Der Lane Ranger
Obwohl Gerry Lane auf seiner Reise stets von einem Team wechselnder Experten begleitet wird, ist World War Z eine One-Man-Show für Brad Pitt.
Wenn Lane nicht zufällig selbst Fachmann in einem gerade dringend notwendigen Gebiet ist, findet das Drehbuch teils abenteuerliche Erklärungen dafür, dass nur er den Tag retten kann. So taumelt ein nahezu unverwundbarer Brad Pitt von einer wilden Action-Szene in die nächste und erklärt auf drei Kontinenten den Einheimischen, wie sie ihren Job zu machen haben. Das wirkt zwar etwas plump, macht beim Zuschauen dank der tollen Effekte und dem hohen Tempo aber trotzdem Spaß. Ganz ohne spannende Schleich-Szenen kommt World War Z dann aber auch nicht aus - gut so!
Schade: Die als taffe Kommissarin aus der US-Krimiserie »The Killing« bekannte Mireille Enos darf kaum zeigen was sie schauspielerisch kann und hält deswegen über weite Teile des Films nur heulende Kinder im Arm. Lediglich die israelische Soldatin Segen (Daniella Kertesz) bleibt nach dem Kinobesuch in Erinnerung.
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World War Z - Exklusiver Clip aus dem Film
Schluss ohne Vorwarnung
Wenn man sich auf den Katastrophenfilm-Ansatz einlässt und keinen beinharten Splatter-Film erwartet, wird man von World War Z gut unterhalten. Die vorhersehbare Geschichte bietet zwar keine mutigen Wendungen, bleibt dank vieler Ortswechsel und nett choreographierter Action-Szenen aber bis zum Schluss spannend.
Gerade zum Finale fehlt dem Film dann aber der nötige Pep; das abrupte Ende vertröstet den Zuschauer stattdessen auf eine Fortsetzung der als Trilogie geplanten Reihe.
Diversen Schnittberichten zufolge soll für den Film zwar bereits eine große Endschlacht gedreht worden sein, diese hat es jedoch - vermutlich erneut aus Jugendschutzgründen - nicht in die Kinoversion geschafft.
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World War Z - Featurette #1: Brad Pitt
Fazit
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Michael Obermeier: Seit ich World War Z gelesen habe, wünsche ich mir eine teuer produzierte Fernsehserie dazu. Umso verwunderter war ich, als Paramount angekündigt hat, die Kurzgeschichten-Sammlung in einen abendfüllenden Spielfilm zu pressen. Jetzt weiß ich: Abgesehen von den Naturgewalt-Zombiemassen und einigen Schauplätzen haben Roman- und Leinwand-Version nichts miteinander zu tun.
Trotz Hiobsbotschaften über umfangreiche Nachdrehs und PG-13-Jugendfreigabe ist dabei aber ein unterhaltsamer Film herausgekommen. Die Handlung war mir zwar etwas zu platt und auch das Finale enttäuschend, die coolen Ameisenhaufen-Zombies haben es mir aber schwer angetan: So beeindruckend sahen Untoten-Massen bisher in keinen Film aus. Überhaupt überspielt World War Z viele seiner Unzulänglichkeiten durch tolle Bilder und hohes Tempo. Und wer weiß: Vielleicht ebnet der Erfolg des Films ja den Weg für eine langsamer erzählte TV-Serien-Version des Buchs. Die braucht dann auch keinen teuren Brad Pitt.
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