Anno: Die Aufbau-Reihe - Alle Spiele der Strategie-Serie

Anno History
Zum Serienauftakt im Jahre 1998 dachten viele, es sei nur ein weiterer Siedler-Klon. Dann wurde Anno 1602 zum bis heute meistverkauften deutschen PC-Spiel. GameStar blickt zurück auf die bewegte Geschichte der Aufbauspiel-Serie.

Anno 1602
Ein Überraschungshit des Jahres 1998 ist Anno 1602. Die Wirtschaftssimulation aus dem Hause Max Design kann mit einem ausgeklügelten Wirtschaftssystem und einem quasi unendlich motivierenden Endlosspiel überzeugen. Das grundlegende Prinzip der Anno-Serie wird mit Anno 1602 ins Leben gerufen: Der Spieler startet mit einem Schiff und einigen Baumaterialien auf dem Meer, um ihn herum eine Vielzahl von Insel, die sich in Größe und Fruchtbarkeit stark voneinander unterscheiden. Ziel ist es, eine möglichst große, florierende Bevölkerung anzusiedeln und zu versorgen. Dafür reicht eine Insel schnell nicht mehr, sodass Expansion nötig wird. Weil das die KI-Konkurrenz gar nicht gerne sieht, muss manchmal gar mit Waffengewalt nachgeholfen werden. Der Militärpart ist aber vernachlässigbar, auch, weil er sich extrem fummelig steuert.

Anno 1602: Neue Inseln, neue Abenteuer
Ein halbes Jahr später beschert Max Design den Anno-Fans das erste Addon der Serie. Viele Neuerungen gibt es nicht: eine Wassermühle, ein paar neue Animationen und ein bisschen neue Musik, dazu den Vulkanausbruch als Naturkatastrophe. Viel wichtiger sind die 20 neuen, abwechslungsreichen Missionen in sechs Kampagnen, die sich vor allem an echte Fans richten. Neun Einzelmissionen runden das Addon ab.

Anno 1503
Anfang 2003 erscheint nach zahlreichen Verschiebungen Anno 1503. Den hohen Erwartungen der Presse und der Fans kann das Spiel allerdings nicht gerecht werden. Wo Anno 1602 schon komplex und umfangreich wirkt, vervielfachte Anno 1503 Gebäudetypen und Produktionsketten. Die Konsequenz: Das Spiel ist viel zu überladen und komplex. Zwar erweist sich Anno 1503 an sich ein gutes Aufbauspiel mit wirklich hübscher Grafik, leidet jedoch unter zu vielen neuen, schlecht eingeführten Erweiterungen. Obendrein entpuppt sich die Kampagne als zu schwer und der heiß erwartete Multiplayermodus fehlt auch.

Anno 1503: Schätze, Monster und Piraten
Auch im Addon versäumt es Max Design, den Mehrspielermodus einzubauen. Zwar bietet das Addon einige sinnvolle Verbesserungen, neue Karten, Gebäude und abwechslungsreiche Szenarien, für ein Addon bleiben die spielerischen Neuerungen aber zu dünn. Immerhin gibt’s wieder einen Vulkanausbruch.

Anno 1701
Das runderneuerte Anno 1701 erstrahlt im Herbst 2006 in hübschem 3D. Das ist allerdings nur die auffälligste Neuerung. Das von Related Designs entwickelte Spiel stellt einen kompletten Neuanfang dar. Sinnvolle neue Features wie Ehrengäste, Sabotageaktionen und Nebenquests fügen sich gut in das Anno-Spielprinzip ein, außerdem gibt es von Anfang an einen funktionierenden Multiplayer-Modus. Nur eine Kampagne fehlt. Dafür gilt es, Anno-typisch abwechslungsreiche und anspruchsvolle Szenarien zu meistern.

Anno 1701: Der Fluch des Drachen
Genau ein Jahr später liefern Related Designs eines der besten Anno-Addons nach. Die Erweiterung ergänzt das Hauptspiel um eine sehr gute, wendungsreiche und spielerisch anspruchsvolle Kampagne. Großartige Neuerungen für das Endlosspiel fehlen zwar, ein paar Dekorationsobjekte und neue KI-Gegner müssen reichen, dafür dürfen sich Fans mit dem Editor eigene Karten und Szenarien zusammenbasteln.

