The Crew war vor allem für seine riesige Open World bekannt, die mehr oder weniger die gesamten USA abgebildet hatte. Aber woran sich weniger Fans erinnern dürften: Das Racing Game war mit seinem MMO-Ansatz ausschließlich online spielbar.
Damit ist nun Schluss, Ende März wurden die Server abgeschaltet. Ubisoft reicht das aber offenbar nicht und entfernt nun auch noch die Lizenzen aus den Bibliotheken der Fans. Eine unschöne Erinnerung daran, dass wir oft keine Spiele kaufen und sie dann besitzen.
Ubisoft löscht The Crew bei den Käufer*innen aus ihren Bibliotheken
Darum geht's: The Crew war ein Spiel mit Always On-Zwang. Die Betonung liegt hier auf "war", weil mittlerweile nicht nur die Server abgeschaltet wurden und der Titel nirgendwo mehr gekauft werden kann. Nein: Habt ihr das Spiel in eurer Ubisoft Connect-Bibliothek gehabt, wurde jetzt sogar die Lizenz daraus entfernt (via: Engadget).
Ist das nicht egal? Zugegeben: Ohne Server kann The Crew sowieso nicht mehr gespielt werden. Da sollte man meinen, dass es auch keine große Rolle mehr spielt, den Titel nicht mehr in der Bibliothek zu haben. Aber das Ganze sorgt für ein erneutes Hochkochen der Diskussion darum, dass wir viele Spiele, die wir kaufen, eigentlich gar nicht wirklich besitzen.
In den Ubisoft-Nutzungsbedingungen wird beispielsweise sehr eindeutig erklärt, dass wir lediglich eine Lizenz erteilt bekommen, die Dienste und Inhalte werden nicht an uns verkauft. Uns wird aber nur ein begrenztes und explizit widerrufbares Recht für die entsprechende Lizenz zur Nutzung eingeräumt:
"Für die Dienste und den Inhalt wird Ihnen eine Lizenz erteilt, sie werden nicht an Sie verkauft. Wir räumen Ihnen ein persönliches, begrenztes, nicht-übertragbares und widerrufliches Recht und die entsprechende Lizenz zur Nutzung der Dienste und zum Zugriff auf die Inhalte für Ihre Unterhaltung und die nicht gewerbliche Nutzung ein, unter dem Vorbehalt, dass Sie diese Bestimmungen einhalten."
Das steht natürlich dem Gefühl gegenüber, Geld für ein Spiel zu bezahlen, von dem wir ausgehen, dass es uns dann auch gehört. Aber wie der Fall von The Crew noch einmal überdeutlich macht, stimmt das leider eben nicht. Ihr könnt es jetzt nicht einmal mehr zocken, wenn ihr es auf einem physischen Disk-Datenträger "gekauft" habt.
Vielen Fans ist das ein Dorn im Auge. Einerseits wollten sie den Titel natürlich weiterspielen und es gab sogar Bestrebungen, eigene Server zu hosten. Aber es wird ohne die offizielle Lizenz noch schwieriger bis unmöglich, dann legal weiter zu machen.
Auch umgekehrt fragen sich viele Fans, ob es überhaupt erlaubt ist, ihnen die gekauften Spiele gewissermaßen wieder wegzunehmen. Aber da sie den oben aufgeführten Nutzungsbedingungen zugestimmt haben, dürfte die Rechtslage eindeutig sein.
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In Zukunft wird das noch wichtiger: Vor gar nicht allzu langer Zeit hat ein Ubisoft-Repräsentant bereits in dieselbe Kerbe geschlagen.
Da wurde erklärt, Spieler*innen müssten sich daran gewöhnen, keine Spiele mehr zu besitzen. Dabei ging es eigentlich um Abo-Angebote, aber das trifft natürlich auch jetzt schon auf viele Spiele zu, die eben nur als Nutzungs-Recht und Lizenz verkauft werden.
Mit immer mehr Online-Elementen werden wir uns wohl wirklich noch stärker daran gewöhnen müssen, dass manche Spiele einfach irgendwann komplett von der Bildfläche verschwinden.
Was insbesondere unter dem Gesichtspunkt schmerzhaft ist, dass hierbei das Bewahren dieser künstlerischen Inhalte komplett vergessen wird. Aus Game Preservation-Perspektive wäre es wünschenswert, alle Spiele auf Dauer spielbar zu lassen.
Aber wie das bei Titeln gehen soll, die so stark auf Online-Inhalte setzen wie dieses hier, bleibt natürlich fraglich. Fast noch schlimmer sind da Titel wie Fortnite oder Destiny 2, die bestimmte Inhalte nur für relativ kurze Zeit zur Verfügung stellen. Manches verschwindet einfach für alle Ewigkeit im digitalen Nirwana und bleibt für die Nachwelt überhaupt nicht erhalten.
Wie steht ihr dazu? Lest ihr immer das Kleingedruckte und wisst ihr, ob euch all eure Spiele auch wirklich gehören?
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