Panzer Corps 2 - Alle 35 Prototypen und die realen Geschichten dahinter
Sturmtiger Der Sturmtiger bestand aus einem Mörser, der auf das Fahrgestell eines regulären Tigers montiert wurde. In Panzer Corps 2 hat das Geschütz nur eine Reichweite von einem Feld.
Sturer Emil Der »Sture Emil« hieß offiziell Selbstfahrlafette L/61. Von der Panzerabwehrkanone wurden lediglich zwei Prototypen hergestellt, beide gingen in Stalingrad verloren. Das von den Sowjets intakt erbeutete Exemplar steht heute im Panzermuseum Kubinka.
Me 323 Gigant Die sechsmotorige Messerschmitt Me 323 war das größte landgestützte Transportflugzeug im Zweiten Weltkrieg – darum der Name »Gigant«. 198 Maschinen wurden gebaut. 2012 wurde vor der nordsardinischen Küste in 60 Metern Tiefe das wohl letzte erhaltene Exemplar entdeckt.
Maus Der überschwere Panzerkampfwagen VIII trägt den dezent untertriebenen Namen »Maus«. Porsche entwickelte zwei Prototypen der Giganten, sie kamen aber nie zum Kampfeinsatz – mit 188 Tonnen Gewicht waren sie auch nicht wirklich handlich.
Karl Gerät 040 Vom überschweren Mörser »Karl« wurden nur sieben Stück gebaut. 16 Kanoniere mussten das Geschütz bedienen, sechs bis zwölf Granaten ließen sich pro Stunde verschießen. Die Reichweite lag je nach Ausführung bei bis zu 10,5 Kilometern.
Hs 132A Vom Düsen-Sturzkampfbomber Hs 132 gab es nur ein einiges Exemplar. Der Pilot sollte den kleinen Jet im Liegen steuern, um die hohen G-Kräfte besser überstehen zu können. Doch dazu kam es nie, die Rote Armee erbeutete die Maschine unbeschädigt.
H-Klasse Schlachtschiff Als Weiterentwicklung der Bismarck-Klasse wollte die Kriegsmarine sechs Schlachtschiffe der H-Klasse bauen – sie wurden aber nie fertiggestellt. Mit knapp 280 Metern wären sie die längsten Schlachtschiffe der Geschichte geworden. Einige der 40,6cm-Geschütze mit fast 37 Kilometern Reichweite wurden im Atlantikwall verbaut.
Gustav Das Sondergeschütz »Schwerer Gustav« wurde offiziell zwar als Eisenbahngeschütz bezeichnet, doch das ist etwas irreführend. Denn die 80cm-Kanone fuhr nicht auf dem regulären Schienennetz, stattdessen wurden für ihren Einsatz extra kurze Gleiswege angelegt. Zwei Exemplare wurden gebaut, nur eins kam zum Kampfeinsatz. Für den Einsatz vor Sewastopol wurden 5.000 Mann benötigt.
Go 229A Der Nurflügler Horten H IX wurde auch als Gotha Go 229 bezeichnet. Drei Prototypen wurden entwickelt, der dritte wird derzeit in den USA restauriert. Weil der Düsenjäger optisch an den Tarnkappenbomber Northrop B-2 erinnert, wurden ihm sogar Stealth-Fähigkeiten gegen Radar angedichtet
E-75 Mit der E-Serie (E für Entwicklung) sollten viele der bisherigen Panzer ersetzt werden. Der schwere E-75 war als 75-Tonner mit der 128mm-Kanone des Jagdtigers geplant. Allerdings wurde kein einziges Fahrzeug der E-Reihe in Serie produziert.
E555l Die Arado E.555-1 war das größenwahnsinnige Konzept für einen »Amerika-Bomber«: Der Nurflügler mit sechs bis acht Düsentriebwerken auf der Oberseite sollte die Ostküste der USA bombardieren können. Einen Prototypen gab es nie, das Projekt wurde Ende Dezember 1944 eingestellt.
Dicker Max Die Selbstfahrlafette IV A »Dicker Max« war eine Mischung aus Sturmgeschütz und Jagdpanther – auf dem Fahrgestell eines Panzer IV war ein 10cm-Kanone montiert. Es wurden nur zwei Prototypen gebaut. Einer fiel nach einem Brand aus, der andere wurde unter anderem im Russlandfeldzug eingesetzt, seine Spur verliert sich aber im Spätherbst 1942.
