Seite 2: Until Dawn - Ich weiß, wie du 2012 ausgesehen hast

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Vogelscheuche oder Puppenmonster?

Todesliste: Die Zahl der Opfer schrumpft auf acht. Todesliste: Die Zahl der Opfer schrumpft auf acht.

Auch die groben Umrisse der Story stimmen überein. Eine Gruppe junger Menschen steckt auf einem verschneiten Berg fest, auf dem irgendetwas potenziell Tödliches lauert. Dann sehen wir im Trailer allerdings jemanden, der in Latzhose und Farmerhemd zwar so aussieht wie der als Serienmörder verkleidete Josh, uns mit seiner Vogelscheuchenmaske aber eher an Batmans Scarecrow erinnert. Im fertigen Spiel fragt uns der Psychiater, ob wir Angst vor Vogelscheuchen hätte, obwohl die im Verlauf des Spiels nur einmal ganz kurz auftaucht. Mit dem »alten« Bösewicht im Hinterkopf ergibt so eine Frage direkt viel mehr Sinn.

Die meisten Schauplätze haben es ebenfalls - leicht verändert - in die finale Version geschafft. Aus der kleinen lauschigen Hütte wurde ein dreistöckiges Bergchalet, das simpel ausgestattete Gästehaus, in das Mike und Jessica verschwinden, hat allerdings viel Ähnlichkeit mit der ursprünglichen Hütte. Der verschneite Wald scheint derselbe zu sein, selbstverständlich mit feiner aufgelösten Texturen. Im alten Trailer findet Mike schließlich eine leblose Jessica in einem verlassenen Minenschacht.

Fies: Der vermeintliche Mörder 2012 ... Die Vogelscheuche erinnert uns ein bisschen an Batmans Scarecrow.

... und Josh in seiner aktuellen Verkleidung. Was die aktuelle Maske darstellen soll, wissen wir nicht genau. Eine Puppe?

Auch das sehen wir drei Jahre später genauso in Until Dawn. Nur von dem Sanatorium sehen wir in der Ursprungsversion erst einmal nichts. Geschweige denn von den Wendigos. Die Art, wie die Blondine im Trailer jedoch aus dem Fenster gezogen wird, lässt darauf schließen, dass auch 2012 schon Übernatürliches mit im Spiel war.

Änderungen mit Sinn

Eine Sache fehlt jedoch komplett: Der Schmetterlingseffekt, Kernstück des Spiels, wird mit keinem Wort erwähnt. Hätten unsere Entscheidungen im 2012er-Until-Dawn ebenso große Auswirkungen wie im Until Dawn von 2015? Könnten wir überhaupt Entscheidungen treffen? Unserer Meinung nach haben Sony und Supermassive Games mit ihren Änderungen alles richtig gemacht. Der Sprung auf die aktuelle Konsolengeneration sorgt für gestochen scharfe Texturen und wirklich lebensechte Charaktere, die dank echter Schauspieler in ihrer Mimik und Gestik sehr lebensnah wirken.

Zusätzlich dazu erhöht der Schmetterlingseffekt den Wiederspielwert enorm, weil wir unbedingt wissen wollen, was passiert wäre, hätten wir uns anders entschieden. Mit dem Wissen, dass Josh niemanden töten will, können wir uns viel besser auf die fiesen Wendigos konzentrieren. Und vielleicht endlich Jessica retten. Schließlich ist sie seit 2012 in stetiger Bedrängnis.

Dramatisch: 2012 wird das Opfer noch allein zersägt. Alleine in einem schlecht beleuchteten Keller zu sterben ist wirklich kein schöner Tod.

2015 hat Josh wenigstens Gesellschaft. Während Ash auf Hilfe hofft, weiß Josh ganz genau, dass er sterben wird - zumindest auf den ersten Blick.

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