Rollenspiel-Meisterwerk legt Schwäche der PS5 Pro offen - keine stabilen 60 fps trotz Pro-Patch!

Baldur's Gate 3 hatte auf der PS5 Probleme, in einigen Arealen stabile 60 fps zu erreichen. Daran hat sich auf der Pro nichts geändert, denn ein Bauteil ist ein wenig zu schwach geraten.

Braucht es die PS5 Pro oder eher nicht? Selbst zwei Wochen nach dem Release kann darüber noch ausgiebig diskutiert werden, da das ordentliche Plus an Grafik-Power in den allermeisten Spielen mit einem hohen Anschaffungspreis erkauft werden muss.

Und so ganz sorgenfrei zockt es sich dann leider auch nicht auf der Premium-Konsole: Auf einige PSSR-Darstellungsfehler in Titeln wie Dragon's Dogma 2, Alan Wake 2 und Star Wars Jedi: Survivor haben wir bereits hingewiesen, aber die 800 Euro hat noch eine weitere Schwäche und die legt das Rollenspiel-Meisterwerk Baldur's Gate 3 dann auch direkt offen.

Baldur's Gate 3 ruckelt wie schon auf der Basis-PS5 im Leistungsmodus

Zurecht wurde Baldur's Gate 3 vielfach zum Spiel des Jahres gekrönt, einen Makel hat der Titel aber seit jeher auf den Current Gen-Konsolen: Vor allem im dritten Akt ruckelt es im Leistungsmodus hin und wieder gehörig. Außerdem ist starkes Bildzerreißen ("Tearing" genannt) mal am oberen, mal am unteren Bildrand erkennbar.

Hier haben wir nicht nur den Frame Drop festgehalten, sondern auch das Tearing oben im Bild, das die Büsche und Säulen zerschneidet. Hier haben wir nicht nur den Frame Drop festgehalten, sondern auch das Tearing oben im Bild, das die Büsche und Säulen "zerschneidet".

Die Ursache dafür wurde auch schnell von den Technikexperten von Digital Foundry entdeckt: Baldur's Gate 3 ist extrem CPU-lastig, beansprucht also vor allem die zentrale Recheneinheit und weniger den Grafikprozessor.

Hier haben wir darüber berichtet:

Für die aktuellen PS5-Modelle (und auch die Xbox-Konkurrenz) hat das gravierende Auswirkungen, da die verwendeten Zen 2-CPUs bereits ein paar Jährchen auf den Buckel haben und eher im niedrigen bis mittleren Preis- sowie Leistungsspektrum angesiedelt sind.

Das Resultat: Die ganzen Physik- und KI-Berechnungen des Spiels bringen die Framerate massiv ins Wanken, vor allem im dritten Akt, in dem ihr durch die dicht besiedelten Gassen der namensgebenden Stadt Baldur's Gate mit ihren unzähligen Passanten huscht.

PS5 Pro-Optimierung hat dieselben Probleme

Nun stand die Frage im Raum, ob es die PS5 Pro besser macht, schließlich hat der Titel einen optimierten Pro-Patch erhalten. Der steigert jedoch vorrangig die Auflösung:

  • Qualität (30 fps): 1440p zu 2160p
  • Performance (60 fps): 1080p mit FSR 2 zu 1440p mit PSSR

Welchen Unterschied die Auflösung macht, sehr ihr im Vergleich:

4K nativ 1440p mit PSSR 4K nativ 1440p mit PSSR

PSSR zeichnet die Kisten noch ziemlich weich, sieht aber besser aus als der bisherige Performance-Modus. An echtes 4K kommt der KI-Skalierer aber noch nicht heran.

Außerdem wurden ein paar kleine fps-Wackler beseitigt, die durch eine hohe GPU-Last verursacht wurden. Beispielsweise auf der Astralebene:

PS5 Die PS5 hatte in dem Areal noch große Probleme auf konstante 60 fps zu kommen.

PS5 Pro An dieser Stelle schlägt sich die PS5 Pro weitaus besser als das Standard-Modell, es kommt zu keinen Ruckler aufgrund GPU-intensiver Aufgaben.

An den CPU-bedingten Rucklern und dem damit verbundenen Tearing in Baldur's Gate (also der Stadt) hat sich jedoch kaum etwas getan:

Auf der PS5 Pro sieht es sehr ähnlich aus, auch hier gibt es dieselben Drops samt Tearing. Auf der PS5 Pro sieht es sehr ähnlich aus, auch hier gibt es dieselben Drops samt Tearing.

Wir konnten bei den Messdaten kein definitives Plus feststellen, die gespielten Abschnitte fühlten sich beim Spielen nahezu identisch an. Hier kann die PS5 Pro also nicht punkten.

PS5 Pro im Technik-Check: Für wen lohnt sie sich? Video starten 11:45 PS5 Pro im Technik-Check: Für wen lohnt sie sich?

Nur zehn Prozent mehr CPU-Power in der PS5 Pro

Dass Baldur's Gate 3 weiterhin in solchen Momenten ruckelt, hat eine ganz simple Ursache: Während die GPU ein Architektur-Upgrade erhalten hat und zwei Drittel mehr Recheneinheiten bietet, hat Sony die CPU kaum verändert.

Sie kann laut Insider-Gerüchten lediglich zehn Prozent mehr Power in einem "Hochfrequenz"-Modus abrufen. Dabei wird die CPU dann quasi von 3,5 auf 3,85 GHz übertaktet, das reicht aber eben immer noch nicht, um Baldur's Gate 3 permanent in flüssigen 60 fps darzustellen.

Fehlende CPU-Power ist ein kleines Ärgernis, könnte aber weitreichende Folgen haben

Dass Sony bei der CPU-Leistung nicht in die Vollen geht, erscheint auf den ersten Blick nachlässig, ergibt aus Sicht des Konsolenherstellers jedoch viel Sinn. Die wenigsten Spiele werden durch den Hauptprozessor limitiert, in letzter Zeit konnten wir eigentlich nur Baldur's Gate 3 und Warhammer 40.000: Space Marine 2 als offensichtliche Beispiele identifizieren.

Stattdessen ist eher die GPU der einschränkende Faktor, da in den allermeisten aktuellen Spielen jede Menge rohe Rechenleistung für aufwendige Licht- und Schattenberechnungen gefragt ist.

Ein bisschen ärgerlich ist es aber dennoch, dass bei der PS5 Pro in bestimmten Szenarien ein paar Engpässe zu erwarten sind. Unter anderem deshalb ist auch damit zu rechnen, dass GTA 6 auf der PS5 Pro nicht in 60 fps laufen wird:

Der potenzielle Open World-Hit wird – wie auch schon seine Vorgänger – noch einmal eine Schippe bei den Sandbox-Elementen und den zahlreichen KI-Simulationen drauflegen, es könnte also wahnsinnig knapp mit mehr als 30 fps werden.

GTA 6 wäre damit einer von wenigen Titel, die ins CPU-Limit laufen, aber bei so einem langerwarteten Spiel sitzt der Stachel dann doch noch einmal besonders tief.

Würdet ihr auf ein bisschen Grafik-Power verzichten, wenn ihr dafür mehr Interaktionsmöglichkeiten wie in Baldur's Gate 3 oder 60 fps in GTA 6 erhaltet?

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