22-Jähriger verkauft altes NES-Zelda fast für $17.000, bis ihm jemand sagt, dass er viel mehr dafür bekommen kann - und kriegt 288.000

Eigentlich sind 17.000 US-Dollar auch schon eine ordentliche Stange Geld, in diesem Fall konnte ein junger, ahnungsloser Fan aber vor einem echten Fauxpas bewahrt werden. Seine Zelda-Version ging dann für viel, viel mehr weg.

Solche Spiele-Versteigerungen zu Mondpreisen sind mit Vorsicht zu genießen, aber dieser Verkäufer hatte Glück. Solche Spiele-Versteigerungen zu Mondpreisen sind mit Vorsicht zu genießen, aber dieser Verkäufer hatte Glück.

Es gibt sie noch, die ehrlichen Menschen. Ihnen verdankt dieser junge Mensch, der Kiro genannt werden will, ein kleines Vermögen. Eigentlich wollte er seine noch eingeschweißte The Legend of Zelda-Version für 15.000 bis 20.000 US-Dollar auf eBay verkaufen – so viel waren ähnliche Verkäufe wert.

Für diesen Preis fanden sich dann auch direkt sehr viele Käufer.

Zum Glück meldete sich aber ein anderer Mensch bei Kiro. Der machte ihn darauf aufmerksam, dass er lieber nicht zu diesem Preis verkaufen sollte, weil er viel mehr bekommen könnte.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein junger Mann wollte seine Zelda-Version für 15.000-20.000 US-Dollar verkaufen.
  • Ein ehrlicher Mensch informierte ihn darüber, dass sein Spiel viel mehr 'wert' ist.
  • Es handelte sich um ein extrem seltenes First Production-Exemplar, das letztendlich für 288.000 Dollar versteigert wurde.
  • Es gibt allerdings massive Bedenken bezüglich Marktmanipulation und Investoren, die von solchen seltenen Spielen profitieren.

Zelda für NES: Besitzer versteigert seltenes Spiel für 288.000 Dollar, nachdem er es fast für "nur" 17.000 verkauft hätte

In einem ausführlichen Beitrag von CNBC wird die Geschichte von Kiro erzählt, der auch mit der Webseite gesprochen hat. Der Verkäufer war zwar nicht ganz ahnungslos – immerhin wollte er seine Zelda-Version bei eBay für gutes Geld verkaufen – ihm war aber ganz offensichtlich nicht klar, was für einen großen Schatz er da in den Händen hielt.

Bei diesem speziellen Zelda soll es sich nämlich nicht einfach nur um ein eingeschweißtes Original aus den 1980er Jahren handeln, sondern um eine von drei bekannten, noch eingeschweißten Kopien, die aus der allerersten Produktionscharge stammen.

Dieses Exemplar vom ersten Zelda wurde damals für 30 Dollar verkauft, heutzutage soll es Hunderttausende wert sein.(Bildquelle: Heritage Auctions) Dieses Exemplar vom ersten Zelda wurde damals für 30 Dollar verkauft, heutzutage soll es Hunderttausende wert sein.(Bildquelle: Heritage Auctions)

Es ist also ein wirklich seltenes Exemplar, nach dem sich "Sammler" oder wohl eher Investment-Spekulanten die Finger lecken. Genau diese Investoren meldeten sich sofort bei Kiro, als sie sein eBay-Angebot sahen, und wollten aus seiner Unwissenheit Profit schlagen.

Sie schlugen beim Sofort-Verkauf für 17.000 Euro nur wenige Minuten nach dem Start des Angebots zu und das war dann auch der Zeitpunkt, an dem der Verkäufer anfing, sich zu wundern.

"Ich hatte mir die Preis-Historie angesehen und dachte, oh, vielleicht bekomme ich höchstens 17.000 oder 20.000 Dollar, wenn ich Glück habe."

Eine andere Person soll ihm dann direkt über eBay angeboten haben, 30.000 Dollar in bar vorbei zu bringen, wenn sie diese Zelda-Fassung bekommen könnte. Glücklicherweise reagierte Kiro schnell genug und brach den Direktverkauf gerade so noch ab.

In derselben Nacht soll sich dann ein Sammler bei ihm gemeldet haben, der das Zelda-Spiel nicht kaufen wollte, sondern Kiro freundlicherweise erklärte, wie selten seine Kopie war.

Es handelte sich um so etwas wie den "heiligen Gral" für Retro-Spiel-Spekulanten und wurde bereits zu einem Mondpreis von 705.000 US-Dollar versteigert.

"Er wollte mir wirklich einfach nur helfen. Er war ganz gespannt, dass das auf den Markt kommt und wollte, dass ich das bekomme, was es wert ist."

Letzten Endes ging das gute Stück dann immerhin für 288.000 US-Dollar weg (via GamesRadar).

Vorsicht bei absurd hohen Versteigerungspreisen!

Sowohl das hier beteiligte Auktionshaus Heritage Auctions als auch das von denselben Hintermännern gegründete Grading-Unternehmen WATA Games wurden bereits der aktiven Marktmanipulation sowie des Betruges beschuldigt und angeklagt. Ein Rechtsspruch ist jedoch noch nicht gefallen, die Ermittlungen laufen noch.

WATA Games nimmt Seltenheits- und Zustandsbewertungen vor, bleibt dabei aber höchst intransparent, und Heritage Auctions streicht sich dann die dicken Provisionen für die scheinbar wertvollen Versteigerungen ein.

Zumeist gehen solche seltenen und extrem teuren Spiele dann auch nicht an Sammler*innen, die sich über seltene Spiele freuen, sondern eben an Risikoinvestoren und Spekulanten.

Die verkaufen ihrerseits dann wieder Anteilsscheine der Sammelgegenstände an Leute, die hoffen, dass sie später wieder für noch mehr Geld weiter verkauft werden. Es handelt sich dabei also um eine Art Pyramiden-Schema wie auch schon in der Vergangenheit bei seltenen Uhren oder Sammelkarten.

Mehr dazu findet ihr hier in diesem GamePro-Artikel über wertvolle Game Boys.

Es sieht also ganz danach aus, als wäre Kiro zumindest nicht den erstbesten Gierlappen auf eBay ins Netz gegangen, die ihn übers Ohr hauen wollten. Allerdings schlagen nun wohl ganz andere Leute Profit aus der Angelegenheit, die auch nicht unbedingt nur sein Bestes im Sinn haben dürften.

Nichtsdestotrotz ist es natürlich schön, dass ihm eine ehrliche Haut ermöglicht hat, deutlich mehr Geld an dem Spiel zu verdienen, als er ursprünglich gedacht hatte.

Habt ihr womöglich auch noch eine alte, eingeschweißte Zelda-Kopie zuhause im Keller? Oder was war die höchste Summe, die ihr je für ein Sammlerstück erhalten habt?

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