Die Grafik: Das ist Next-Gen
Gut, dass die PlayStation 4 nicht auf 150 Jahre alter Technologie basiert. Auf einer dampfbetriebenen Konsole wäre das technische Feuerwerk von Sonys Leuchtturmprojekt nämlich schwer vorstellbar. Optisch stellt The Order: 1886 alle bisher gezeigten Next-Gen-Titel in den Schatten, darunter auch Kracher wie Destiny und The Witcher 3: Wild Hunt.
The Order ist das erste Spiel, bei dem CGI-Zwischensequenzen und Spielszenen praktisch nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind - so feingezeichnet sind die Gesichter der Charaktere, so detailliert die Texturen und Animationen von Kleidung und Waffen, so filmreif die Licht- und Partikeleffekte. Bei den Wandtexturen ist aber noch Luft nach oben, und die Bewegungsunschärfe wirkt etwas dick aufgetragen.
Ready at Dawn verkauft The Order: 1886 in Interviews als filmisches Erlebnis, bei dem das reine Gameplay nicht im Vordergrund stehe. Die Entwickler sprechen von »einer Kette erinnerungswürdiger Momente« und »interaktiven Zwischensequenzen«, die einen großen Teil der Spielzeit ausmachen werden. Zu Deutsch: Quicktime-Events (QTE).
In den bisher bekannten Szenen sehen wir Sir Galahad im Clinch mit einem Aufständischen. Per QTE-Knopfdruck weicht der Held aus und hat dann immerhin die Wahl, wie er - wieder per QTE-Knopfdruck - den Angreifer ausschaltet. Ready at Dawn spricht von »verzweigenden« Quicktime-Events. Scheitern ist erlaubt, die Sequenz läuft dann eben anders weiter. Neu ist das nicht, die gezeigte Szene erinnert 1:1 an vergleichbare Momente in Beyond: Two Souls.
Die Inszenierung: Mehr Film als Spiel?
Die Entwickler betonen auch, dass The Order ein lineares Einzelspielererlebnis sein soll. Einen Multiplayer-Modus wird es im ersten Spiel (weitere sind bei Erfolg geplant) nicht geben - auch keinen Koop-Modus, der sich bei der vierköpfigen Einsatztruppe von The Order doch so angeboten hätte. Gears of War hat schließlich gezeigt, dass Story-lastige Shooter auch im Koop hervorragend funktionieren.
Es ist ein geschickter Schachzug von Ready at Dawn, auch die technischen Einschränkungen von The Order: 1886 als Absicht und ganz im Sinne der filmischen Inszenierung zu verkaufen. Wie Screenshots und Trailer zeigen, läuft The Order nämlich mit dicken schwarzen Balken ober- und unterhalb des Bildes.
Das Spiel läuft in einer Auflösung von 1920 mal 800 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde. Die Entwickler wollen so eine noch kinoreifere Erfahrung bieten und Diskussionen über fehlendes »echtes« Full-HD im Keim ersticken. Ob das Kalkül in Zeiten von Forendebatten über »792p-Fails« aufgeht, bleibt abzuwarten.
Wer ist?... Ready at Dawn
Die Ready at Dawn Studios im kalifornischen Irvine haben sich bisher hauptsächlich dadurch hervorgetan, bekannte Marken hervorragend auf andere Systeme zu portieren. Neben dem Jak & Daxter-Spin Off Daxter (PSP, 2006) und der Wii-Version des PlayStation 2-Hits Okami (2008) stammen die beiden God-of-War-Titel für die PSP God of War: Chains of Olympus (2008) und God of War: Ghost of Sparta (2010) von Ready at Dawn. Beide God-of-War-Spiele erschienen auch in der God of War: Origins Collection 2 für die PlayStation 3. The Order: 1886 ist jetzt die erste eigene Marke der Ready at Dawn Studios. Der PlayStation 4-exklsuive Titel entsteht unter den Fittichen von Sonys erfolgreichen Santa Monica Studios.
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