Mit The Order: 1886 arbeiten Sony und das kalifornische Studio Ready at Dawn an einem Third-Person-Actionspiel für die PlayStation 4, das grafisch Maßstäbe setzt. In einer Steampunk-Version des viktorianischen London bekämpft der Spieler Mutanten und Aufständische. Neben der Gears-of-War-ähnlichen Action soll The Order aber auch viel Raum für Dialoge und die Entfaltung der ambitionierten Geschichte um einen uralten Geheimbund lassen.
Jetzt haben die Entwickler erste Spielszenen aus The Order veröffentlicht. Und die zeigen, dass das Action-Adventure bei der kinoreifen Inszenierung Neuland betritt, spielerisch mit etablierten Mechaniken wie Cover-System und Quicktime-Events aber auf olle Kamellen setzt.
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Die Story: Sagenhaft
Von Rente mit 67 können Grayson alias Sir Galahad und sein Orden »The Order« nur träumen. Der Hauptcharakter in The Order: 1886 kämpft seit Jahrhunderten mit seinen Mitstreitern gegen eine uralte Bedrohung.
In der alternativen Geschichtsschreibung von The Order spaltete sich die Menschheit vor über tausend Jahren in zwei Lager: normale Menschen und Werwolf-ähnliche Mutanten, sogenannte »Half-Breeds«, die den Menschen körperlich weit überlegen sind.
Auslöser für die Mutationen ist eine merkwürdige Substanz namens »Black Water«, eine schwarze Flüssigkeit, die allerdings auch einige positive Eigenschaften bietet . Sie lässt Wunden extrem schnell heilen und stoppt den Alterungsprozess - also eine Art Doppelherz Forte und der Grund für das biblische Alter und die allgemeine Robustheit der Helden von The Order.
Die Gemeinschaft The Order wurde vom sagenumwobenen König Artus gegründet, um der wachsenden Half-Breed-Bedrohung Herr zu werden, daher auch die die aus der Artus-Sage bekannten Ordensnamen Sir Galahad, Sir Percival und Lady Ingraine. Stirbt ein Mitglied des Zirkels, geht der jeweilige Adelstitel auf einen neuen Ordensbruder über.
Seit Hunderten von Jahren tobt der Krieg zwischen den Menschen mit ihrer Eliteeinheit The Order und den Mutanten fern der Öffentlichkeit. Mit der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den großen Fortschritten in der Waffentechnologie sieht sich der Geheimbund gewappnet genug, den Half-Breeds auch im offenen Kampf endgültig den Garaus zu machen.
Das Szenario: Ritter im Nebel
The Order: 1886 spielt im viktorianischen London, das sich als kluger und unverbrauchter Schauplatz für ein Actionspiel erweist. Bisher durften die nebligen Gassen der britischen Hauptstadt hauptsächlich als Kulisse für spröde Sherlock-Holmes- oder Jack-The-Ripper-Adventures herhalten.
In der alternativen Version von Queen Viktorias Metropole kreisen Luftschiffe über qualmenden Schornsteinen, poltern Droschken über regennasses Kopfsteinpflaster und zerbröseln verwitterte Ziegelmauern unter dem Beschuss von glühendem Granatmetall.
Das soziale Ungleichgewicht im London der Industrialisierung sorgt auch für politische Brisanz. Die Unterschicht im Slumviertel Whitechapel zettelt Aufstände gegen den Orden an, da sie die Eliteeinheit als Schutzmacht der Oberschicht und nicht des ganzen Volkes wahrnimmt.
Kampf und Waffen: Realistisch unrealistisch
Als wären die Half-Breeds nicht Problem genug, muss sich Sir Galahad und seine Truppe also auch gegen Aufständische zur Wehr setzen. Der erste Gameplay-Trailer zeigt, wie das im Spiel aussieht. Kurz: wie im Xbox-exklusiven Third-Person-Shooter Gears of War.
Sir Galahad kauert sich hinter hüfthohe Mauern oder Türstöcke und feuert im richtigen Moment Gewehrsalven auf die Rebellen, deren KI in den kurzen gezeigten Szenen noch nicht sonderlich - nun ja - intelligent wirkt. Ob das Deckungs-Shooter-System den Hauptteil des Spiels einnehmen wird, ist noch unklar.
Galahad kann nur wenige Waffen tragen. Die Entwickler legen Wert darauf, dass die Charaktere nicht unrealistisch schwer beladen sind. Jede Waffe soll einem speziellen Zweck dienen und unverwechselbar sein. Bestes Beispiel: die Thermit-Kanone, die Gegner mit einem Regen glühender Metallsplitter überzieht.
Zwar entspringen alle Waffen der Phantasie der Spieldesigner, das Team versucht aber, die Knarren innerhalb der Steampunk-Spielwelt realistisch zu verorten. Magische Strahlen und dergleichen soll es also in The Order nicht geben. Ein neumodisch elektrifiziertes Lichtbogengewehr ist noch die futuristischste Waffe.
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