Wenn einmal alles passt
Dafür passt im eigentlichen Spiel fast alles. Das Flow-Gefühl, das sich einstellt, wenn wir alle Spuren flüssig miteinander verbinden, ist nur schwer in Worte zu fassen. Zuerst beginnt eine Baseline, die von Schlagzeug und Synthesizer unterstützt wird, dann webt sich nach und nach der Gesang mit ein und verbindet sich zu einem mitreißenden elektronischen Musikstück, das uns unwillkürlich mit dem Kopf wippen lässt.
Amplitude zu spielen fühlt sich ein bisschen so an, wie bei einem guten Lied im Takt auf den Tisch zu klopfen, nur bekommen wir hier auch noch Punkte dafür. Da ist es natürlich umso ärgerlicher, wenn eine der Komponenten plötzlich wegbricht, weil wir unseren Einsatz verpasst haben. Glücklicherweise lassen sich die Soundspuren schnell wiederherstellen. Denn schließlich wollen wir das Lied mit allen Komponenten hören.
Kein Platz für Rock'n'Roll
Vorausgesetzt, wir können etwas mit elektronischer Musik anfangen. Während das PS2-Original von 2003 nämlich von Run-DMC über David Bowie bis zu Slipknot die unterschiedlichsten Musikstile vereint, konzentriert sich das Remake hauptsächlich auf Dubstep- oder House-Titel. Hip-Hop, Rock oder gar Klassik suchen wir vergebens. Darunter leidet auf Dauer die Abwechslung. Die Songauswahl ist zudem nicht allzu groß.
Neben den 15 Kampagnen-Songs sind 16 weitere Songs freischaltbar, unter anderem auch Titel aus den Indie-Spielen Transistor und Crypt of the Necrodancer. Die elektronischen Beats eignen sich zwar hervorragend für ein Rhythmusspiel, im Gegensatz zu den Chart-Hits eines Guitar Hero sind uns die eigens für das Spiel komponierten Tracks zu Beginn jedoch völlig unbekannt. Deshalb müssen wir uns erst einmal in den Rhythmus reinhören und haben nicht von Anfang an ein Gefühl für den Song.
Duell um die Nervenbahn
Im schnellen Spiel suchen wir uns einen beliebigen, freigespielten Song aus. In diesem Modus können wir unseren eigenen Highscore schlagen, die Online-Bestenlisten erklimmen oder im lokalen Multiplayer gegen unsere Freunde antreten. Im Mehrspielermodus konkurrieren wir um die einzelnen Nervenstränge und schnappen unserem Gegner die Punkte vor der Nase weg. Power Ups, die unseren Kontrahenten in seinem Rhythmus stören oder uns Bonuspunkte verleihen, bringen zusätzliche Abwechslung ins Spiel.
Community-Liebling
Fans konnten den Werdegang des auf Kickstarter finanzierten Spiels seit 2014 Schritt für Schritt begleiten. Viele der Features, wie beispielsweise die Möglichkeit, die Synchronität von Bild und Ton manuell einzustellen, um Verzögerungen zwischen Bildschirm und Boxen auszugleichen, sind auf Wunsch der Amplitude-Community integriert worden. Ein weiteres nettes Detail ist der FreQ-Mode, bei dem die Spuren nicht flach nebeneinander, sondern in einem Tunnel dargestellt werden, eine Hommage an Amplitude-Vorgänger Frequency.
Amplitude ist nicht einfach nur ein HD-Remake eines beliebten Klassikers, sondern eine komplette Neuauflage, die neben einer neuen Tracklist auch viele neue Features wie beispielsweise den Mehrspielermodus mit sich bringt. Die Millisekunden genaue Steuerung, das futuristisch-abstrakte Design des Gehirns und die Ohrwurm-Musik machen Amplitude trotz überschaubarer Songlist und einfachem Spielprinzip zu einem der besten, aktuell auf dem Markt erhältlichen Rhythmusspiele.
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