Manchmal kann die Spielewelt so ungerecht sein: Während sich Xbox 360- und PlayStation 3-Spieler mittlerweile schon mit Call of Duty: Modern Warfare 2 vergnügen könnten, mussten Wii-Besitzer bisher neidisch auf die beiden anderen Konsolen herüberschauen, wenn es um moderne Kriegsführung ging. Nach knapp zwei Jahren hat Activision aber nun ein Einsehen und portiert zumindest den ersten Teil Call of Duty 4: Modern Warfare unter dem Titel Call of Duty 4: Modern Warfare: Reflex-Edition auf die Nintendo-Konsole.
Gleiches Spiel, andere Steuerung
Das Wichtigste zu Beginn: Modern Warfare ist auf der Wii genau das gleiche Spiel geworden, das 2007 zahlreiche Kritikerpreise eingeheimst hat. Die Story ist gleich, die Missionen sind dieselben und der auch der Ablauf ist identisch. Für alle, die das Spiel noch nicht kennen: Ein russischer Ultranationalist namens Imran Zakhaev hat Atomwaffen in die Finger bekommen und bedroht die Welt. Ihr schlüpft in die Rolle von zwei Soldaten des SAS und Marine-Corps und ballert euch in der Ego-Perspektive in imposant inszenierten und äußerst actiongeladenen Einsätzen durch diverse Gebiete wie zum Beispiel den nahen Osten oder die Umgebung von Tschernobyl. Dabei versucht ihr, Zakhaev und sein Gefolge aufzuhalten. Die Steuerung mit Wiimote und Nunchuk klappt gut, lediglich in besonders hektischen Momenten gibt es ein paar Probleme mit dem Zielen, da die Aufschaltfunktion der Waffen hin und wieder etwas hakt. Wer mag, benutzt den Zapper -- mit der Zusatzhardware ist das Shootergefühl noch ein wenig besser. Insgesamt funktioniert die Steuerung solide, aber nicht so gut wie zum Beispiel bei The Conduit.
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Auch die Reflex-Edition liefert euch die volle Inszenierungs- und Atmosphäredröhnung, denn was auf den modernen Schlachtfeldern actionmäßig abgeht, gehört zur absoluten Genrespitze. Es gab viele kritische Stimmen, ob ein so pompöses Spiel wie Modern Warfare auf die nicht ganz so starke Wii-Konsole übertragbar wäre. Doch schon nach kurzer Zeit wird deutlich, dass die Entwickler von Treyarch hier einen bemerkenswerten Job gemacht haben: Einige Effekte wie Feuer und Rauch sehen auch auf der Wii absolut hervorragend aus. Bei den Texturen müssen allerdings deutliche Abstriche gemacht werden. Euch erwartet hauptsächlich Texturmatsch in seiner reinsten Form. Das größte Problem der Reflex-Edition liegt allerdings bei der Framerate. Denn anders als die »großen« Versionen für die PlayStation 3 oder die Xbox 360 läuft die Wii-Variante nicht durchgängig mit 60 Bildern in der Sekunde. An einigen Stellen ruckelt das Spiel teilweise recht heftig, zum Beispiel in der Szene, in der ihr einen Panzer in einer Stadt beschützen müsst. Wenn dort die Feinde von allen Seiten auf euch losstürmen, geht die Bildrate dramatisch in die Knie. Der Sound ist gewohnt bombastisch mit vielen Effekten wie vorbeizischenden Kugeln, schreienden Soldaten oder realistischen Waffensounds. Die deutsche Sprachausgabe geht wie schon vor zwei Jahren in Ordnung, gehört aber nicht zur Synchronisationsspitze.
Der Mehrspieler-Modus
Ein großer Pluspunkt von Modern Warfare war der grandiose Mehrspieler-Modus. Vernünftigerweise hat Activision auch diesen Part auf die Wii herübergerettet. Der Online-Multiplayermodus ist da schon besser gelungen: Insgesamt bis zu zehn Spieler können sich hier die Kugeln um die Ohren jagen. Alle Funktionen wie der auflevelbare Charakter, unterschiedliche Klassen oder die Perks (verleihen euch spezielle Fähigkeiten) wurden integriert, so dass ihr auch hier die volle Modern Warfare-Packung bekommt. Bei den Tests liefen die Partien meist flüssig und ähnlich actiongeladen und spannend ab wie bei den großen Brüdern. Völlig neu ist ein Kooperationsmodus, in dem ihr euch zu zweit durch die Kampagne ballert. Der ist allerdings etwas enttäuschend, da nur ein zweites Fadenkreuz auf dem Bildschirm eingeblendet wird und euer Partner wenig mehr tun kann, als euch zu unterstützen.
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