Trautes Heim
Nirgends zeigt sich Geralts Einfluss aber stärker als in seinem ganz eigenen Weingut. Das schenkt ihm Fürstin Anna Henrietta gleich zu Beginn der Erweiterung. Klar, es macht eingangs nicht viel her und der Vorbesitzer hat es achtlos beim Glücksspiel verloren. Aber es hat Potenzial, wenn wir nur ein wenig Hand anlegen. In unserem eigenen Heim zu rasten kann uns richtig nützliche Boni spendieren. Haben wir einen Stall errichtet und unser Gaul schläft darin, galoppiert Plötze danach eine satte Stunde lang mit doppelter Ausdauer durch Toussaint. Das Alchemielabor verleiht unseren Bomben und Tränken eine zusätzliche Ladung und dank der Bibliothek sammeln wir mehr Erfahrung.
Obendrauf kassieren wir für zwei Stunden bis zu 1000 Vitalität abhängig davon, wie prunkvoll wir unser Anwesen herausgeputzt haben. Wir richten es schrittweise wieder her, lassen etwa die Außenwände instand setzen oder das Gästezimmer frei räumen. Und das nicht unbedingt nur, weil wir die mechanischen Boni einheimsen wollen. Nein, wir können hier auch unsere Eitelkeit und unsere beste Ausrüstung an Waffen- und Rüstungsständern zur Schau stellen oder Bilder nach Wahl aufhängen. Schön und nützlich zugleich sind der Garten und das Gewächshaus, hier sprießen einige der selteneren Kräuter im Spiel. Wir hatten viel Spaß dabei, unser Gut in ein protziges Anwesen zu verwandeln. Zusammen mit den Mutationen, die uns Geralt selbst hochputschen lassen, fährt Blood and Wine eine ganze Menge klassischer Rollenspiel-Motivationsfaktoren auf.
Viel Feind, viel Ehr
Soweit klingt die Reise nach Toussaint ja fast schon eher nach Erholungsurlaub als nach einem nervenzerfetzenden Abenteuer. Aber keine Sorge, unter all dem Prunk verbergen sich deutlich finsterere Machenschaften und eine toll inszenierte Story in bester Witchertradition. In Toussaint knöpft sich ein Monster einen edlen Rittersmann nach dem anderen vor und Geralt soll für die Fürstin nach dem Rechten sehen. Was uns schon in den ersten zwei Stunden in volle vier Bosskämpfe schleudert, einer cooler als der andere - hier setzen die Entwickler klar den Weg von Hearts of Stone fort, was wir nur begrüßen können.
Aber mehr noch, auch die normalen Monster in freier Wildbahn sollen sich laut Miles mehr wie Minibosse anfühlen und ebenfalls eigene Strategien verlangen. Blood and Wine bringt um die 20 neue Feinde. Einige davon kennen erfahrene Hexer schon aus dem ersten Teil. Unter anderem feiern Barghests und die widerlichen Pflanzententakel aus dem Sumpf ihre triumphale Rückkehr und gehen uns genauso gekonnt auf die Nerven wie damals. Andere Monster bringen völlig neue Verhaltensweisen mit, die wir uns zunutze machen können. So kriegen wir es mit einer Steinbestie zu tun, die uns zwar nicht sieht, aber Geräuschen folgt. Und Moment, macht nicht auch eine Bombe ordentlich Krach? Richtig! Ein gezielter Wurf lässt das arme Viech ahnungslos gegen die Wand rennen. Da hilft besonders die neue Mantikor-Rüstung, deren Setbonus uns mehr und stärkere Bomben beschert. Toussaint steckt voller cooler Ideen und ist für jeden Witcher-Fan eine Reise wert.
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