Was Hearts of Stone für die Geschichtenerzählung von The Witcher 3 war, will Blood and Wine für seine offene Spielwelt sein: Ein Höhepunkt, der beweist, was das Spiel in diesem Bereich draufhat, seine Stärken bündelt und auf ein neues Level bringt. Dazu muss freilich erstmal eine angemessene Open-World-Leinwand her - und damit kann Blood and Wine dienen!
Die Erweiterung führt Geralt in ein völlig neues Gebiet auf der Weltkarte, das Fürstentum Toussaint. Das soll fast so groß werden wie das riesige Velen und obendrauf lebendiger und noch dichter gespickt mit Aktivitäten. Mehr als 30 Stunden sollen wir damit verbringen können, die über 90 Quests zu erledigen und uns 14.000 Zeilen Dialog anzuhören. Mehr als doppelt so viel Gerede wie in Hearts of Stone mit seinen 6.000 Zeilen also, und gar nicht so weit weg von den 20.000 des ersten Witcherteils. Wir durften in Warschau als weltweit erste Spielejournalisten bereits das neue Gebiet bereisen, haben mehr gesehen als alle anderen - und können sagen, dass die Entwickler ihre Ziele voll erreicht haben.
Spielwelt, Umfang, Story und Release: Alle Infos zu Blood and Wine
Traumurlaub in Toussaint
Es fängt schon damit an, dass Toussaint schlichtweg wunderschön ist. CD Projekt Red hat hier nicht einfach mehr Landmasse im Stil der schon bekannten Spielwelt gezimmert, sondern sich um eine ganz eigene Stimmung bemüht. Es ist ein Land, in dem Wein und Honig fließen, edle fahrende Ritter für Ordnung sorgen und man sich über den weit entfernen Krieg in den nördlichen Königreichen keine großen Sorgen machen muss.
Im Zentrum der Region thront das Fürstenschloss Beauclair, ein Traum aus weißen Mauern und filigranen Türmen. Toussaint setzt auf eine ganz andere Architektur als Novigrad. Seine bunt bemalten Häuserfassaden erwecken den Eindruck von unbeschwertem Wohlstand. Als Inspiration dienten die Toskana und Südfrankreich - beide genau wie Toussaint reiche Weingebiete. Sogar Details wie das Gras und die Bäume haben die Entwickler von Hand neu gestaltet, statt sich einfach beim Hauptspiel zu bedienen.
Level-Designer Miles Tost zeigt uns bei unserem Besuch einige seiner Lieblingsorte. Zum Beispiel eine weitläufige Höhle, deren Decke sich aber an manchen Stellen öffnet und einen Ausblick auf Himmel und Außenwelt freigibt. Ein toller Anblick und ein ganz neues Dungeondesign für The Witcher 3. Außerdem erklärt uns Miles, wie überraschend viel Nachforschung sein Job verlangt: Die Welt soll ja nicht nur schön, sondern auch authentisch sein.
Wo hätte also im echten Mittelalter eine florierende Taverne gestanden? An der Haupthandelsstraße nach Beauclair natürlich! Und wenn eine riesige Prophetenstatue gebaut werden soll, muss auch sichergestellt werden, dass sich eine Gesteins-Transportroute durchs Land zieht, die das ermöglichen würde. Die Detailverliebtheit, die in die Gestaltung von Toussaint geflossen ist, spüren wir an jeder Ecke.
Es gibt viel zu tun
Und diese Prophetenstatue, die wir erwähnt haben? Die wird nur gebaut, wenn wir es so wollen. In Toussaint soll Geralt deutlich mehr Gelegenheiten haben, der Welt seinen Stempel aufzudrücken. Das läuft unter anderem über ganz neue Aktivitäten, die genauso als Fragezeichen auf der Weltkarte auftauchen wie die bekannten Monsternester. Dazu gehört unter anderem eine Sammlung von Problemen beim Bau besagter Statue. Zum Beispiel schlagen wir einen Angriff auf den Lieferantenhafen zurück. Erst, wenn wir alle Schwierigkeiten aus der Welt geräumt haben, kann das Monument errichtet werden und überragt - höher als die Freiheitsstatue - die ganze Umgebung.
Ähnlich eindrucksvoll: Neben kleineren Banditenlagern haben sich die Schurken von Toussaint riesige Festungen zu eigen gemacht. Die zu erstürmen, ist kein Zuckerschlecken. Kaum, dass Geralt Stunk macht, stürmt ein Halunke mit einer Fackel los und wir müssen ihn auf die Bretter schicken, bevor er per Signalfeuer Verstärkung rufen kann. In befreite Räuberburgen ziehen ehrbare Bürger ein, was sich in der ganzen Umgebung bemerkbar macht: Auch dort müssen wir dann nämlich weniger Schurken bekämpfen. Oder wir verändern im kleineren die Spielwelt, indem wir eine Höhle von Monstern säubern und die dann künftig von den Einwohnern Toussaints als Weinkeller benutzt wird.
Obendrauf gibt es fahrende Ritter zu unterstützen und Winzer in Bedrängnis zu retten. Einige dieser Aufgaben sind außerdem in die »Weinkriege« verwickelt, den erbitterten Konkurrenzkampf zwischen Toussaints drei größten Weingütern. Geralt kann sich für eins davon verdingen und einzigartige Vorteile wie bessere Zeichen freischalten. Und wieder wirkt sich das auch auf die Welt aus, denn unser Arbeitgeber wird reicher und sein Gut imposanter, je mehr wir für ihn tun. In Toussaint ist das Wirken des Hexers also an vielen Stellen sichtbar - sehr schön!
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