mit kostenlosen Zusatz-Maps ist derzeit dagegen nicht zu rechnen - enttäuschend!
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Solide Zombie-Kost
Der Krieg-Modus ist das diesjährige Schätzchen im Multiplayer-Bereich, beim Zombie-Koop-Modus wird in diesem Jahr dagegen lediglich solide Kost geboten. Als einer von vier Nazi-Zombie-Jägern verschlägt es euch ins kleine Städtchen Mittelburg, in dem es - natürlich - von untoten Zombies nur so wimmelt. Das generelle Spielprinzip der letzten Zombie-Modi wird auch in CoD: WW2 beibehalten. Für erledige Zombies kassiert ihr Geld, mit dem ihr beispielsweise neue Waffen und Power-Ups kaufen könnt oder Türen zu neuen Bereichen öffnet.
Mittelburg präsentiert sich dabei als recht verschachteltes Areal, das für Knobelfans einige interessante Aufgaben parat hält. Wie aktiviert man beispielsweise die mysteriöse Maschine im Salzbergwerk? Wie kommt man durch die Bunkertür? Und wofür lässt sich die Tesla-Waffe nutzen? Das macht den Zombie-Modus einmal mehr zu einer interessanten Mischung aus hektischer Action (vor allem in den höheren Zombiewellen) und angenehmen Mini-Rätsel-Einlagen.
Der Ton fällt dabei dieses Mal deutlich düsterer, gruseliger und somit auch klassischer aus als noch im letzten Jahr, als der 80er-Neon-Look mit ausgefallenen Ideen wie David Hasselhoff als DJ für Aufsehen sorgte. Diesen Wow-Effekt bietet der Zombie-Modus in CoD: WW2 zwar nicht, ein spaßiges Spielerlebnis ist er gerade in voller Koop-Besetzung mit vier Spielern aber allemal.
Die Technik von CoD: WW2
Audiovisuell bringt CoD: WW2 das Setting natürlich deutlich detaillierter rüber als die Serienerstlinge, dementsprechend eindrucksvoller - und oft auch bedrückender - wirken Szenen wie die im Landungsboot zu Beginn des Spiels, Die Schauplätze sind alle ziemlich detailreich gestaltet, an Feinheiten wie unterschiedliche (Tarn-) Uniformen der deutschen Gegner wurde gedacht und auch viele der Licht- Nebel- und Raucheffekte während der virtuellen Kämpfe haben uns optisch gut gefallen. Zum Beispiel in der ersten Mission beim Farmhaus, als leichter Dunst über der Szenerie liegt, das sorgt für Atmosphäre. Dennoch haut uns die Technik des Spiels nicht aus den Soldatenstiefeln: Dass die Engine des Spiels nicht mehr die allerneuste ist, sieht man zum Beispiel an den Animationen von Kollegen und Feinden, die hin und wieder etwas holprig und abgehackt wirken.
Die Xbox-One-Fassung
CoD: WW2 erscheint sowohl auf der PS4 als auch der Xbox One. Für den Test spielten wir hauptsächlich die PS4-Version, die Xbox One-Fassung trudelte erst kurz vor Embargo-Ende bei uns ein. Großartige Unterschiede können wir allerdings nicht ausmachen. Lediglich die Farbpalette der Xbox One-Version wirkt etwas gesättigter, das lässt sich aber über die Einstellungen des eigenen Fernsehers regulieren. Außerdem ist die Microsoft-Fassung für die Xbox One X optimiert, unterstützt also 4K-Auflösung und HDR.
Dafür läuft das Spiel sehr flüssig, Ruckler konnten wir während des Testzeitraums nicht feststellen - zumindest auf der PS4 Pro und der Xbox One. Auf der normalen PS4 kam es dagegen regelmäßig zu minimalen Stotterern, zum Beispiel kurz nach erreichten Checkpoints. Etwas gewöhnungsbedürftig ist zudem der Unschärfe-Filter in einigen Szenen. Personen oder Gegenstände werden dabei im Vordergrund scharf dargestellt, alles dahinter verschwimmt in einer unscharfen Suppe, was besonders dann irritierend ist, wenn sich die Person im Vordergrund nach hinten bewegt und dann selbst teilweise unscharf dargestellt wird - wirklich störend ist das aber nicht.
Die Soundkulisse ist CoD-typisch wuchtig und sorgt an vielen Stellen für ein beklemmendes Mittendringefühl - entsprechend gute Kopfhörer oder eine Surround-Anlage natürlich vorausgesetzt. Die deutsche Sprachausgabe bewegt sich hingegen nur auf durchschnittlichem Niveau: Die Sprecher sind zwar gut gewählt, dennoch wirkt die Synchronisation hier und da recht emotionslos und es gibt vereinzelte holprige Übersetzungen (z.B. "Was auch passiert, bleibt nahe" von "Whatever happens, stay close").
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