The Saboteur im Test - Review für PlayStation 3

GTA trifft auf Paris und den Zweiten Weltkrieg -entpuppt sich Pandemics Abschiedsgeschenk The Saboteur als wahrer Überraschungshit?

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The Saboteur: Die wuchtige Explosion sollte das Gebiet vorerst von den Nazis befreien. [PS3] The Saboteur: Die wuchtige Explosion sollte das Gebiet vorerst von den Nazis befreien. [PS3]

Paris, Anfang der 40er-Jahre: Die Deutschen marschieren in Frankreich ein und übernehmen die Hoheit über die Stadt der Liebe. Hier lebt auch der Held aus The Saboteur Sean Devlin, der sich im Hinterzimmer der Tanzbar »Belle de Nuit« einquartiert hat. Seans Leben wurde trist und grau, als die Nazis seine engsten Freunde umgebracht haben. Jetzt ist er auf Rache aus und will es den Verantwortlichen heimzahlen - kein einfaches Unterfangen wenn man bedenkt, dass quasi die ganze Stadt von SS-Schergen wimmelt. Also agiert Sean aus dem Untergrund. Genau wie in GTA IV dürft ihr euch frei in der Stadt bewegen (neu ist, dass ihr auch in bester Ezio-Manier an Hauswänden herumklettern könnt). Ihr klaut Autos, fahrt diese zu Schrott und pöbelt Passanten an. Die Rolle der Polizei übernehmen dabei die SS-Leute: Passt ihnen euer Verhalten nicht, heißt es Flüchten. Die Missionen beinhalten sowohl Schießereien, als auch Schleich-Einlagen.

Die Zeit heilt alle Wunden

The Saboteur: Der geniale Grafikstil erinnert stark an Sin City. [PS3] The Saboteur: Der geniale Grafikstil erinnert stark an Sin City. [PS3]

Für The Saboteur benutzt Pandemic einen Graufilter: Überall dort, wo die Deutschen die Oberhand haben, wirkt die Umgebung trist und leblos. Nur bestimmte Farben, wie etwa das Rot von Blut oder die Wappen der Nazis sind - genau wie im Film Sin City - zu sehen. Sean hat die Gabe, wieder Farbe und damit Hoffnung in die Stadt zu bringen: Zusammen mit Luc, einem flüchtigen Bekannten und Leidensgenossen, sorgt er nämlich für mächtig Unruhe unter den Besatzern. Zu den Aufgaben zählt zum Beispiel die Sprengung eines Treibstofflagers: Während Luc die Deutschen mit einer inszenierten Explosion ablenkt, schleicht ihr euch in das Lager und bringt eine Bombe an einem Tank an. Dabei nutzt ihr die Kletterkünste Seans: Ihr hangelt euch an Häuserfassaden hoch, um eine bessere Übersicht zu haben unentdeckt unentdeckt in das Lager zu kommen. Et voila: Eine riesige Explosion macht die Deutschen handlungsunfähig und bringt Farbe zurück ins Spiel - zumindest für einen Teil von Paris. Damit sieht die Umgebung gleich viel freundlicher aus. Solche Sabotage-Missionen begegnen euch im Spiel öfters. Desweiteren müsst ihr etwa Geiseln aus den Fängen der Deutschen befreien oder unbemerkt in eine Festung der Nazis eindringen. Ausgestattet mit Waffen und Dynamit bietet ihr den Wachen Paroli, aber auch mit den Fäusten kann Sean dank des guten Kampfsystems so einiges anstellen. Alternativ könnt ihr euch auch anschleichen und Personen von hinten lautlos ausschalten - das ist in einigen Missionen sogar notwendig. Auch die Klamotten erledigter Gegner dürft ihr euch überziehen und euch dann in bester Agent 47- Manier an den Feinden vorbei mogleln.

The Saboteur: Während der Zeppelin spektakulär in die Luft fliegt, machen wir uns aus dem Staub. [PS3] The Saboteur: Während der Zeppelin spektakulär in die Luft fliegt, machen wir uns aus dem Staub. [PS3]

Ein Spaziergang durch die riesige Stadt macht deutlich: Die Entwickler haben sich viel Mühe gegeben, den Charme der 40er-Jahre authentisch einzufangen. Von den Gebäuden über die Autos bis hin zur stimmigen Musik stimmt hier alles. Auch die ländliche Gegend um Paris herum und das Saarland wirken äußerst glaubwürdig. Spinnt man den Vergleich mit Grand Theft Auto weiter, ist The Saboteur aber deutlich linearer als der Rockstar-Titel: Ihr habt kaum Entscheidungsfreiheit, wann ihr welche Mission erledigt. Stattdessen folgt ein Akt ganz sauber auf den anderen - das ist auch gut so, denn sonst könnte die spannende Geschichte nicht so stringent und fesselnd erzählt werden.

Viel Liebe im Spiel

The Saboteur: In den Flashbacks gehts zurück in die unbeschwerte Vergangenheit als Rennfahrer. [PS3] The Saboteur: In den Flashbacks gehts zurück in die unbeschwerte Vergangenheit als Rennfahrer. [PS3]

Ab und an versetzt euch das Spiel zurück in eine unbeschwertere Zeit, kurz bevor Sean alles verlor, was er liebte. So erfahrt ihr sehr ausführlich, was den gebeutelten Helden antreibt, dürft sogar ein Autorennen in Saarbrücken fahren. Die Zwischensequenzen, ob in den Flashbacks oder der Gegenwart, sind filmreif inszeniert - manche humorvoll, andere wieder actionreich oder auch knisternd erotisch. Das liegt unter anderem auch an den toll gezeichneten Charakteren, vor Allem Sean wird mit der Zeit immer sympatischer. Da passt auch die gute deutsche Synchronisation ins Gesamtbild. Auch wenn The Saboteur rein technisch nicht zu den Top- Titeln gehört (teils matschige Texturen, Pop Ups, Ruckler), so macht gerade das tolle Grau/Rot-Stilmittel viel her. Auch wirkt das Spiel wie aus einem Guss: Die Charaktere fügen sich nahtlos in die atmosphärische Umgebung ein.
Die Langzeitmotivation von The Saboteur ist groß: Dank vieler unterschiedlicher Aufträge, einer riesigen Stadt (plus weitere Außenbereiche) und den Fähigkeiten des Protagonisten wird es nicht langweilig. Pandemic ist ein abwechslungsreiches und spannend erzähltes Actionspiel gelungen, das sich jeder GTA-Fan einmal ansehen sollte!

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