Exakt 109 Stunden hat der Autor dieser Zeilen für das erstmalige Durchspielen von The Witcher 3 benötigt. Und dank des neuesten und gleichzeitig letzten Gratis-DLCs von CD Projekt RED stehen die Chancen relativ gut, dass da noch einige Abenteuerstunden mit Geralt oben drauf kommen.
Denn mit dem New-Game-Plus-Modus dürfen wir nach dem ersten Durchspielen einen zweiten Anlauf starten. Unsere bislang erbeutete Ausrüstung und Erfahrung behalten wir, im Gegenzug bekommen wir es mit deutlich härteren Gegnern zu tun. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum neuen Spielmodus.
Wie bekomme, installiere und starte ich New Game Plus?
Der DLC wiegt gerade mal zwei Megabyte, die wichtigsten Daten hat bereits der Patch 1.08 auf die Festplatte geschaufelt. Das aktuellste Update ist somit auch zwingend notwendig, damit der »New Game Plus«-Modus funktioniert. Die Installation funktioniert genau wie bei den vorherigen DLCs.
Im Spiel selbst ist der neue Spielmodus gut versteckt. Die Option sehen wir erst, nachdem (!) wir ein neues Spiel gestartet und über Schwierigkeitsgrad Tutorials entschieden haben. So wir zuvor The Witcher 3 einmal komplett durchgespielt haben, erscheint nun die Option »Neues Spiel+« und wir können einen Spielstand nach Abschluss des ersten Durchlaufs wählen. Dieser bestimmt auch, was wir alles mit in den zweiten Durchgang übernehmen. Praktisch: Spielstände, die wir im »New Game Plus« anlegen, werden automatisch mit einem Plus-Zeichen markert.
Warum akzeptiert New Game Plus mein Savegame nicht?
Wer The Witcher 3 bereits vor dem Release von New Game Plus durchgespielt hat, muss sein altes Savegame entsprechend markieren, damit es vom »New Game Plus«-Modus als gültig erkannt wird. Dazu laden wir den gewünschten Spielstand nach Abschluss der Hauptstory und sollten nun sofort ein Textfenster angezeigt bekommen, dass uns über die Freischaltung von New Game Plus informiert. Danach einfach neu speichern, schon wird dieses Savegame künftig als »New Game Plus«-tauglich erkannt..
Was wird übernommen?
- Sämtliche verdienten Erfahrungspunkte, unser Spielerlevel sowie alle freigeschalteten Skills einschließlich der Mutagene. Sollte Geralt bei Abschluss des ersten Durchgangs allerdings unter Stufe 30 geblieben sein, wird er automatisch aufgelevelt und wir bekommen entsprechend viele Skillpunkte zugeteilt.
- Unsere gesammelte Ausrüstung, einschließlich der Hexer-Rüstungssets.
- Verbrauchsgegenstände wie Essen und Trinken.
- Der Inhalt unserer Truhe.
- Alchemie- und Crafting-Zutaten.
- Alle feigeschalteten Alchemierezepte.
Was wird nicht übernommen?
- Verbrauchsgegenstände wie Essen und Trinken.
- Quest-Gegenstände, Keiras Lampe müssen wir uns also auch beim zweiten Durchgang erstmal erarbeiten.
- Monster-Trophäen
- Freigeschaltete Kartenmarkierungen. Es muss alles neu entdeckt werden.
- Erspielte und gekaufte Gwint-Karten. Auch hier müssen Sammler von vorn beginnen.
- Schmiedepläne. Diese müssen neu gefunden und gekauft werden.
- Briefe und Bücher
- Der Schwierigkeitsgrad. Da wir diesen wie oben erwähnt vor der Auswahl von »Neues Spiel+« selektieren, können wir den zweiten Durchgang auch auf der Maximalstufe »Todesmarsch« starten.
Wie gut funktioniert das Balancing?
Durch den automatische Levelaufstieg auf die Mindeststufe 30 klärt CD Projekt RED die Balancingfrage vielleicht nicht elegant, aber effizient. Denn so reicht es, sämtliche Monster auf diese Mindeststufe hin anzugleichen. Die ersten Feinde, auf die wir im Prolog rund um Weißgarten treffen, pendeln entsprechend zwischen Stufe 31 und 33. Wie schon beim ersten Witcher-Durchlauf skaliert der Gegnerlevel nicht mit. Wir empfehlen deshalb allen Witcher-Helden über Stufe 30 beim »New Game Plus«-Neustart mindestens den zweithöchsten Schwierigkeitsgrad, damit das Spiel nicht zu leicht wird.
