The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited - Orsinium im Test - Ein Fest für Singles

Mit dem DLC Orsinium will The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited einen neuen Story-Maßstab für MMOs setzen. Klappt das?

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The Elder Scrolls Online: Orsinium ist nach Die Kaiserstadt der zweite DLC für The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited und hat zwar keine Erhöhung der Maximalstufe, aber dafür eine komplett neue Zone im Gepäck. In der erwarten uns gefährliche Weltbosse, offene Verliese, die neue Mahlstrom-Arena, eine unterhaltsame Kampagne und natürlich jede Menge fette Beute.

Und das Beste: Dank Stufenskalierung ist die Inhaltserweiterung sogar für Spieler interessant, die ihren Helden bisher nicht auf Veteranenrang 16 geprügelt haben. Warum wir an der DLC-gewordenen Version einer eierlegenden Wollmilchsau dennoch etwas zu mäkeln haben, verraten wir in unserem Langzeittest.

Was kostet Orsinium?
Den DLC kaufen Sie für 3.000 Kronen im Ingame-Shop von The Elder Scrolls Online, das entspricht etwa 21 Euro. Alternativ schließen Sie für 11 bis 13 Euro im Monat das »ESO Plus«-Abonnement ab, in dem der volle Umfang sämtlicher DLCs enthalten ist, solange das Abo läuft. Außerdem gewährt Ihnen das Abo einen Bonus von 10 Prozent auf die Charakterentwicklung sowie 1.500 Kronen, die Ihrem Konto für jede 30-Tage-Mitgliedschaft gutgeschrieben werden.

Nicht nur für Ork-Liebhaber

Kaum haben wir den DLC im Ingame-Shop erstanden, werden wir auch schon von einer Botin in unserer Fraktionshauptstadt abgefangen. Wir sollen uns bei Botschafterin Lazgara melden und danach sofort nach Wrothgar aufbrechen.

Dort benötigt König Kurog beim Wiederaufbau von Orsinium dringend unsere Unterstützung - die altehrwürdige Hauptstadt der Orks haben Elder-Scrolls-Veteranen bisher nur in Daggerfall besuchen dürfen. Die Truppen des Königs sind in Kämpfe mit den Winterkindern verstrickt, eine fanatische Gruppierung der Reikmannen. Und auch die nicht minder fanatischen Vosh Rakh planen einen Schlag gegen die aktuelle Ork-Führung.

Da hilft es auch nicht, dass die Klan-Häuptlinge ihre eigenen Pläne verfolgen und dem König immer wieder Steine in den Weg legen. Wir sollen also gleich an mehreren Fronten tätig werden, alle Feinde der Krone in die Knie zwingen, die Ork-Anführer auf Linie bringen und so für immerwährenden Frieden in Wrothgar sorgen.

Der Kontrollwächter ist der Endboss von Sehts Schwungrad, einer der neun Mahlstrom-Arenen. Der Kontrollwächter ist der Endboss von Sehts Schwungrad, einer der neun Mahlstrom-Arenen.

Was auf den ersten Blick wie ein 08/15-Abenteuer aus der Retorte klingt, entpuppt sich allerdings schnell als eine der besten Quest-Reihen, die wir bisher in The Elder Scrolls Online gespielt haben. Figuren wie die junge Waldelfin Eveli Scharfpfeil bringen uns regelmäßig zum Schmunzeln und wachsen uns ans Herz. Dank der abwechslungsreichen Aufgaben und einigen neckischen Wendungen bleibt die rund 15 Stunden lange Hauptgeschichte von Orsinium bis zum Ende unterhaltsam und spannend.

Die besten Quests im Genre

Apropos abwechslungsreiche Aufgaben: Die Quests von Orsinium halten das hohe Niveau des Hauptspiels. Mal schleichen wir uns durch ein stark befestigtes Lager und müssen um patrouillierende Fackelträger einen großen Bogen machen, mal prügeln wir uns an der Seite einiger NPCs Türme hinauf, um von erhöhter Position aus Harpyien-Nester zu zerstören und so die Luftunterstützung des Feindes auszuschalten.

Auch auf Rätsel stoßen wir immer wieder, in denen wir etwa Bodenplatten in der richtigen Reihenfolge betätigen oder Lichtstrahlen mit beweglichen Linsen auf Position bringen müssen. Die Kopfnüsse fallen zwar recht einfach aus, doch sie bringen Abwechslung in den Heldenalltag.

Die beiden Trolle müssen wir erledigen, bevor das Gift den ganzen Raum einnimmt. Die beiden Trolle müssen wir erledigen, bevor das Gift den ganzen Raum einnimmt.

Besonders spannend werden die Aufgaben, wenn wir Entscheidungen treffen müssen, mit denen wir das Schicksal von Figuren beeinflussen. In einer Missionsreihe infiltrieren wir zum Beispiel verkleidet eine Tempelanlage der Vosh Rakh, um ihre Pläne aufzudecken.

Am Ende der Quest haben wir schließlich die Wahl, ob wir einen gefangenen Verbündeten opfern wollen, um an die Infos zu gelangen, oder ob wir ihm zu zur Hilfe eilen, dadurch unsere Tarnung auffliegen lassen und es schließlich mit dem gesamten Pack zu tun bekommen.

Single-Party für (fast) alle Altersklassen

Egal ob Hauptgeschichte oder Nebenquests: Die Aufgaben in Wrothgar lassen sich prima allein bewältigen - und das gilt auch für Charaktere, die noch weit von der Maximalstufe entfernt sind. Sobald wir die Zone betreten, wird die Stufe unseres Alter Egos nämlich automatisch auf Veteranenrang 15 angehoben, die Feinde in Wrothgar besitzen Veteranenstufe 16.

