Update, 29. April, 22 Uhr - Nun ist es offiziell: Assassin's Creed Valhalla offenbart erste Infos. Die Gerüchte haben sich bestätigt und uns erwartet wirklich ein Wikinger-Setting. Daher habe ich diese Kolumne dem neuen Sachverhalt angepasst.
Assassin's Creed Valhalla, der nächste große Ableger der Reihe, wird uns in die raue Welt der Wikinger führen. Ein nordisches Setting ist für die Assassinen-Reihe zwar neu, aber längst mehr so einzigartig wie noch vor ein paar Jahren.
Alte Germanen, alter Hut?
Die Welten von Odyssey und Origins, den letzten beiden Assassin's Creed-Teilen, wirkten frisch. Epische Erzählungen zur griechischen Mythologie gab es seit den frühen Kratos-Abenteuern nicht mehr und das Alte Ägypten ist ohnehin ein selten genutztes Setting.
Doch die nordische Mythologie wurde zuletzt bereits von größeren Releases wie God of War und Hellblade geprägt - beides Titel, zu denen noch größere Sequels anstehen, die voraussichtlich ihrem Setting treu bleiben.
Auch im Indie-Bereich gab es Spiele wie Jotun oder The Banner Saga, die sich von skandinavischer Geschichte inspirieren lassen. Ein Alleinstellungsmerkmal wären Kampfäxte, Fjorde und runde Holzschilder also längst nicht mehr.
Auch was die nordische Mythologie angeht, muss sich ein Assassin's Creed Valhalla den Vergleich mit God of War und Co. gefallen lassen. Denn wie Origins und Odyssey gezeigt haben, schreckt Ubisoft vor mythologischen Inhalten nicht zurück.
Als Bayek traten wir im Alten Ägypten gegen Götter wie Anubis oder Sekhmet an und in Odyssey drehte sich ein ganzer DLC um die legendäre Stadt Atlantis, in der wir als Kassandra oder Alexios sogar auf Poseidon treffen konnten. Es liegt also nahe, dass auch ein Assassin's Creed-Spiel im Zeitalter der Wikinger von der herrschenden Mythologie Gebrauch machen könnte. Auftritte von Odin, Thor und Co. sollten daher nicht unmöglich sein.
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Hannes hatte schon immer einen Faible für die nordische Mythologie. Schon in Spielen wie Valkyrie Profile lag der größte Reiz im Erkunden und Erleben der Sagenwelten. Mit Assassin's Creed Valhalla könnte nach God of War und Hellblade erneut ein großes Abenteuer auf ihn warten, dass wieder Yggdrasil, Fenrir undJörmungandr auftischt.
Der Mensch im Mittelpunkt
Es gibt aber einen Weg, wie Ubisoft den direkten Vergleich meiden, und Fans eine Geschichte liefern kann, die sie von Kratos oder Senua so nicht bekommen werden. Wie so oft ist alles nämlich nur eine Frage der Perspektive. Und Assassin's Creed Valhalla könnte einen alltäglichen Blick auf die nordische Mythologie zeigen, in der das einfache Leben der Wikinger-Bevölkerung im Vordergrund steht.
Bei God of War sind wir in Sachen nordische Mythologie mittendrin, immerhin haben wir selbst göttliche Wurzeln. Wir begegnen den Monstern und Herrschern des hiesigen Pantheons auf Augenhöhe. Kratos kann es gleich zu Beginn mit Baldur aufnehmen und wir wissen, dass uns unzählige Sagengestalten zum Opfer fallen werden. Auf normale Menschen treffen wir gar nicht.
Bei Hellblade verhält es sich zwar nicht exakt so, aber zumindest ähnlich. Senua mag menschlich sein, doch sie verabschiedet sich von der Lebensrealität einfacher Menschen und taucht tief in die nordische Mythologie ein. Sie reist nach Helheim, um ihren Mann aus den Fängen der Unterwelt zu befreien. Damit nimmt ihr Abenteuer ähnlich sagenhafte Gestalt an wie bei Orpheus, der dasselbe für seine Geliebte Eurydike getan hat.
In der Tradition von Assassin's Creed stehen aber Ausflüge in die Vergangenheit, in der historische Authentizität eine große Rolle spielt. Im Wikinger-Setting von AC Valhalla wird daher auch die alltägliche Lebensweise der Wikinger im Fokus stehen. Zudem werden historische Persönlichkeiten wie Leif Eriksson oder Erik der Rote werden (mindestens) ebenso wichtig sein wie Trolle oder Walküren.
Wie ist ein Wikinger-Dorf gegliedert? Welche politischen Entwicklungen gab es zu dieser Zeit? Das sind Fragen, auf die ein Assassin's Creed wohl eingehen würde, God of War aber vermutlich nicht. Der oft besungene pädagogische Effekt der Assassin's Creed-Spiele, der sich zum Beispiel auch in den Discovery-Modi von Origins und Odyssey niederschlägt, könnte uns das (vermutlich) echte Leben der Wikinger näherbringen.
Zwischen echter Geschichte & Fantasie
Durch diesen Mix aus realer Geschichte und Mythologie könnte ein nordisch inspiriertes Assassin's Creed einen eigenen Ansatz finden. Statt einfach nur Gesetzgebung, Politik und Gesellschaft der Wikinger nachzuzeichnen, könnte Ubisoft so auch die religiösen Aspekte aufgreifen, ohne aber die Götterwelt in den Vordergrund zu rücken. Der Glaube eines Wikingers, nach dem Tod in ein Kriegerparadies überzugehen wäre beispielsweise viel wichtiger als Walhalla selbst.
Wenn Origins und Odyssey als Vorbild dienen, dann wird uns erneut eine riesige Welt erwarten, in der wir vielleicht nicht historisch korrekt, aber doch zumindest authentisch in die Vergangenheit eintauchen dürfen. Wenn wir dann noch zusätzlich die ein oder andere übernatürliche, von der nordischen Mythologie inspirierte Geschichte erleben dürfen, könnte mich mit Assassin's Creed Valhalla mein bisher liebster Ableger erwarten.
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