Die Kamera fliegt über die Publikumsränge der voll besetzten Rod-Laver-Arena in der australischen Metropole Melbourne. In den Katakomben des Stadions warten der Serbe Novak Djokovic und die britische Tennishoffnung Andy Murray. Die Anspannung ist ihnen ins Gesicht geschrieben, denn sie sind kurz davor, das Finale der Australian Open zu bestreiten. Und dann geht es unter dem frenetischen Applaus der Zuschauer hinaus auf den Center Court. Die beiden Spieler winken etwas ungläubig ins Publikum und machen sich dann bereit für den ersten Ballwechsel. Der Serbe hämmert einen kraftvollen Aufschlag auf die andere Seite des Feldes, den Andy Murray nur mit Mühe und Not retournieren kann. Und schon sieht Novak Djokovic seine Chance gekommen. Er fackelt nicht lange und schickt den Briten mit einem gut platzierten Top Spin an den äußersten Rand des Feldes. Da die andere Hälfte des Platzes nun völlig offen steht, reicht ein lockerer Schlag, und der erste Punkt ist entschieden. Diese Szene stammt aber nicht etwa aus dem Finale der diesjährigen Australian Open, sondern aus der Tennissimulation Top Spin 4, mit der die Mafia 2-Entwickler von 2K Czech versuchen, den Sport in all seiner Tiefe umzusetzen.
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Welchen Schlag hätten's denn gerne?
Bei der Steuerung hat sich im Vergleich zu Top Spin 3 einiges geändert. Zwar habt ihr immer noch die Möglichkeit, den Gegnern die vier Grundschläge Top Spin, Slice, Lob oder Flat um die Ohren zu hauen, doch davon gibt es in Top Spin 4 nun drei Varianten. Den präzisen, den normalen oder den Powerschlag. Die präzisen Bälle sind, wie der Name schon sagt, sehr genau und haben einen guten Winkel, aber dafür sind sie nicht ganz so druckvoll. Um sie auszuführen, reicht ein kurzes Antippen der Schlagtaste. Die Powerschläge sind das genaue Gegenteil. Hinter ihnen steckt zwar mächtig Wumms, dafür lassen sie sich bei weitem nicht so gut platzieren. Haltet ihr eine der Aktionstasten gedrückt, holt der Spieler aus, und neben ihm füllt sich ein kleiner Kreis, der als Indikator für den Powerschlag dient. Ist er komplett voll, erscheint ein roter Punkt in der Mitte der Anzeige, und dann könnt ihr eurem Gegenüber ein mächtiges Pfund entgegen ballern. Alles zwischen einem präzisen und Powerschlag ist ein normaler Angriff, der keine speziellen Vor- oder Nachteile hat. Die verschiedenen Varianten bringen gehörig Taktik in die Partien. Wie im echten Tennis müsst ihr euch bei jedem Ball wieder aufs Neue für den richtigen Schlag entscheiden.
Auf das Timing kommt es an
Als ob die Wahl des richtigen Schlages nicht schon genug wäre, kommt bei Top Spin 4 noch ein zweiter entscheidender Faktor ins Spiel -- das Timing. Nur wenn ihr die Aktionstaste im richtigen Moment los lasst, entfaltet der Schlag seine volle Wirkung. Das Abpassen des richtigen Punktes ist dabei gar nicht so einfach, denn das Zeitfenster ist relativ kurz. Der perfekte Augenblick, den Finger vom Knopf zu nehmen, ist nachdem der Spieler zum Schlag ausgeholt hat. Das ist am Anfang noch relativ knifflig, mit etwas Übung gewöhnt man sich aber daran. Und die Mühe lohnt sich, denn das Gefühl, mit einem perfekt platzierten Powerschlag, der gerade noch so die Linie kratzt, zu punkten, nachdem ihr den Gegner zuvor mit präzisen Bällen über den Platz gehetzt habt, ist einfach unbeschreiblich. Und gerade auf den zwei höchsten der fünf Schwierigkeitsgrade geht ohne das richtige Timing so gut wie nichts mehr, denn sonst schickt der Gegenspieler euch über den Court und nicht umgekehrt.
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