Theoretisch können sich also auch frisch geschlüpfte Recken in den eisigen Norden aufmachen. Davon raten wir jedoch ab: Die Skalierung passt nämlich lediglich die Werte des Charakters an und sorgt nicht dafür, dass wir auf einen Schlag sämtliche Fertigkeiten erlernen und hochstufige Klamotten anlegen dürfen. Ein paar Spielstunden werden Einsteiger also in der Hauptkampagne von The Elder Scrolls Online verbringen müssen, bevor ihre Kämpfer stark genug für das Wrothgar-Abenteuer sind.

Mit einer Gruppe von acht oder mehr Spielern sind die Weltbosse in Wrothgar schnell besiegt. Mit einer Gruppe von acht oder mehr Spielern sind die Weltbosse in Wrothgar schnell besiegt.

Abseits der Quests kommt ebenfalls nur wenig MMO-Feeling auf. Es tummeln sich zwar jede Menge Spieler im DLC-Gebiet, doch benötigt man deren Hilfe nur selten. Bei den sechs Weltbossen etwa: Die mächtigen Anführer werden meist von vielen Dienern bewacht und sind auch für sich genommen eine echte Hausnummer, zumindest für ein kleines Team aus zwei oder drei Spielern.

Finden sich jedoch acht, neun oder noch mehr Helden zusammen - was oft vorkommt -, purzeln die Lebenspunkte der Bosse in Sekunden gen null, da deren Stärke nicht mit der Zahl der anwesenden Spielercharaktere skaliert.

Auch die beiden offenen Verliese Rkindaleft und das alte Orsinium sind etwas zu einfach geraten. Veteranen nehmen es verhältnismäßig problemlos sogar ganz allein mit den großen Gegnergruppen und Champions auf. Wer sich das nicht zutraut, schnappt sich eben ein oder zwei Kumpels. Während sich Gelegenheitsspieler darüber freuen, bekommen eingespielte Teams, die sich am liebsten in anspruchsvolle Gruppenherausforderungen werfen, in Orsinium wenig bis gar nichts geboten.

Auf der Jagd nach der Bestzeit

Richtig knackige Herausforderungen finden Veteranen im Orsinium-DLC einzig in der Mahlstrom-Arena. In der schnetzeln wir auf uns allein gestellt durch neun unterschiedliche Arenen, in denen wir stets mehrere Wellen aus Feinden und am Ende einen Endboss besiegen müssen. Jede Arena besitzt dabei ihre Besonderheiten: Im Spiralschatten etwa überleben wir den Angriff der Spinnlinge nur, wenn wir uns in die Nähe von leuchtenden Obelisken stellen.

Die werden jedoch immer wieder von Netzweberinnen eingesponnen. Also müssen wir die Arachniden schnellstmöglich von den Beinen holen oder das Gift der Reifzecken nutzen, um das undurchdringliche Netz wegzuätzen.

Narsis, der Lump, hat uns belogen! Jetzt ist es an uns, eine gerechte Strafe für ihn zu finden. Narsis, der Lump, hat uns belogen! Jetzt ist es an uns, eine gerechte Strafe für ihn zu finden.

Wenn wir uns besonders schnell durch die Mahlstrom-Arena boxen, landen wir auf einer Rangliste, die am Ende jeder Woche ausgewertet wird: Die besten 100 Spieler jeder Klasse erhalten eine zusätzliche Belohnung, etwa ein Teil von einem der neuen Rüstungssets oder eine der neuen Mahlstrom-Waffen. Das motiviert!

An der Jagd nach der Bestzeit dürfen zwar nur Charaktere mit Veteranenrang 16 teilnehmen, der Besuch der Arena lohnt sich aber selbst für niedrigstufige Helden. Denn auch in der Solo-Herausforderung funktioniert die Level-Skalierung tadellos, zudem greifen wir bereits nach jeder gemeisterten Arena Beutestücke ab, die für unsere jeweilige Stufe geeignet sind.

Rundum rund

Technisch hinterlässt Orsinium einen erstklassigen Eindruck. Die neue Zone Wrothgar fällt überraschend abwechslungsreich aus: Wir stapfen durch den Schnee, schwimmen durch eisige Gebirgsbäche, erkunden saftig grüne Wiesen oder erklimmen karge Gebirgsketten.

Dann steigen wir in eine Mine herab, in der reihenweise Werwölfe aufgespießt wurden. Oder wir prügeln uns durch eine alte Dwemerruine oder eine heilige Stätte der Orks.

Dank automatischer Stufenskalierung sind die Veteranenrang-16-Gegner in Orsinium auch für nicht ausgewachsene Helden machbar. Dank automatischer Stufenskalierung sind die Veteranenrang-16-Gegner in Orsinium auch für nicht ausgewachsene Helden machbar.

Auch die Klangkulisse von Orsinium überzeugt. Die Synchronsprecher leisten tolle Arbeit und hauchen Figuren wie König Kurog glaubhaft Leben ein. Darüber hinaus sorgen die stets passenden Musikstücke und Hintergrundgeräusche dafür, dass man so richtig schön in die Welt von Tamriel eintauchen kann.

Und da wir im Test ferner keine nennenswerten Bugs festgestellt haben, sind wir mit dem Preis-Leistungsverhältnis des DLCs unterm Strich mehr als zufrieden.

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