Seite 2: Tomodachi Life im Test - Wenn Mata Hari Charles Dickens heiratet

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Keine Herausforderung

Aber wo bleibt bei all dem Drumherum die Story? Ganz einfach: Es gibt keine. Zumindest keine lineare, vom Spiel vorgegebene. Was auch der Langzeitmotivation schadet. Zwar schauen wir unseren Freunden liebend gern beim Streiten und Auf-dem-Boden-Herumrollen zu. Wir warten auch ungeduldig auf jeden neuen Tag, der neue Waren in die Shops bringt.

Wirkliche Herausforderungen stellt das Spiel aber nicht an uns, und nach einiger Zeit werden unsere Besuche sporadischer. Aber auch wenn Tomodachi Life in unserer Abwesenheit weiterläuft, liegen unsere Miis nicht nach drei Tagen verhungert auf dem Boden. Wichtige Ereignisse warten ebenfalls auf uns.

Bei einem Streit fliegen nicht nur die Fetzen sondern auch alles, was gerade in der Nähe steht. Schlichten müssen dann meistens wir. Bei einem Streit fliegen nicht nur die Fetzen sondern auch alles, was gerade in der Nähe steht. Schlichten müssen dann meistens wir.

So verpassen wir vielleicht neue Angebote auf dem Wochenmarkt. Wenn ein Mii dem anderen seine Liebe erklären will, wartet er aber damit auf uns. Schließlich fragen sie uns vor jedem wichtigen Schritt nach unserer Meinung.

Seltsame Grafik, noch seltsamere Ereignisse

Grafisch mischt Tomodachi Life steriles Mii-Design mit echten Bildern. Gerichte und manche Hintergründe sehen beispielweise real aus. Das beißt sich zwar, passt aber zum abgedreht-sympathischen Gesamtbild. Pflücken wir unseren Figuren eine Feder aus den Haaren, dann tut das eine echte Hand. Auf den ersten Blick ist das vielleicht ungewohnt.

Andererseits tun wir das ja, und unsere Hand ist nun mal keine Mii-Hand. Auf ihre eigene verquere Weise harmonieren die beiden Grafikstile also wunderbar. Liebenswert sind auch die Animationen.

Wenn die Miis mit uns spielen wollen, hüpfen und winken sie wie wild. Sind sie traurig, sitzen sie mit einer Regenwolke über dem Kopf auf dem Boden. Lesen die Miis wenn wir klingeln, schrecken sie zusammen.

Der Grafikmix vereint minimalistische Mii-Grafik und Fotorealismus. Der Grafikmix vereint minimalistische Mii-Grafik und Fotorealismus.

Ebenfalls klasse sind die teilweise völlig sinnfreien Ereignisse auf der Insel. Zum Beispiel vier Miis, die einen Plastikwal am Strand retten wollen. Andere geraten beim Blumenpressen in der Bibliothek zwischen die Seiten.

Der Charme von Tomodachi Life steckt definitiv in den liebenswerten Figuren und den witzigen Dialogen und Aktionen. Die Aktionen der Miis sowie die völlig verrückten Äußerungen ziehen uns trotz nicht existenter Story immer wieder vor die Bildschirme.

Perfekt für den 3DS

Die Besonderheiten des 3DS, der Stylus und die beiden Bildschirme, werden optimal genutzt. Die Street Pass-Funktion erlaubt uns, mit anderen Spielern Items zu tauschen. Einzig der 3D-Effekt haut uns nicht vom Hocker, Tiefenwirkung steht bei Tomodachi Life jetzt nicht gerade an oberster Stelle. Sehr praktisch ist die Möglichkeit, während des Spiels von beiden Bildschirmen Screenshots machen zu können.

So kann man die verrücktesten Aussagen, Aktionen und Träume mit seinen Freunden teilen. Die Aktionen der Miis sowie die völlig verrückten Äußerungen ziehen uns immer wieder vor die Bildschirme. So richtig kommen wir einfach nicht davon los. Schließlich müssen wir doch herausfinden, ob Captain America zu uns zurückkommt.

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