Anno 1701: Der Fluch des Drachen
Den traditionellen Vulkanausbruch gibt es schon im Hauptspiel, dafür führt das Addon den Meteoriten-Einschlag als Naturkatastrophe ein. Auch gut.

Anno 1404
In Anno 1404 traut sich Related Designs, beflügelt durch den Erfolg des Vorgängers, frischen Wind in die Serie zu bringen. Zum ersten Mal liefert ein Anno ein zweites spielbares Volk, den Orient. Um Gebäude dieser Fraktion bauen zu dürfen, müssen Nebenaufträge erfüllt werden. Dann bekommt der Spieler etwa Zugriff auf Gewürzfarmen, die das dringend benötigte Gut für die Hauptinsel produzieren können.

Anno 1404
Alles ist größer in Anno 1404: Größere Inselwelten, größere Städte, größere Gebäude. Monumente, die in mehreren Stufen gebaut werden müssen, sorgen für Langzeitmotivation.

Anno 1404: Venedig
Anfang 2010 erscheint das bislang letzte Anno-Addon. Anno 1404: Venedig legt seinen Fokus auf den Multiplayermodus. Der ist mit vielen sinnvollen Neuerungen gespickt, allen voran dem äußerst motivierenden Koop-Modus. Dazu kommen interessante Konzepte wie das Stadträte-System, mit dem gegnerische Inseln ganz ohne Krieg übernommen werden können. Eine neue Kampagne fehlt, dafür liefern die Entwickler fünfzehn Szenarien, die alle unterschiedliche Aspekte des Spiels betonten. Und, wer hätte es erwartet: Das Addon hat auch wieder die Vulkanausbrüche in petto.

Anno 2070
Mit Anno 2070 wagt die prestigeträchtige Serien jetzt den Schritt in die Zukunft. Das funktioniert wunderbar, das Spiel wird von der Presse und den meisten Fans mit positiver Resonanz überhäuft. Erstmals in der Anno-Geschichte muss der Spieler sich zu Spielbeginn zwischen zwei Parteien unterscheiden: Den Ecos und den Tycoons. Während die umweltfreundlichen Ecos grüne, aber wenig effektive Techniken nutzen, verpesten die Tycoons ohne Rücksicht auf Verluste ganze Inseln. Während einige Fans das neue, moderne Anno in den Himmel loben, bemängeln andere die fehlende, für die Anno-Serie typische Idylle.

Anno Online
Der Free2Play-Ableger der Anno-Serie verabschiedet sich wieder von der Zukunft und orientiert sich inhaltlich und spielerisch an Anno 1404. Das grundlegende Spielprinzip bleibt zwar unangetastet, es ist jedoch nicht mehr möglich, beliebig viele Inseln zu besiedeln – neuen Bauplatz müssen wir uns kaufen. Die geschlossene Beta beginnt im Oktober 2012.

Anno 2205
Related Designs heißt inzwischen Blue Byte Mainz und mit dem sechsten Hauptteil startet die Serie erstmals ins All. In ferner Zukunft seid ihr unter anderem auf dem Mond unterwegs, um seltene Metalle zu fördern und Energie herzustellen. Anno 2205 setzt erstmals auf eine globale Session, bei der alle Karten parallel bespielt werden können. Die Seeschlachten werden in separate Missionen ausgelagert, das kommt wie der Verzicht auf echte KI-Gegner und Änderungen am Wirtschaftssystem bei den Fans nicht gut an.

Anno 1800
Für Anno 1800 geht Blue Byte in der Zeit zurück, das Zeitalter der Industrialisierung bringt Züge, frühe Elektrizität und Arbeiterstreiks mit sich. Die Entwickler nehmen viele der in 2205 eingeführten Veränderungen am beliebten Anno-Prinzip zurück, außerdem kommen mit Tourismus und Expeditionen in südamerikansiche Kolonien neue Mechaniken hinzu.