Seite 2: Test: Pro Evolution Soccer 2017 im Test - Coachen wie Pep und Klopp

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Sichere Keeper, strenge Schiris

Bei den Solo-Spielmodi schnuppern die PES-Entwickler an der Europa-League-Teilnahme - die sie wegen des »Werde zur Legende«-Modus aber verpassen. Der Modus, in dem wir die Karriere eines einzelnen Profikickers erleben, wurde im Vergleich zu PES 2016 kaum verbessert und hat immer noch viele Probleme. Man pendelt schwer nachvollziehbar zwischen Tribünenplatz und Startelf, bekommt keine taktischen Anweisungen und nach einem Match kaum Feedback.

Ter Stegen bewahrt seinen FC Barcelona mit einem Blitz-Reflex vor dem Rückstand. Die Torhüter halten diesmal besser, kommen aber zu zögerlich aus ihrem Kasten. Ter Stegen bewahrt seinen FC Barcelona mit einem Blitz-Reflex vor dem Rückstand. Die Torhüter halten diesmal besser, kommen aber zu zögerlich aus ihrem Kasten.

Der Meisterliga-Modus lief dagegen schon im Vorjahr rund und wurde diesmal sinnvoll ergänzt: So gibt es ein getrenntes Budget für Gehälter und Ablösesummen, was die Arbeit als Manager erleichtert. Die größten Stärken liegen bei Pro Evolution Soccer 2017 aber auf dem Platz - jetzt sind wir auf Champions-League-Niveau angekommen. Auf den ersten Blick wirkt die Spielmechanik nur leicht überarbeitet: Das Spieltempo ist insgesamt einen Tick niedriger, Flachpässe lassen sich besser dosieren und Steilpässe zischen dynamischer zwischen den gegnerischen Abwehrreihen hindurch.

Der Editor
Editoren gibt es in PES-Spielen schon lange, diesmal machen die Entwickler von Konami jedoch einen echten Fortschritt: Auf PS4 und PC lassen sich Bilder von Klubwappen oder Trikots importieren, bei der Sony-Konsole ist dazu ein USB-Stick nötig. Für die Xbox One ist das Feature leider nicht verfügbar.

Auch die Torhüter haben dazugelernt: Sie entschärfen mehr Schüsse und produzieren weniger gefährliche Abpraller. Beim Herauslaufen sind die Keeper aber immer noch zu zögerlich. Entschlossener sind da schon die Schiedsrichter: Sie pfeifen mehr Fouls als früher, manche pfiffe fallen gar zu kleinlich aus.

Der Trick mit der Taktik

Dank der griffigen Steuerung und der realistischen Ballphysik entstehen in PES 2017 abwechslungsreiche Matches: Vom blitzsauberen Flachpass-Spielzug bis zum mit letzter Kraft über die Linie gestocherten Ball gibt es viele Wege, Tore zu erzielen. Und durch neue Taktik-Optionen wird das spielerische Repertoire noch größer.

Bei Eckbällen gibt es nun vier Offensiv-Varianten. Hier versammeln sich die Deutschen am Strafraumrand und sprinten Özils Flankenball entgegen. Bei Eckbällen gibt es nun vier Offensiv-Varianten. Hier versammeln sich die Deutschen am Strafraumrand und sprinten Özils Flankenball entgegen.

Unter »Erweiterte Einstellungen« lassen wir unser Team Tiki-Taka spielen, eine Falsche Neun auflaufen oder verordnen Gegenpressing. Das alles funktioniert so gut, als hätten Guardiola und Klopp persönlich ihre Finger im Spiel: Beim Gegenpressing zum Beispiel jagen die Spieler nach einem Ballverlust blitzschnell der Kugel hinterher. Bis zu vier solcher Taktiken lassen sich jederzeit an- und ausschalten. Und da es zu jeder Variante eine Gegenmaßnahme gibt, ist »Rasenschach« bei PES 2017 keine Phrase mehr.

Doch nicht nur im laufenden Spiel, selbst für Eckbälle gibt es nun Taktiken, die mit dem Steuerkreuz ausgewählt werden: So laufen die Spieler vom Strafraumrand Richtung Tor, oder sie stellen auf Knopfdruck den Fünf-Meter-Raum zu. Die Defensive antwortet mit Deckung am Mann, im Raum oder einer Mischvariante.

Stotterstart im Netz

Konami versprach für PES 2017 eine lernende KI - das erweist sich allerdings als etwas hoch gegriffen. Zumindest reagiert der Computer auf die neuen Taktik-Optionen: Konzentrieren wir uns etwa auf die Mitte, zieht die KI ihre Flügelspieler bei Ballbesitz weit nach außen. Das macht die CPU-Matches abwechslungsreicher - aber die Königsdisziplin bleiben die Duelle mit menschlichen Gegnern.

Mit schnellen Flachpässen stellen wir jede Abwehr vor Probleme – gerade mit einem spielstarken Team wie Dortmund. Aubameyang schießt seinen BVB in Führung. Mit schnellen Flachpässen stellen wir jede Abwehr vor Probleme – gerade mit einem spielstarken Team wie Dortmund. Aubameyang schießt seinen BVB in Führung.

Im Online-Modus dreht PES 2017 richtig auf - wenn er denn zuverlässig funktioniert. Zum Release berichten viele Spieler in den Steam- und Fanforen über Verzögerungen und Input-Lags, die den Spielspaß ruinieren. Auf einem unserer Testrechner machten wir ähnliche Erfahrungen, auf einem anderen PC liefen die Matches dagegen reibungslos. Wer sein Können vor allem online unter Beweis stellen möchte, sollte die Situation im Auge behalten und vor dem Kauf vielleicht einige Patches abwarten.

Läuft alles flüssig, machen die Online-Ligen und Pokalwettbewerbe immer noch am meisten Spaß. Dort kann man nämlich auch mit schwächeren Teams gut abschneiden. Bei den Online-Ligen zum Beispiel gibt es mehr Punkte für einen Sieg mit Bayer Leverkusen als mit Real Madrid, Verzeihung, »MD White«. Aber zusätzliche Motivation braucht es ohnehin kaum - dank der mitreißenden Spielmechanik wollen wir bei PES 2017 jedes Match gewinnen.

Pro Evolution Soccer 2017 - Gameplay-Trailer zeigt Stars von Borussia Dortmund Video starten 2:45 Pro Evolution Soccer 2017 - Gameplay-Trailer zeigt Stars von Borussia Dortmund

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