Seite 3: Batman: Arkham City im Test - Der Triumph des Dunklen Ritters

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Volle Kontrolle

Nach dem ersten Durchspielen dürft ihr an bestimmten Orten zwischen Batman und Catwoman wechseln. Nach dem ersten Durchspielen dürft ihr an bestimmten Orten zwischen Batman und Catwoman wechseln.

Batman: Arkham City nutzt die Stadt als klassische Oberwelt -- ihr schwingt, gleitet und lauft also kreuz und quer von Schauplatz zu Schauplatz, um Missionen zu lösen und Superschurken ins Handwerk zu pfuschen. Bemerkenswert: Während Arkham Asylum nur begrenzte Außenareale hatte und sich der Großteil der Story in Innenlevels abspielte, geht Arkham City mit seiner riesigen Welt genau den entgegengesetzten Weg. Die Verbrechernester sind aufgebaut wie simple Varianten eines Zelda-Dungeons: An bestimmten Stellen kommt ihr ohne entsprechende Hilfsmittel nicht weiter. Die Gadgets hat Batman allerdings anders als Link meist schon vor Betreten der Innenlevels im Gerätegürtel, es liegt also an euch, sie richtig einzusetzen, um etwa einen zugefrorenen See zu überqueren, der mit brüchigem Eis und einem lauernden Maul voller Zähne euer Geschick fordert.

Batman: Arkham City - Test-Video Video starten 11:17 Batman: Arkham City - Test-Video

Die Stadt ist nicht nur ein atmosphärischer Oberwelt-Ersatz: In Arkham City kann man auch wunderbar herumturnen. Die Stadt ist nicht nur ein atmosphärischer Oberwelt-Ersatz: In Arkham City kann man auch wunderbar herumturnen.

Doch keine Angst, allzu komplex, sodass nur Superhirne weiter kommen, wird es nie! Ähnliches gilt für die Steuerung in den Geschicklichkeitssequenzen: Das Spiel ist sehr nachgiebig mit unpräzisen Controller-Kommandos, wenn es etwa um Sprünge oder den Einsatz des Enterhakens geht. An einer Stelle erklimmt ihr beispielsweise den majestätischen Wonder Tower, dessen Aussichtsplattform hoch über der Stadt thront. Heftiger Wind peitscht um den Turm, dessen hell erleuchtete Spitze wie ein Signalfeuer durch das Dunkel der Nacht bricht. Batman nutzt geduckt die Fahnenstangen, Simse und über den gähnenden Abgrund gespannten Stromkabel als Kletterhilfe, und springt mit einem gewaltigen Satz durch den Schneeflocken-geschwängerten Wind, der den Umhang des Dunklen Ritters physikalisch korrekt zum Flattern bringt. Dabei beschleicht euch ständig das Gefühl, herunter geweht werden zu können und in die Tiefe zu stürzen -- obwohl ihr wisst, dass Batman sich nur mit bestimmten Tastenkombinationen dazu überreden lässt, die wenigen Zentimeter Halt unter seinen Füßen aufzugeben. Das Spiel ist also sozusagen narrensicher, die Physikeffekte und die im Hintergrund stets bedrohlich schwelende Musik geben euch aber ein gegenteiliges Gefühl, sodass selbst Geschicklichkeitsprofis sich nie an der eigentlich einsteigerfreundlichen Steuerung stören.

Nebenschauplätze

Das Spiel steckt voller Nebenhandlungen: Immer wieder stolpert ihr über bekannte Figuren aus dem DC-Universum. Das Spiel steckt voller Nebenhandlungen: Immer wieder stolpert ihr über bekannte Figuren aus dem DC-Universum.

Wenn man ordentliches Tempo vorlegt und sich nicht von Nebenmissionen aufhalten lässt, rollt nach etwa acht Stunden der Abspann über den Bildschirm. Das ist für einen Titel wie Arkham City schon enorm, doch der heimliche Star des Spiels sind tatsächlich die Nebenmissionen, die euch kreuz und quer durch die Stadt führen. Anders als im ersten Teil handelt es sich dabei nicht vorrangig um zerstörbare Objekte, die man finden muss, sondern es gibt zahlreiche Nebenhandlungen, die sich teilweise nahtlos in die Hauptstory einfügen. Natürlich kann man Arkham City stundenlang nach Joker-Ballons oder Überwachungskameras abgrasen, die man per Batarang vernichtet -- doch viel interessanter ist es zum Beispiel, an Münztelefonen die Herausforderungen des Killers Mr. Zsasz anzunehmen, um so langsam aber sicher sein Versteck ausfindig zu machen. Für gewöhnlich verlangt er von euch, innerhalb eines knappen Zeitlimits zu einem bestimmten Telefon zu hasten -- andernfalls tötet er eine Geisel. Das erinnert etwas an die Hetzjagd aus »Stirb langsam: Jetzt erst recht«, ist in Batman: Arkham City aber ungleich spannender, da ihr mit enormem Tempo von Haus zu Haus schwingen und durch die Luft gleiten müsst. Euer einzige Hinweise auf das nächste Telefon sind eine grobe Richtungsangabe auf dem Bat-Kompass, und eine Entfernungsanzeige in Metern.

Der Riddler bittet zum Tanz

Wer fleißig Riddler-Rätsel knackt, darf sich an fordernden Geiselbefreiungen versuchen. Wer fleißig Riddler-Rätsel knackt, darf sich an fordernden Geiselbefreiungen versuchen.

Nur wenn euch die Steuerung in Fleisch und Blut übergegangen ist, solltet ihr euch hingegen an den Herausforderungen des Riddler versuchen: Der hat einige Geiseln genommen und sie in fallengespickten Gebäuden versteckt. Die Befreiung gelingt nur unter Einsatz aller Gadgets, wie etwa der neuen, verbesserten Bat-Leine: Genau wie im Vorgänger kann Batman mit dem Gerät Abgründe überbrücken, indem er zwischen zwei Ankerpunkten ein Drahtseil spannt und daran entlang gleitet. Neu ist, dass ihr jederzeit aus der Bewegung heraus eine zweite Leine abfeuern und so ganz plötzlich die Richtung ändern könnt. Im Story-Modus ist das nur selten nötig, doch der Riddler fordert in einigen Abschnitten den geschickten Umgang mit diesem Gadget. Weniger nervenaufreibend fällt hingegen die Jagd nach den Riddler-Trophäen aus. Um die über die ganze Stadt verteilten, grün leuchtenden Fragezeichensymbole aufsammeln zu können, müsst ihr teils richtig komplexe Kopfnüsse knacken: Die Trophäen sind in Käfigen eingeschlossen, die ihr nur unter Einsatz all eurer Gadgets (und eurer grauen Zellen) öffnen könnt. So lotst ihr etwa Metallkugeln per Elektromagnet durch kleine Hindernisparcours oder müsst über Häuserfassaden verteilte Schalter auslösen. Solche Aktionen sind es, die euch ein Gefühl für die frei erkundbare Stadt geben. Beschäftigt ihr euch lange genug mit den Nebenaufgaben, kennt ihr euch in der weitläufigen Welt schnell gut genug aus, um selbst ohne die komfortable Karte aufzurufen zielstrebig bestimmte Orte zu finden.

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