Matriach
Der Matriach ist eine mutierte Fassung von Myra. Ihre Mutterinstinkte haben zu diesem Zeitpunkt monströse Ausmaße angenommen. Dergestalt zeigt sie sich als riesige Kreatur, die alles zerschmettern möchte, was sich ihrer Tochter auch nur nähert. Selbst wenn es der Vater Sebastian ist. Matriach hat eine weibliche Gestalt, deren Körper aber mit Pusteln und der Muttermilch überzogen ist. Aus dem Gesicht ist blanke Wut abzulesen. Besiegt Sebastian die Kreatur, bleibt nur noch Myra als Mensch übrig. All die Bestandteile des Monsters zerfallen und lassen lediglich die milchartige Flüssigkeit zurück.
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass The Evil Within 2 sich hier leider einem längst überflüssigen Trope bedient. Sebastian muss hier der Retter bei seiner eigenen Frau sein, die es nicht selbst schafft, sich aus den Fängen ihres eigenen Wahns zu befreien. Wenn man bedenkt, dass dieser auch noch mit Muttergefühlen zu tun hat, und Sebastian darüber hinaus ein Mädchen rettet, wirkt der männliche Einfluss zu überstrapaziert. Per se nichts Schlimmes, aber Männer, die den Tag retten, haben wir schon zu Hundertfach in Spielen gesehen. Als Ausgleich hat The Evil Within 2 immerhin einen Haufen cooler weiblicher Heldinnen zu bieten. Yukiko Hoffmann und Esmeralda Torres helfen tatkräftig mit, während Juli Kidman am Ende die Retterin von Sebastian ist. Ohne sie würde er es erst gar nicht aus dem STEM schaffen. Das Spiel hält also dann doch ganz gut die Waage.
Effigy
Effigy ist ebenfalls eine Kreatur, die von Myra geschaffen worden ist. Sie besteht ebenfalls hauptsächlich aus der weißen Masse und wirkt wie siamesische Zwillinge, die sich wie ein Tier über den Boden bewegen. Die beiden Köpfe erinnern an den Watcher und haben einen toten Ausdruck, der hier so ähnlich wirkt wie bei Kodamas. Das sind eigentlich friedliche Geister aus der japanischen Folklore, die als Auge und Mund klaffende schwarze Löcher haben.
Am bemerkenswertesten am Effigy ist aber vielleicht der große Strommast, der mitten durch den Körper gestochen worden ist. Das lässt darauf schließen, dass diese Kreatur in großer Eile aus der Taufe gehoben worden ist, und bei der Manifestation der Mast versehentlich im Weg war. Das würde Sinn machen, da diese Kreatur während einer Verfolgungsjagd auftaucht, als Sebastian versucht Myra einzuholen.
Gastauftritte aus dem ersten Teil
Zu guter Letzt sollten natürlich die Gastauftritte aus dem ersten Spiel ihre Erwähnung finden. Laura, Sadist und der Keeper tauchen in einer großartigen Montage erneut auf. Theodore konfrontiert Sebastian mit seinen Erfahrungen in Beacon und rechnet eigentlich damit, dass er diesen erliegt. Doch der Ex-Detective wehrt sich und kann alle drei Monster besiegen, womit er auch endlich seine Erfahrungen verarbeiten kann. Der Tod der drei Kreaturen hat einen Katharsis-Effekt auf ihn, was ihn auch nicht mehr anfällig für Theodores Psychoangriffe macht.
Die kurzen Gastauftritte runden das Gesamtbild ab. Der zweite Teil schlägt viele Brücken zum ersten. Und diese Szene, in der sich Sebastian noch einmal seiner Vergangenheit stellt, ist die vielleicht stabilste. The Evil Within 2 hat nicht nur eine Handvoll neuer Kreaturen zum Universum hinzugefügt, sondern hat die alten sogar nicht vergessen. Im Gegenteil: Diese Art der Einbindung macht deutlich, dass hier ein anderes Kapitel erzählt wird, ohne das vorherige zu vergessen. Keine Überarbeitung, die alles hinter sich lässt, sondern eine Konsequenz, die Sinn ergibt.
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