Ar 234B Sie war der erste tatsächlich eingesetzte Düsenbomber der Welt: die Arado Ar 234. Bis Kriegsende wurden 214 Maschinen gebaut, eine ist heute noch erhalten – sie steht in einer Flugausstellung bei Washington.
88cm Flak 37 Fahrzeug Die deutsche 8,8cm-Flak war nicht nur von Piloten gefürchtet, sondern auch von Panzerbesatzungen. Um das Geschütz mobil einzusetzen, wurde es unter anderem auf Selbstfahrlafetten wie dem Sd. Kfz. 9 montiert.
T26E4 Der amerikanische T26E4 »Super Pershing« sollte die Antwort auf die deutschen Panther und Tiger werden. Interne Streitereien in der US-Armee verhinderten allerdings eine Massenproduktion. Schließlich ging daraus der M26 Pershing hervor, der schwerste US-Panzer des Zweiten Weltkriegs.
T34 Heavy Der amerikanische schwere T34 sollte mit einem modifizierten 120mm-Flakgeschütz vor allem Tiger II und Jagdtiger bekämpfen. Es wurden allerding nur zwei Fahrzeuge für Testzwecke gebaut – das Kriegsende war schneller.
T28 Super Heavy 100 Tonnen Kampfgewicht, 105mm-Kanone, sechs Mann Besatzung: Das sind die Eckdaten des turmlosen Super Heavy Tank T28. Er sollte gegen den Westwall eingesetzt werden, aber auch bei einer Invasion der japanischen Hauptinseln. Aber auch hier war die Geschichte schneller, er wurde nicht mehr gebraucht. Die beiden Prototypen waren die schwersten in den USA gebauten Panzer, einer steht heute im Patton Museum of Cavalry and Armor in Kentucky.
Sherman Skink Der kanadische Sherman Skink sollte als Flakpanzer eingesetzt werden: Dazu wurde ein Vierlingsgeschütz im Turm eines Grizzly-Tanks montiert. Es wurden aber nur drei Modelle gebaut – mangels Gegnern, denn die Luftwaffe war da schon am Boden. Der Name »Skink« stammt übrigens von der einzigen Eidechsenart in Ontario.
Sherman Crab Mit dem Sherman Crab (»Krabbe«) räumten die Amerikaner, Briten und Kanadier Minenfelder: An der Vorderseite ist an zwei Armen ein rotierender Zylinder mit Eisenketten befestigt, der die Minenfelder quasi umpflügt. In Panzer Corps 2 räumt ein Crab ein komplettes Minenfeld in einer Runde.
P-61 gegen Bf Die P-61 »Black Widow« war der erste Nachtjäger der USA. Seine doppelten Leitwerksträger erinnern an die kleinere P-38 Lightning. Obwohl die Schwarzen Witwen viele Abschüsse erzielten, wurden nur 742 gebaut – vier sind heute noch erhalten.
P-80 Mit dem Jagdbomber Lockheed P-80 bekam die US-Luftwaffe ihren ersten Jet. 45 Maschinen wurden bis Kriegsende ausgeliefert, aber nur vier kamen noch bis Europa – wurden aber nicht mehr eingesetzt. Bis 1950 wurden 1.715 »Shooting Stars« gebaut. Eine davon nahm am allerersten Luftkampf zwischen zwei Strahlflugzeugen teil – gegen eine nordkoreanische MiG 15. Die P-80 hat gewonnen.
Calliope Er ist quasi die US-Version der Stalinorgel: der T34 Calliope (»Dampforgel«). Der Sherman-Panzer hat 60 Abschussrohre für 114-mm-Raketen über dem Turm montiert, ab 1944 kam er in kleinen Stückzahlen zum Einsatz.
Tortoise Der A39 Tortoise war das bei weitem größte und schwerste Panzerfahrzeug, das jemals in Großbritannien gebaut wurde. Die »Landschildkröte« sollte mit ihrer 95mm-Kanone und bis zu 23 cm Panzerung gegen deutsche Stellungen und schwere Panzer eingesetzt werden. Das erste Exemplar kam aber erst im Sommer 1945 nach Deutschland. Fünf weitere wurden 1947 gebaut, das war’s dann.
