Die Entdeckung der Langsamkeit
Wer sich im Vorfeld den Trailer zu The Signal angesehen hat, wird wohl mehr Geschwindigkeit in der Handlung erwarten, als er schlussendlich bekommt. The Signal profitiert lange davon, seine Zuschauer im Ungewissen zu lassen. Irgendwas ist in diesem verlassenen und heruntergekommenen Haus vorgefallen, was den Staat dazu veranlasst, die drei Studenten in einem ultrageheimen Forschungslabor einzuquartieren und auszufragen. Was genau, erfährt der Zuschauer nur langsam und bruchstückhaft.
Das erfordert eine Menge an Aufmerksamkeit und Konzentration, die manchmal durch die Länge der Szenen droht verloren zu gehen. Erst ganz zum Schluss, bei einer zwar vorhersehbaren aber trotzdem faszinierenden Auflösung, passen alle Puzzleteile, die Eubanks fein über den gesamten Film verstreut, zusammen. Plötzlich ergeben alle Wahnvorstellungen und Verschwörungstheorien Sinn und der Zuschauer wird für seine Geduld belohnt.
Aufstrebende Sternchen und alte Hasen
Vor allem das schauspielerische Können des Hauptdarstellers Brendon Thwaites fängt Großteile der Überweildauer auf. Dabei glänzt er nicht nur in den häufigen Monolog-Momenten, sondern vor allem in den Dialogen mit Laurence Fishburne oder seinen Verbündeten.
Bereits in Filmen wie Maleficent, Oculus oder auch bald in The Giver - Hüter der Erinnerung, konnte der aufstrebende Jungdarsteller seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Laurence Fishburne als bekanntestes Gesicht bleibt bis zuletzt seiner Rolle des stoischen und schwer einschätzbaren Forschers treu. Allerdings sind er, sowie alle anderen Darsteller dabei nur Nebendarsteller, die die Rolle von Thwaites noch deutlicher hervorheben. Die Spannungen zwischen den einzelnen Darstellern, sei es in der Beziehung der Freunde, zur Freundin oder zu den Forschern runden die Handlung ab, ohne dabei jemals zu aufdringlich zu werden.
Fazit
Sarah Schindler: Eubanks gab zwar bei diesem Film die Arbeit hinter der Kamera ab, aber man merkt deutlich den Hang zu spannungsaufbauenden und bedächtigen Schnitten. Diese und die zart eingestreuten CGI-Effekte fügen sich zu einem optisch und dramaturgisch meisterhaft inszenierten Independent-Sci-Fi-Film ab.
Die zwischendurch entstehenden Längen gilt es zwar durchzustehen, aber durch intelligent eingeworfene Spannungsmomente, sowie eine durchdachte Auflösung und nicht zuletzt durch die beiden Hauptdarsteller, gelingt es The Signal uns in seinen Bann zu ziehen und auch lange nach dem Abspann noch nachzuklingen.
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