Bo: Path of the Teal Lotus im Test: Verdammt hübsch, verdammt gut und der Überraschungshit des Sommers

Wir haben Bo: Path of the Teal Lotus getestet und sind begeistert – Genrefans können sich hier auf einen richtigen Hit freuen. Warum das so ist, erfahrt ihr hier.

Bo: Path of the Teal Lotus im GamePro-Test. Bo: Path of the Teal Lotus im GamePro-Test.

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Vielleicht habt ihr den Release von Bo: Path of the Teal Lotus am 17. Juli 2024 noch gar nicht auf dem Schirm, denn ganz ehrlich – sonderlich viel hatten wir vor unserem Test auch noch nicht von dem Action-Adventure gehört. Entsprechend sind wir zunächst mal ohne große Erwartungen an den Titel rangegangen.

Im Test hat Bo uns dann völlig begeistert und wir können euch schon mal verraten: Das Ding ist richtig super, vor allem, wenn ihr Fans von kniffligen, aber präzisen Plattformpassagen, fordernden Kämpfen und japanischer Mythologie seid. In diesen Punkten macht das Spiel nämlich nahezu alles richtig. Wie genau – das verraten wir euch hier.

Ein Trip in die japanische Mythologie

Während unserer Reise durch die von japanischer Mythologie inspirierten Spielwelt schlüpfen wir in die Rolle der kleinen Lotusblüte Bo. In wunderschön gezeichneten 2,5D-Arealen bewegen wir uns durch malerische Landschaften und treffen schnell auf ein mehr oder weniger freundliches Fuchswesen, das uns prompt mit einer ersten Aufgabe versorgt.

Daraufhin erkunden wir im Verlauf der rund 15-stündigen Geschichte Stück für Stück verschiedene Biome, wie etwa verträumte Wälder, eisige Bergspitzen oder eine große Stadt. Dabei treffen wir auf Dutzende charmant-witzige Charaktere, von denen uns einige aktiv durch die Geschichte führen. 

Stadt In der Stadt treffen wir auf viele verschiedene Charaktere, wie den Koch Naruto.

Tempel Wir durchstreifen auch Wälder und alte Tempel und treffen nicht nur dort auf diese beiden Vögel.

Eis! Auch in kältere Regionen verschlägt es uns. Dort treffen wir unter anderem auf diese beiden hochmotivierten Affen.

Nach und nach werden wir darin zum wichtigen Teil eines mysteriösen Rituals, von dem nicht weniger als das Schicksal der Welt abhängt. Die Handlung ist simpel und bietet vielleicht keine ganz großen, spannenden Twists, aber sie taugt gut dazu,  uns durch die Spielwelt zu führen und hat uns stets neugierig gemacht, wie’s weitergeht.

Vor allem die Charaktere und Dialoge haben uns sehr gut unterhalten, obwohl Letztere ausschließlich in unvertonten, aber komplett ins Deutsche übersetzen Dialogboxen stattfinden.

Der beste Gameplay-Flow seit Langem!

Viel wichtiger als die Erzählung ist aber ohnehin das Gameplay und darüber können wir gar nicht genug schwärmen. Mit unserer Lotusblüte springen wir über den Bildschirm, benutzen Feinde als Trampolin und verprügeln sie mit unserem Stab.

Der besondere Kniff: In ähnlichen Spielen setzen wir unsere Bewegungsfähigkeiten meist durch einen kurzen Bodenkontakt zurück. Das heißt, wir müssen nach jedem Doppelsprung oder Dash erst einmal wieder landen. In Bo geschieht das aber immer dann, wenn wir einen Feind oder ein Objekt mit unserem Stab schlagen.

So sieht es technisch aus: Wir haben auf PC und Steam Deck getestet und hatten keinerlei technische Probleme. Das Spiel lief auch auf dem Deck mit flüssigen 60 fps und wir hatten keinerlei Abstürze oder Bugs.