Scorpion Rommels Minenfelder rund um El Alamein bestanden aus rund drei Millionen Sprengfallen. Um Schneisen durch diese »Teufelsgärten« zu schlagen, entwickelten die Briten den Matilda Scorpion mit einer Art Dreschflegel am Bug. Sonderlich erfolgreich waren die Scorpions aber nicht, denn der aufgewirbelte Wüstensand überhitzte oft die Motoren. Aber es gab einen netten Nebeneffekt: Die Detonationen und riesigen Staubwolken eines anrückenden Scorpions versetzten deutsche Verteidiger in Panik, mehrere Einheiten ergaben sich kampflos.
Meteor Mk III Mit der zweistrahligen Gloster Meteor bekamen auch die Briten ihr ersten einsatzfähigen Düsenjäger. Sein erster Auftrag: V1-Raketen abschießen. Allerdings hatten die Bordkanonen oft Ladehemmung, daher entwickelten die Piloten die »Tipping«-Taktik – sie touchierten mit ihren Flügeln den Flügel der Rakete und brachten sie so aus dem Gleichgewicht. Klingt gefährlich, war etwa über dem Kanal aber sicherer als ein Abschuss aus nächster Nähe.
Firefly Tulip Der Firefly Tulip war eine Sherman-Variante, die Raketen verschießen konnte. Seitlich des Turms waren Schienen angebracht, mit denen die Tulip-Raketen abgeschossen wurden. Diese rund 140 cm langen Flugkörper mit 27 Kilo Sprengstoff wurden ursprünglich von Jagdbombern gegen Bodenziele eingesetzt und waren verheerend.
Bridgelayer Die britischen Brückenlegepanzer in Panzer Corps 2 basieren auf einem Valentine-Panzer. Wenn ihr den Bridgelayer auf einem Flussfeld parkt, können eure Einheiten einfach darüber ziehen.
SU-100Y Von der sowjetischen Selbstfahrlafette SU-100Y wurde genau ein Prototyp gebaut. Die starke 130mm-Kanone war ursprünglich ein Schiffsgeschütz und sollte 1940 im Winterkrieg gegen Finnland zum Einsatz kommen. Doch der Prototyp wurde erst nach dessen Ende fertig und nach Kubinka gebracht. Als die Wehrmacht kurz vor Moskau steht, wird die SU-100Y reaktiviert und einer Artilleriedivision für Spezialaufträge zugewiesen. Heute ist sie im Panzermuseum Kubinka aufgebaut.
PT-34 Der sowjetische Minenräumpanzer PT-34 hatte keine »Dreschflegel« wie der amerikanische Crab oder der britische Scorpion, sondern zwei schwere Rollwalzen aus mehreren Rädern, die er vor sich herschob. Diese Konstruktion war schwerer als ein Panzer und löste Anti-Tankminen vor dem Fahrzeug aus.
IS-3 Der IS-3 (IS steht für Iossif Stalin) war ein Schwerer Panzer, der nicht mehr im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam – aber er schaffte es noch zur Siegesparade durch Berlin. 1956 erlangte er beim Volkaufstand in Ungarn traurige Berühmtheit.
BM-8-24 Die »Stalinorgel« wurde nicht nur auf Lastwagen montiert, sondern als Variante BM-8-24 (8 kg, 24 Rohre) auch auf den leichten Panzern T-40 und T-60.
BM-8-8 Die BM-8-8 als Mini-Stalinorgel: acht Werfer-Rohre auf einem flotten GAZ-67 Jeep. Katjuscha-Raketen wurden sogar auf Panzerzügen montiert!
Maresal Auch Rumänien hat einen Prototypen: den schildkrötenförmigen Panzerjäger Mare?al. Nur sechs Prototypen wurden gebaut, der Mare?al diente als Vorbild für den deutschen Hetzer.
M42 da 149 49 Das italienische Selbstfahrgeschütz Semovente M42 da 149/40 bestand aus einer 149,1mm-Kanone, die auf einem stark modifizierten M15/42 Panzerchassis montiert wurde. Der Prototyp wurde noch hastig getestet – doch bevor das Geschütz in Serie gehen konnte, hatte Italien schon kapituliert.
20 70 quadruplo 1942 entwickelte Fiat einen Flakpanzer mit Vierlingsgeschütz, den Semovente da 20/70 quadruplo. Ursprünglich als Serienfertigung für den Einsatz in Afrika gedacht, landete der Prototyp im März 1943 bei einem Regiment in Rom – und wurde nach dem italienischen Seitenwechsel von der Wehrmacht erbeutet. Im April 1945 wurde er noch gegen die Rote Armee bei Teupitz eingesetzt.
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