In der Branche verdichten sich die Anzeichen dafür, dass der Vivendi eine feindliche Übernahme von Ubisoft plant. Wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, hat der international tätige Medienkonzern aus Frankreich weitere 6,6 Prozent der Anteile am französischen Publisher und Spielentwickler gekauft - und sich diesen Deal schlappe 140,3 Millionen Euro kosten lassen.
Insgesamt ist Vivendi damit nun zu 10,39 Prozent an Ubisoft beteiligt, was den Konzern gleichzeitig zum größten Anteilseigner des bisher unabhängig agierenden Entwicklerstudios macht. Dessen Belegschaft fürchtet deshalb nun eine baldige feindliche Übernahme.
Yves Guillemot, CEO von Ubisoft, kündigt allerdings schon einmal vorsorglich an, jegliche Versuche dieser Art abzuwehren. In einer E-Mail an die eigenen Angestellten heißt es:
"Unsere Intention war es schon immer und wird es auch weiterhin sein, unabhängig zu bleiben. Diese Strategie hat die letzten 30 Jahre dazu geführt, dass wir innovativ sein, Risiken eingehen und beliebte Franchises für Spieler kreieren konnten. Das hat uns immens dabei geholfen, das Unternehmen zu dem Marktführer zu machen, der es heute ist."
Man werde weiterhin für die Unabhängigkeit von Ubisoft kämpfen, heißt es weiter. Die beste Verteidigung sei es, sich weiterhin auf das zu fokussieren, was man am besten könne: Die originellsten und denkwürdigsten Spielerfahrungen zu erschaffen.
Für Vivendi selbst hat Guillemot offensichtlich auch nicht allzu viel übrig. Die größte Gefahr einer feindlichen Übernahme sei es, von Leuten angeführt zu werden, die keine Ahnung von der Gaming-Industrie und der Expertise der Ubisoft-Angestellten hätten. Vivendi eile zudem der Ruf voraus, Unternehmen aus dem Entertainment-Sektor geradezu aggressiv aufzukaufen.
Innerhalb der Branche ist der französische Medienkonzern auch kein Unbekannter: Eine Zeit lang hielt man die Mehrheitsanteile an Activision-Blizzard, bevor ein von Bobby Kotick angeführtes Konsortium den Entwickler und Publisher in die Unabhängigkeit freikaufte. Kotick selbst sollte noch kurz zuvor aufgrund eben jener Pläne vom Vivendi-Vorstand geschasst werden.
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