Dadurch können wir uns – entsprechendes Geschick vorausgesetzt – quasi ohne Unterbrechung oben halten und durch die Luft sausen. Das ist regelmäßig auch wichtig, zum Beispiel dann, wenn wir uns durch knifflige Plattformpassagen bewegen oder Kämpfe in luftiger Höhe über dem Boden stattfinden.

Nach und nach schalten wir unterschiedliche neue Fertigkeiten frei, die stets eine echte Verbesserung sind. Dash und Enterhaken machen uns beispielsweise wesentlich mobiler und sorgen für ein sensationelles Bewegungsgefühl, das mit jeder Fähigkeit noch runder wird. Schon nach kurzer Zeit rennen, springen und fliegen wir förmlich durch die Areale und jede Bewegung fühlt sich dabei super flüssig an.

Im Trailer könnt ihr euch Bo in Bewegung anschauen:

Video starten 1:02

Rasante Kämpfe

Wir zischen aber natürlich nicht nur durch die Level, sondern müssen regelmäßig Feinde aus dem Weg räumen – auch die Kämpfe spielen sich super. Haben wir anfangs nur unseren Stab zur Verfügung, kommt später noch ein Schlagstock dazu, mit dem wir bestimmte Objekte und Monster wie beim Baseball von uns wegschleudern und so als Geschosse nutzen. 

Mit einem großen Hammer stürzen wir uns hingegen mit voller Wucht von oben auf den Boden, um so mächtig viel Schaden anzurichten. Mit Hilfe einer kleinen Teekanne können wir uns zudem heilen, wenn wir zu viele Treffer kassiert haben oder Magie wirken.

Um diese freizuschalten, müssen wir zunächst die passenden Darumas – kleine japanische Glücksbringer – finden. Davon gibt es acht unterschiedliche, die jeweils einen eigenen Zauber verkörpern. Mit einem werfen wir im Kampf zum Beispiel Bomben auf unsere Feinde, ein anderer macht für kurze Zeit unverwundbar. Die Ladungen unserer Teekanne füllen wir auf, indem wir unsere Feine vermöbeln und Treffer landen.

Die Bosskämpfe gehören zu den herausforderndsten aber auch coolsten Stellen des Spiels. Die Bosskämpfe gehören zu den herausforderndsten aber auch coolsten Stellen des Spiels.

Weiter können wir unseren Lotus Bo noch anpassen, indem wir ihm Talismane um den Hals hängen. Diese sorgen zum Beispiel dafür, dass wir schneller angreifen oder die Aufladungen unserer Teekanne erhöht.

All diese Fähigkeiten und Verbesserungen brauchen wir spätestens in den großen Bosskämpfen, denn die haben es – besonders in der zweiten Spielhälfte – durchaus in sich.

Wir hatten in den fordernden und abwechlungsreichen Gefechten in der Regel zwar sehr viel Spaß, hin und wieder haben wir allerdings so oft das Zeitliche gesegnet, dass der sonst perfekte Flow des Spiels etwas ins Stocken kam. Gerade dass die Rücksetzpunkte bei einigen Schwierigkeitsspitzen nicht unbedingt großzügig gesetzt sind, kann dann schon mal an den Nerven zehren. 

Schwierigkeitsgrad: Bo bietet uns einen festen Schwierigkeitsgrad, der ab der Hälfte des Spiels ordentlich anzieht und unsere Geduld und unser Geschick immer wieder auf die Probe stellt. Die Bosskämpfe verfügen in der Regel über keinerlei Rücksetzpunkte, sodass wir beim Scheitern stets von vorne beginnen.

Accessibility: Das Spiel verfügt über einige Einstellungen, die uns insbesondere in puncto Schwierigkeitsgrad den Zugang erleichtern können.

  • Spielgeschwindigkeit kann verringert werden
  • optional einstellbare Unverwundbarkeit
  • optional einstellbar unbegrenztes Mana
  • Controller- und Kamerawackeln kann ausgeschaltet werden
  • Tastenbelegung kann geändert werden

Die Accessibility-Optionen helfen uns vor allem beim Thema Schwierigkeitsgrad. Die Accessibility-Optionen helfen uns vor allem beim Thema Schwierigkeitsgrad.

