Schwere Jungs schießen gut
Klingt simpel? Ist es auch - jedenfalls bis die Feinheiten des neu eingeführten Klassensystems ins Spiel kommen. Beim ersten Stufenaufstieg eines Soldaten (die nötigen Erfahrungspunkte gibt’s in erster Linie fürs Alien-Umlegen) wird ihm automatisch eine von vier Klassen zugewiesen: Schwer, Unterstützung, Sturm oder Scharfschütze. Bei jedem weiteren Stufenaufstieg dürfen wir uns in der Regel für eine von zwei möglichen Spezialfähigkeiten entscheiden.
So können wir beispielsweise unserem schweren Jungen beibringen, dass sein erster Schuss die Runde eben nicht beendet; er darf also zweimal schießen oder schießen und dann laufen. Ein erfahrener Sniper wiederum ist in der Lage, zweimal pro Runde zu snipern. So spannend die Weiterentwicklung der Soldaten auch ist, so vergleichsweise schnell haben wir dabei den maximalen Rang erreicht; zumal uns das Spiel erst auf den höheren Schwierigkeitsgraden wirklich dazu zwingt, parallel noch ein zweites Einsatzteam zu leveln.
Der Multiplayer-Modus
Im Multiplayer-Modus von XCOM: Enemy Unknown treten online oder lokal zwei Teams mit bis zu sechs Soldaten gegeneinander an. Ein Punktelimit legt fest, mit wievielen Teammitgliedern (und mit welcher Ausrüstung) wir das Deathmatch bestreiten. Der Umfang fällt mit lediglich fünf Karten eher dürftig aus, Spaß machen die kurzweiligen Matches aber durchaus.
Trotzdem: Die Komplexität, die XCOM durch das simple Zug-System einbüßt, holt es mit der taktischen Vielfalt des Klassensystems zumindest teilweise wieder rein.
Monotone Sprecher
Das klingt wie der Stoff, aus dem Traumwertungen sind — aber leider schießt sich XCOM mit einem ärgerlichen, weil vermeidbaren Schnitzer ins eigene Bein: Einer unglücklichen deutschen Vertonung nämlich, die zum monotonen Vortrag und zu gelegentlichen Übersetzungsfehlern neigt. Gut, dass man beide Versionen auch auf Englisch spielen kann.
Aber ganz ehrlich? Wer das Original mochte (oder mal wieder ein richtig gutes Rundenstrategie-Spiel erleben will), der bekommt mit XCOM Spaß für Wochen. Ach was, Monate! Wer sich die Frage stellt für welche Version er sich entscheiden soll, hat es relativ einfach: Die Xbox 360 und PlayStation-3-Fassung gleichen sich nämlich wie ein Ei dem anderen. Lediglich die Ladezeiten sind auf der Xbox minimal kürzer.
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