Kartoffeln und Koop
Jede unserer Handlungen hat Konsequenzen. Verärgern wir die Wachen so richtig, werden wir nicht nur verprügelt und unserer Werkzeuge beraubt - wir landen in Einzelhaft.
Das klingt schlimmer als es ist. Wir können die Zeit in unserer Einzelzelle beschleunigen, indem wir Kartoffeln schälen. So vergeht diese Strafe relativ fix. In der Zwischenzeit werden wir aber nicht reicher, stärker oder schlauer - und neues Werkzeug bekommen wir so auch nicht. Also besser gar nicht erst erwischen lassen!
Wie gut, dass wir auf Wunsch bis zu drei Komplizen einladen dürfen, um unseren Ausbruch gemeinsam anzugehen! The Escapists 2 bietet Multiplayer lokal oder online und hat zudem einen eingebauten Browser für laufende Spiele, denen wir nach Lust und Laune beitreten können.
Der kooperative Mehrspielermodus läuft im Prinzip ab wie der Singleplayer, nur dass man hier mit Freunden gemeinsame Sache macht. Spielen wir mit Kumpels und nutzen Voice-Chat können wir uns recht locker untereinander absprechen und gemeinsam den Ausbruch planen. Mit Zufallshäftlingen aus dem Internet wird das eine Ecke anstrengender, denn die Kommunikation im Spiel erfolgt lediglich über kurze, vorgenerierte Phrasen wie "Hallo!", "Hilfe!" oder "Komm mit!".
Immerhin - zur Zeit unseres Tests waren durchgehend Tausende andere Spieler online und es standen immer reichlich offene Sitzungen zur Auswahl. Wer keine Steam-Freunde zur Hand hat, muss also kein einsames Dasein im Knast fürchten.
Auch toll: Zusätzlich zum Sitzungsbrowser und Multiplayer mit Freunden gibt's Splitscreen-Koop für alle, die Spaß an Couchgaming haben. Und wer so gar nicht freundlich eingestellt ist und mehr auf Wettkampf steht, der legt sich mit anderen Knastbrüdern im Versus-Mode an. Dort fällt die Knastroutine weg und es geht einzig und allein darum, wer zuerst ausbricht.
Murmeltier-Tag
The Escapists 2 hat ein gutes aber kurzes Tutorial, dann sind wir auf uns allein gestellt. Wo sind die Schwachstellen unseres Gefängnisses, welche Werkzeuge brauchen wir, wie stellen wir die her und wo bekommen wir die nötigen Bauteile?
Das wird uns logischerweise nicht erklärt, denn der Sinn des Spiels besteht schließlich darin, dass wir diese Fragen selbst beantworten. Das macht den Reiz von The Escapists 2 aus, auch wenn sich Gelegenheitsspieler mangels klarer Ansage wohl erst mal überfordert fühlen.
Zudem stellt sich in den Gefängnissen ohne Zeitlimit über kurz oder lang ein gewisser Déjà-vu-Effekt ein. Aufstehen, Zellendurchsuchung, Frühstück, Freizeit, Muckibude, Duschen, schon wieder Knastfraß und so fort. Zwischendrin suchen wir nach Gegenständen, die manchmal über mehrere Spieltage hinweg nicht zu finden sind.
Dass hier etwas Monotonie nicht komplett vermeidbar ist, liegt in der Natur der Sache. Ungeduldige Naturen beißen hier aber vor Langeweile in die Tischplatte. Sandbox-Fans vergleichen derweil ihre schnellsten Ausbruchzeiten in Online-Ranglisten. Die allerbesten Spieler entkommen mittlerweile schon vor Ende des ersten Spieltags aus dem härtesten Knast.
Mehr Knast gegen Aufpreis
The Escapists 2 kommt mit zehn unterschiedlichen Gefängnissen, die nach und nach immer härter werden. Davon sehen einige aus, wie man sich einen Knast eben vorstellt, andere kommen beispielsweise in Geschmacksrichtungen wie Wildwest oder Weltraum. Die Umgebungen sind abwechslungsreich, die Häftlinge detaillierter als im Vorgänger und optisch anpassbar.
Für vier Euro zusätzlich gibt's das Glorious Regime Prison mit Nordkorea-Flair. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann für weitere zehn Euro einen Season Pass kaufen, der drei weitere Gefängnisse verspricht. DLC-Verachter sind von den zusätzlichen Bezahl-Inhalten sicherlich nicht begeistert, aber wer vom Spiel nicht genug bekommen kann, erhält hier für kleines Geld einen Nachschlag. Grundsätzlich lohnt sich der Gefängnisaufenthalt aber ohnehin nur für Spieler, die auf Sandbox-Gameplay stehen und sich nicht langweilen, wenn nach einigen Ausbrüchen eine gewisse Routine einsetzt.
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