Wie werden Beute und kaufbare Gegenstände angepasst?
Hier kommt das gleiche Zufallsprinzip zum Tragen wie beim ersten Spieldurchgang. In Truhen und bei Gegnern finden wir also immer Gegenstände, die größtenteils ungefähr unserem Level entsprechend. Unsere erste geöffnete Monsterhort-Kiste lieferte unserem Level-36-Geralt etwa ein Stufe-29-Schwert, aber auch eine Stufe-42-Rüstung, die es durchaus mit unserem maximal verbesserten Katzenschule-Outfit aufnehmen konnte. Ähnliches gilt für die Händler: Wer etwa den »Temerische Rüstung«-DLC installiert hat, bekommt die entsprechenden Klamotten beim Händler in Weißgarten nun auf Stufe-29-Niveau.
Wie werden Crafting und Hexerschulen-Rüstungen angepasst?
Unsere freigeschalteten Tränke und Bomben bleiben uns erhalten. Wer also die Überlegene Schwalbe bereits besitzt, kann den Heiltrank vom Start weg weiter schlürfen. Anders schaut es bei den Schmiedeplänen für Rüstungen und Waffen aus. Diese werden vom New Game Plus komplett auf Null gesetzt. Der Grund: CD Projekt RED hat für alle Pläne die Werte entsprechend der »New Game Plus«-Anforderungen nach oben geschraubt.
Etwas schade hinsichtlich der Atmosphäre:Die Grafiken bleiben gleich.Eine Ard-Skellig-Aketon-Rüstung mag also nun Level 44 und entsprechend hoch geschraubte Werte haben, sieht aber genauso aus wie das Level-7-Pendant aus dem ersten Spieldurchlauf.
Gleiches gilt für die Jagd nach Hexerschulen-Ausrüstung. Die Quests gibt's einschließlich Belohnungen nach wie vor, ebenfalls mit nach oben angepassten Werten und ebenfalls mit nicht angepassten Grafiken. Das führt dazu, dass neu gefundene Hexerschulen-Ausrüstung zwar besser ist, aber unspektakulärer ausschaut als unser meisterlich gefertigtes Katzen-Silberschwert aus dem ersten Spieldurchgang.
Was mache ich, wenn ich Geralt umskillen will?
Auch hier wählt CD Projekt RED einen simplen, aber praktikablen Weg. Der erste Händler in Weißgarten führt Tränke der Leerung, die es uns ermöglichen, sämtliche bis dahin verdienten Skill-Punkte neu zu verteilen. Die dafür fälligen 1.000 Kronen zahlen verdiente Hexer aus der Portokasse. Wer mag, kann also für den zweiten Durchlauf seinen Geralt problemlos vom Magier zum Bombenschleuderer umbauen.
Welche neuen Inhalte gibt es abseits von stärkeren Monstern und besseren Gegenständen?
Wer komplett neu erdachte Abenteuer vom New Game Plus erwartet, der wird enttäuscht. The Witcher 3 bleibt exakt das gleiche Spiel mit exakt den gleichen Quests wie beim ersten Durchgang. Nur eben mit stärkeren Monstern und besserer Beute. Angesichts der enormen Größe und Entscheidungsfreiheit des Riesen-Rollenspiels ist das für uns aber nur ein kleines Manko.
Allein die Quest-Reihe um den Roten Baron kann sich auf so vielfältige Weise entwickeln, dass man beim ersten Spieldurchgang gar nicht alles sehen kann. Und es gibt sicherlich bei jedem Witcher-Spieler noch ein paar Achievements, die noch abgearbeitet werden wollen.
Etwas schade finden wir lediglich, dass es zwar kein Level Cap, aber gleichzeitig keine neuen Fähigkeiten-Slots gibt. Es bleibt beim Maximum von zwölf gleichzeitig aktivierbaren Skills. Wer hier einmal seine bevorzugte Kombi gefunden hat, der wird daran beim kompletten zweiten Spieldurchgang nichts mehr ändern müssen.
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