Ein Hauch Metroidvania

Neben den bereits genannten Mechaniken motiviert das Spiel noch mit allerhand mehr in Sachen Progression. Nach kurzer Zeit gelangen wir in eine große Stadt, die uns fortan als Hub dient. Hier können wir nicht nur einige Gebäude wie die Schmiede verbessern, sondern im Teehaus auch unsere Teekanne verbessern lassen oder uns beim ansässigen Koch dauerhaft mehr Lebenspunkte verschaffen. 

Für all das brauchen wir verschiedene Ressourcen, wie zum Beispiel Fuchsfeuer – die Währung im Spiel – oder aber auch Bambus oder Seide. Diese finden wir am Wegesrand und in vielen, teilweise sehr gut versteckten, Geheimräumen. 

Die Architektin Bei der Architektin können wir verschiedene neue Gebäude in der Stadt errichten lassen.

Daruma Die Daruma – unsere Zauber – können wir ebenfalls verbessern. Dafür brauchen wir Tinte und die Hilfe eines Stadtbewohners.

Omamori Mit Talismanen können wir einige Eigenschaften von Bo und so unseren Spielstil anpassen.

Hier kommen auch die klassischen Metroidvania-Elemente zum Tragen, da wir einige Verstecke erst erreichen können, wenn wir die passende Fähigkeit freigeschaltet haben. Sehr viel Backtracking steht allerdings nicht auf dem Programm, da uns die Handlung vergleichsweise linear durch die Welt führt und wir nur in die alten Gebiete zurückkehren müssen, um optionale Nebenquests zu erledigen oder seltene Ressourcen zu sammeln.

Diese optionalen Aufgaben erhalten wir von zahlreichen in der Welt verteilten Charakteren. Sie sind in der Regel an Sammelaufgaben oder Botengänge geknüpft, hin und wieder müssen wir aber auch Rätsel lösen oder unsere Geschicklichkeit unter Beweis stellen.

Fazit der Redaktion

Kevin Itzinger
@aldred138

Ihr Lieben, ich kann es an dieser Stelle eigentlich recht kurz machen. Bo: Path of the Teal Lotus ist ein richtig gutes Spiel. Das Bewegungsgefühl und die zugehörigen Plattformpassagen sind sensationell. Die Kämpfe machen viel Spaß und die Welt und ihre Charaktere sind toll gestaltet.

Aufpassen müsst ihr eigentlich nur, wenn ein knackiger Schwierigkeitsgrad bei euch eher Frust statt Motivation hervorruft, denn so niedlich das Spiel auch aussieht: spätestens ab der Hälfte ist das kein Zuckerschlecken mehr.

Seid ihr allerdings Fans von Spielen wie Hollow Knight und schreckt nicht vor fordernden Kämpfen zurück, solltet ihr euch auch Bo ganz genau anschauen. In dem Fall kann ich euch nämlich nichts anderes als eine absolute Empfehlung aussprechen.

Samara Summer
@Auch_im_Winter

Bo hat mich sofort mit seinem wunderhübschen Look und der tollen Inszenierung verzaubert. Gleich am Anfang gibt es beispielsweise eine Passage, in der wir noch mal ein Stück zurückgehen und ein paar Dinge sammeln müssen. Auf einmal lodern im Hintergrund Flammen hoch und ein großer Skelettmann stapft herum.

Die Welt und ihre witzig daherplappernden Füchse, Vögel und anderen Gestalten haben mich durchgehend gut unterhalten, aber das klare Highlight an Bo ist einfach das großartige Movement. Das Wirbeln, Dashen und Kombos Prügeln in und aus der Luft fühlt sich einfach wunderbar flüssig und organisch an.

Ich kann aber ebenfalls bestätigen, dass die Schwierigkeitsspitzen manchmal wirklich ein wenig in anstrengende Fingergymnastik ausarten und dann Flow und Spaß schon mal leiden können.

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